Letzte Beitragsaktualisierung: 15/01/2022 von Hubert Mayer
Keine Kennzeichnung - was bedeutet das? Heute stelle ich euch mal eine mittellange Wanderung im Stubaital vor. Ausgangspunkt war für uns Schaller, ihr könnt aber auch direkt in Milders beginnen, wo ihr auch euer Auto parken könnt. Gleich vorneweg aber ein Tipp: Besser ist es wohl, die hier vorgestellte Wanderung andersherum zu machen, also von Milders rein ins Oberbergtal über Alt Bärnbad hoch zu den Almen Auffangalm und/oder Brandstattalm. Denn der Weg, den wir abwärts genommen haben, ist teilweise recht steil, das ist nicht so gut für die Knie, während man zu Beginn, wenn man frisch ist, die Strecke als Aufstieg gut verkrafteten kann.Zu den Wegzeiten, die ich angebe: Gelaufen sind wir zu viert, zwei eher untrainierte Erwachsene und zwei Kinder (11 und 14). Das Tempo empfand ich eher als mäßig. Wetter war wechselhaft mit mehr Sonne als Wolken, der Untergrund komplett trocken.
Tipps, wie ihr rausfindet, wann welche Almen geöffnet haben und was für (Online-) Kartenmaterial ihr nutzen könnt, findet ihr am Ende des Artikels. Ebenso die Links zu den Almen. Soweit alle Vorbedingungen geklärt? Dann mal los:>
Einstieg: Bushaltestelle Schaller (Neustift im Stubaital)
Direkt an der Bushaltestelle von Schaller, einem Ortsteil von Neustift im Stubaital (taleinwärts hinter dem Hauptort), geht es los mit einem kurzen geteerten Weg, der in mehreren Serpentinen ein paar Häuser miteinander verbindet. Nach wenigen Minuten endet der Weg bei dem Haus mit der Hausnummer 40, jetzt nicht erschrecken: Über euch seht ihr einen weiteren Hof. Dorthin führt ein mehr oder minder gut sichtbarer Trampelpfad durch die Wiese relativ steil nach oben (1 Minute). Wir hatten Glück und die Bewohnerin des Hauses erklärte uns den Weg, von selbst hätten wir ihn nicht erkannt. Von oben sieht das dann so aus:
Der Trampelpfad ist einigermaßen zu erkennen, oder?
Oben an dem Hof angelangt geht ihr links um das Gebäude rum und zwischen den beiden Häusern durch. Da befindet sich dann wieder eine geteerte Straße und die ersten Hinweisschilder tauchen auf. Dem Straßenverlauf folgt ihr dann immer Richtung Milderaunalm. Wundert euch nicht, zwischendurch ist nur die Auffangalm und die Brandstattalm angeschrieben.
Nach ca. 45 Minuten ab Beginn der Wanderung kommt eine Abzweigung, bei der ihr anstelle den Weg über die Milderaunalm zu nehmen auch einen kürzeren Weg Richtung Auffangalm und Brandstattalm nehmen könnt.
Wir entscheiden uns für den etwas längeren Weg über die Milderaunalm. Den ganzen Weg über laufen wir schon über eine Forsttstrasse (nicht geteert) im Wald. Dieser ist jedoch sehr offen, sodass sich Wegteile mit Schatten und Sonne in kurzen Abständen abwechseln. Die Tour ist damit auch für den Hochsommer gut geeignet.
Unterwegs kreuzen wir immer wieder Bachläufe. Hier können wir unsere Wasserflaschen problemlos auffüllen. Ob das im Hochsommer auch noch geht, kann ich leider nicht beurteilen.
Nach rund 50 Minuten unserer Wanderung kommt das erste Schild, dass uns eine Zeitangabe für den weiteren Weg liefert: 1,5 Stunden sollen es bis zur Brandstattalm und zur Auffangalm sein (tatsächlich brauchen wir nur wenig über eine Stunde).
25 Minuten später kommen wir an eine Stelle, wo der Wald am rechten Rand unter uns verschwindet und wir einen tollen Ausblick ins Stubaital haben. Wenige Meter weiter an einer Kurve steht dann auch eine Bank, auf der wir uns zu einer kurzen Pause niederlassen, die mitgebrachten Brötchen verzehren und das Panorama des Stubaitals genießen:
Fünf Minuten nach dieser Bank trennt sich der Weg. Wir gehen nicht weiter Richtung Mildauernalm (die laut Karte nur wenige Meter weit weg ist, aber derzeit wohl nicht geöffnet), sondern schlagen den Weg zur Brandstattalm / Auffangalm ein.
Nach weiteren 25 Minuten erschrecken wir ein wenig, eine Lawine aus großen Felsbrocken ist auf dem Weg niedergegangen.
Nach dem ersten Schreck das Aufatmen, wir kommen da trotzdem gut durch. Dennoch erinnert einen das wieder daran, dass man im Gebirge immer auf seine Umgebung achten sollte.
Schon fünf Minuten später kommt wieder eine Abzweigung, an der ihr euch entscheiden könnt, ob ihr zur Auffangalm oder zur Brandstattalm wollt. Da die Auffangalm derzeit noch geschlossen ist und ich bereits letztes Jahr im Winter dort war (ich kann sie euch nur wärmstens empfehlen, auf hubert-mayer.de hatte ich seinerzeit darüber gebloggt, etwas in der Mitte dieses Beitrags), wollten wir weiter zur Brandstattalm, die auch geöffnet haben sollte (dazu unten mehr).
