Letzte Beitragsaktualisierung: 12/01/2022 von Hubert Mayer
Blogeinladung - was bedeutet das? „Ob das wohl klappen wird?“ „Ach, bestimmt. Warum auch nicht.“ – ein komisches Gefühl war es trotzdem: An dem Tag wurden wir erst einmal von unserem Gepäck getrennt. Nach einem gemütlichen Frühstück fuhr uns unser Gastgeber wieder dorthin, wo unsere vorherige Etappe (Etappe 9; Hachenburg – Limbach) endete, zur Brücke nach Limbach. Das Gepäck lieferte er in Marienthal im Landhotel Marienthaler Hof ab (und damit ist die Antwort vorweggenommen, natürlich hat das geklappt ;)) Doch bis wir diese Gewissheit hatten (nein, wir haben natürlich nicht ernsthaft gezweifelt, wir haben nur rumgewitzelt), lag ein fordernder Weg vor uns: Westerwaldsteig – Etappe 10 von Limbach nach Marienthal, u. a. mit dem Schieferbergwerk Assberg und dem Naturpfad Weltendepfad:Los ging es in Limbach…
Wieder direkt von der Brücke aus los:
Hinter der Brücke einfach an der Kleinen Nister entlang, ein schmaler Wiesenpfad (ja, das kann ein wenig feucht noch sein von der Nacht, ist nicht schlimm, das trocknet über den Tag schnell…) am Elektrozaun der Weide entlang.
Auch auf dieser 10. Etappe des Westerwaldsteigs zeigte sich wieder, dass dieser meistens toll ausgeschildert ist. Alle paar Meter kam ein Schild (Bilder von den Schildern sind aber genug im ersten Beitrag der Etappe 7 des Westerwaldsteigs von Nistertal nach Bad Marienberg, deswegen hier nicht wieder neue ;))
Auf dieser Etappe zeigt sich sehr schön, wie vielfältig die einzelnen Etappen des Westerwaldsteigs sind: Über Brücken
geht es auf verschieden breite Waldwege
oft am Wasser entlang. Doch wer glaubt, dass wir die einzigen unterwegs waren, der irrt. Doch wir fühlten uns nicht gestört von der hungrigen Begleitung:
Zwischenzeitlich gab es sogar leicht gesicherte Wegabschnitte, wobei wir uns nicht so ganz klar waren, warum das an dieser Stelle eigentlich der Fall ist ;) Sonderlich schmal war der Weg jedenfalls nicht:
Schön war, dass Teile des Weges morgens angenehm in der Sonne lagen, noch brannte die Sonne nicht so stark (zur Erinnerung, wir reden von Ende Mai).
Nach einer Weile kamen wir dann auch an den Aussichtspunkt Hohe Ley – ein Abstecher über die paar Meter lohnt sich, denn der Ausblick dort gefällt uns:
Kurz darauf trafen wir auf einen im ersten Moment etwas seltsamen wirkenden älteren Herren. „Wie ist denn der Aussichtspunkt? Also aus was für einem Material?“ Unsere Antwort begeisterte ihn nicht und er drehte ab. „Langweilig, kenne ich schon, da fahre ich liebe weiter“. Wir schauten uns an und grinsten. „Aber ihr müsst das alte Schieferbergwerk Assberg anschauen. Das liegt ein wenig versteckt, aber ich zeig euch den Weg.“
Hmm. Ok… Warum auch nicht.
Tatsächlich stellten wir fest, dass wir auch das Schieferbergwerk Assberg nicht verfehlen konnten, denn es lag direkt am Wegesrand ;)
Das Schieferbergwerk Assberg ist ein Besucherbergwerk, Du kannst da also einfach reinspazieren. Im Vorraum, bevor es runtergeht, sind verschiedene Unterlagen zur Erläuterung und eine kleine Spendenbox, die wir gerne befüllten, damit wird unter anderem auch der Strom bezahlt, damit wir etwas sehen konnten.
Diese Dachschiefergrube ist die älteste und größte des Westerwalds (erste Erwähnung ist von 1548 in einem Verleihungsdokument des Klosters Marienstatt) und auch das unterirdische Bergwerk ist reichlich alt – das Bauwerk in Form einer Kapelle scheint so 1600 – 1650 entstanden zu sein. Erst 1997 wurde nach 16-jähriger Suche der Eingang wieder gefunden.
Die Pause tat gut, denn danach ging es wieder sehr steil abwärts über Stufe zur Nister, rund 200 Höhenmeter waren hier auf die Schnelle „verloren“ ;)
Unten geht es nun die Nister entlang, bis wir auf ein Schild stoßen, das uns gar nicht so gefällt:
Am Wegrand saßen einige Damen – und meinten: „Ach egal, wir gehen da trotzdem lang, zur Not müssen wir halt umkehren. Gehen sie doch schon mal vor ;)“
Machten wir – und konnten keinen Grund für die Sperrung unterwegs erkennen.
Den Zusammenfluss von Großer und Kleiner Nister, den haben wir irgendwie verpasst, also nicht wahrgenommen, obwohl wir da wenige Meter daneben kurz Rast gemacht hatten ;) Ca. 9 km sind es bis hier, also etwa Halbzeit auf der 21 km langen Etappe, und eine kleine Hütte mit zwei Bänken und einem Tisch laden auch zur Pause ein.