Die Brandstattalm erreichen wir auch wenige Minuten später und sie hatte zu. Die Enttäuschung in den Gesichtern der Kinder, aber auch bei uns, war groß. Nochmals nachgeschaut und mich selbst geohrfeigt: dienstags ist noch bis zum 30.06.2013 Ruhetag. Mein Fehler also.
Nach einer kurzen Pause entscheiden wir uns daher, rasch talwärts (Oberbergtal) zu wandern, um dann wenigstens dort einzukehren, denn zumindest der Gasthof Alt Bärnbad sollte offen haben.
Irgendwann auf dem folgenden Weg habe ich noch dieses Panoramafoto geschossen:
Nach einigen Metern auf dem Waldweg entscheiden wir uns, nicht dem Forstweg zu folgen, sondern dem schöneren, aber auch steileren (siehe mein Hinweis zu Beginn) Waldweg bergab zu folgen. Dieser beginnt entweder direkt an der Brandstattalm (war uns aber zu steil) oder nach ersten Kehre nach etwa 200 m. Der Einstieg ist gut zu erkennen und der Weg zudem gut mit rotweißer Markierung an den Bäumen gut gekennzeichnet. Nach einem kurzen Abstieg geht es einige Meter weiter über den Forstweg bis zur nächsten Kehre, dort nach 5-10 Metern geht es dann wieder weiter den Waldweg anstelle der Forststraße runter.
Der Weg sieht über eine große Strecke so aus:
Es folgt ein Abstieg über ca. 170 Höhenmeter, dann kreuzt ihr wieder die Forststraße. Der Einstieg in den weiteren Teil des Waldweges ist nicht ganz so offensichtlich, aber noch gut zu sehen, wenn ihr am linken Rand der Forststraße bergabwärts wenige Meter geht.
Wenn ihr dann wieder auf die Forststraße kommt, dann geht es links noch mal ein paar Meter bergab bis ihr unten auf die Straße „Oberberg“ kommt. Dort lauft ihr dann nach rechts und folgt immer dem Straßenverlauf, immer schön am Bach entlang, leider aber eine geteerte Straße. Bis zum Gasthof Alt Bärnbad sind es rund 15 Gehminuten. Der Gasthof ist sehr klein, drin warten ca. 25-30 Plätze in der gemütlichen Gaststube auf euch.
Alles wird frisch gekocht (inkl. der selbst gemachten Spätzle), richtet euch daher auf eine lange Wartezeit ein. Empfehlen kann ich euch das Schnitzel. Aber auch der Zwiebelrostbraten, der von meinen Begleitern vertilgt wurde, fand ihr Gefallen.
Frisch gestärkt geht es dann weiter talabwärts bis nach Milders. Einen Teil noch auf der Straße, dann gibt es einen angenehmeren Weg direkt am Bach entlang. Bedauerlicherweise habe ich hier ein wenig geschlampt und kann die Zeit nur rund 30 Minuten Wegzeit schätzen, notiert habe ich es nicht. Sorry!
Fazit
Eine wunderbare, alles in allem gemütliche Tour in der Richtung, wie wir sie gelaufen sind. Andersherum ist sie sicher ein wenig besser für die Gelenke und mit ein wenig mehr Anspruch an Kondition verbunden. Insgesamt sollte der Aufstieg aber nicht länger als 1,5 Stunden dauern, wir hatten 55 Minuten bergab gebraucht, sodass die Anforderungen an die Kondition sich auch in Grenzen halten sollten.
Der Weg ist auch familientauglich (auch Kinderwagen wäre möglich, dann aber natürlich nicht den Abstieg über den Waldweg, sondern über die Forststraße; das kurze Lawinenfeld könnte man sicher meistern, wenn man den Kinderwagen darüber trägt (Breite ca. 3 Meter)). Unsere beiden 11- und 14-Jährigen haben den Weg jedenfalls problemlos geschafft.
Hard Facts und Infos/Empfehlungen:
Wegdauer ohne längere Pausen (gemütlich gegangen): 3,5 – 4 h (bis zurück nach Milders)
Höhenmeter: Start bei ca. 1.000 m, Auffangalm 1.620 m, Brandstattalm 1.810 m, Gasthof Alt Bärnbad
Anreise: Mit Auto durch das Stubaital oder mit dem Skibus „ST“ ab Innsbruck bis zur Haltestelle „Schaller“ (Neustift im Stubaital)
Kartenmaterial: Es gibt sowohl für Android als auch für diverse Apple Produkte eine App, in der zahlreiche Wanderungen drin sind (nicht die, die wir gemacht haben, aber die Karten sind trotzdem gut und die Tourenvorschläge sehr schön).
Öffnungszeiten Almen im Stubaital: Welche Almen im Stubaital gerade geöffnet haben, das findet ihr wöchentlich aktualisiert auf einem pdf, das ihr euch beim Fremdenverkehrsverband Stubai auf dieser Seite runterladen könnt.
Hinweis: Alle Bilder sind, trotz dass sie noch recht groß sind, einigermaßen für das Web optimiert und damit spätestens auf einem Retinadisplay nicht mehr 100 % scharf. Das nehme ich bewusst in Kauf. Die Originale habe ich natürlich trotzdem: falls ein Partner bedarf haben sollte, können wir uns gerne austauschen, wie wir ins Geschäft kommen!
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Das Stubaital hat ja wirklich so einiges zu bieten. Ich war bisher nur zum Skifahren dort aber nach diesem Bericht würde ich es auch mal im SOmmer versuchen. Schöne Darstellung :) Gefällt mir. LG Sabrina
Dann mal viel Spass. Mir gefällt es sehr gut dort — Das Hotel, für das Du Werbung machst, schaut aber auch gut aus, also lass ich das einfach mal so stehen :)