Wir zogen weiter
und weiter und nach der Überquerung einer Straße und einem kurzen Wiesenweg ging es wieder über eine Brücke. Es war endlich Zeit für eine richtige Rast, zumindest um einen Schluck zu trinken auf der sonnigen Terrasse des Gasthauses „Zum Nisterstrand“
Du willst einen Blick auf die Karte werfen? Klar habe ich an Dich gedacht:
Von dort geht es weiter über einen teilweise recht offenen Waldweg und der Geruch von frisch gesägten Bäumen steigt uns in die Nase, während wir leicht bergauf laufen Herrlich. Der Aussichtspunkt „Spitze Ley“, an den wir jetzt kommen, fanden wir dann allerdings nicht so spannend, sodass wir schnell weiter spazieren (auch um Abstand von zwei anderen Wandergruppen zu gewinnen, auf die wir hier stoßen).
Der weitere Weg führt an einem Abgrund entlang und wir fragen uns, ob wir schon am Weltende sind.
Doch nein, der ist natürlich auch wieder „ordentlich“ ausgeschildert und nicht zu verfehlen.
Hier ist dann auch eine Umleitung ausgeschildert für die, die sich den beschwerlichen Weg nicht zutrauen. Meine persönliche Meinung ist: Der Weltendepfad ist verdammt anstrengend, aber Trittsicherheit ist nicht sooo sehr gefragt. Aber vertraut lieber den Experten, und nicht mir, bevor etwas passiert auf eurer Wanderung.
Thorsten lief das Stück auf alle Fälle ziemlich locker, während ich schon schwer am Kämpfen war, 20 kg zu viel auf den Rippen sind 20 kg zu viel.
Es ist wohl nicht das Ende des Weltendepfades, doch unser Weg führt uns dann links sehr steil den Berg hoch, bis wir dann – für mich nach vielen Verschnaufpausen – oben am Aussichtspunkt „Sonnenberg“ ankommen. Der Ausblick belohnt uns dann für die Strapazen, zeigt das Foto gut:
Von hier geht es nur noch wenige Meter durch den Wald bis sich die Wege öffnen. Eine Straße wird überquert und dann geht es schnell über einen erst schmalen,
dann breit ausgebauten Wiesenweg.
Unten angekommen bedauerlicherweise die Erkenntnis, dass man das, was man runterläuft, in der Regel auch wieder hoch laufen muss. Leider ohne Bild, aber rechts war eine eingezäunte Wiese mit Rehen ;)
Oben sehen wir eine Ortschaft und ich hoffe, dass das nun Marienthal ist: Doch falsch gedacht, der Weg geht hier vorbei und dann noch mal weg von der Straße in den Wald und wieder bergab. Mir schwant übles.
Doch weit gefehlt, nur noch ein sanfter Anstieg und dann ist endlich mit Marienthal das Ziel vor Augen und schon nach wenigen Metern im Ort sehen wir uns Ziel, das Landhotel Marienthaler Hof.
Dort geht es für uns erst einmal auf die Terrasse, gemütlich einen Schluck trinken. Und ja, das Gepäck kam natürlich sicher an und nach dem Zimmer beziehen gab es erst mal unser verdientes Abendessen – für mich:
Und damit endet unsere kleine Wandertour durch die schöne Natur auf dem Westerwaldsteig. Ich habe Lust bekommen, auch ein paar weitere Etappen zu wandern und eine neue Tour zu machen, Du vielleicht auch?
Mit einem Bild vom Bahnhof Kloster Marienthal verabschiede ich mich aus dem Westerwald und sage DANKE!
Hinweis: Alle Bilder sind, trotz dass sie noch recht groß sind, einigermaßen für das Web optimiert und damit spätestens auf einem Retinadisplay nicht mehr 100 % scharf. Das nehme ich bewusst in Kauf. Die Originale habe ich natürlich trotzdem: falls ein Partner bedarf haben sollte, können wir uns gerne austauschen, wie wir ins Geschäft kommen!
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Ich wurde vom Westerwald Touristik-Service zum Wandern mehrerer Etappen des Westerwaldsteigs eingeladen. Die Einladung umfasste die Übernachtungen, Frühstück, einmal Vesperpaket sowie Gepäcktransfer und teilweise Personentransfer. Herzlichen Dank für die Einladung! Wer meint, dass das meine Meinung und meine Berichterstattung beeinflusst, dem kann ich nicht helfen. An- und Abreise und sonstige Verpflegung habe ich aus eigener Tasche gezahlt.
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Das Bild vom dem Gleis ist der Hammer.. Ansonsten Respekt. Ich bin ja nicht so ein Wanderfreund! Obwohl ich eigentlich aus einer Region stamme, wo es viele Wandersleut gibt ;)
Moin!
Ja, das war echt ein cooles Bild. Bzw. isses ;)
Und hey – Du solltest mal sehen, was wir beim #BloggerPilgern alles gelaufen sind – 96 km war mein Ergebnis nach 4 Pilgertagen… ;)
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