Estland

Hauptstädte der Ostsee: Das estnische Freiluftmuseum Tallinn in Bildern

Letzte Beitragsaktualisierung: 06/02/2022 von Hubert Mayer

Keine Kennzeichnung - was bedeutet das?

Das wird mal ein etwas anderer „Bericht“ hier im Blog, denn dieser Beitrag vom estnischen Freiluftmuseum in Tallinn wird überwiegend aus Bildern bestehen. Und schon das wird mir nicht leicht fallen. Nach dem Löschen und 2/3 der Bilder aus dem Freiluftmuseum, weil unscharf/ zu dunkel, sind immer noch über 100 verblieben.

Zum estnischen Freiluftmuseum ging es ab Tallinn mit der blauen Linie der Hopp on, hopp off Busse dort. Und geplant war nur eine Stunde Aufenthalt hier, mit dem nächsten Bus wollte ich weiter. Habe ich Dir hier im Beitrag zu Tallinn schon erzählt. Aber es kommt halt immer anders als man denkt.

Drei Stunden sollte mich das estnische Freiluftmuseum in seinem Bann halten, aber warum? Ich bin gar nicht so sehr an Historie interessiert, am Landleben noch weniger. Doch dieses Museum berührte etwas in mir, dass ich mir nach wie vor nicht erklären kann.

8,00 EUR zahlst Du am Eingang (7,00 EUR Eintritt), Du bekommst für einen Euro einen kleinen Plan für das Gelände (und das ist durchaus sinnvoll, auch jetzt für das Schreiben des Beitrags), dann geht es hinein. Das estnische Freiluftmuseum ist in vier Bereiche aufgeteilt, denn die Lebensweisen in Estland haben sich stark unterschieden. Hier im Freiluftmuseum gibt es Anwesen aus Westestland, Nordestland, Südestland und von den Inseln.

Ich entscheide mich, gleich den Weg nach links zu nehmen, also im Uhrzeigersinn zu laufen. Schon nach wenigen Metern kommt ein Bauernhof aus Westestland, der Bauernhof Sassi-Jaani auf der rechten Seite.

Der westestnische Bauernhof Sassi-Janni im Freiluftmuseum Tallinn
Der westestnische Bauernhof Sassi-Janni

(Nur als Warnung: Was ich hier schreibe, kommt aus der Reihenfolge meiner Fotos und meiner Erinnerung, wo ich lang ging. Eine Garantie kann ich daher nicht mehr übernehmen. Für Berichtigungen bin ich sehr dankbar, die Kommentarfunktion ist offen.)

Von dort ging es vorbei am südestischen Bauernhof Sepa.

Südestischer Bauernhof Sepa im Freiluftmuseum Tallinn
Südestischer Bauernhof Sepa

Das ist ein kleiner Handwerkerhof, der vor allem für seine Schmiedearbeiten geschätzt wurde. Mich zieht es aber schnell weiter, ich will Windmühlen sehen, und von denen gibt es hier einige. Da wäre beispielsweise die ebenfalls aus Südestland stammende Windmühle Kalma,

Windmühle Kalma aus dem Jahr 1897 im Freiluftmuseum tallinn
Windmühle Kalma aus dem Jahr 1897

es handelt sich um eine im holländischen Stil gebaute dreistöckige Mühle, in der vor allem mehr für Mensch und Tier gemahlen wurde.

Doch auch in den anderen Teilen von Estland gab es Windmühlen, so beispielsweise die Bockwindmühlen von den Inseln

Bockwindmühle, ca. 1860, von der Insel Hiiumaa
Bockwindmühle, ca. 1860, von der Insel Hiiumaa

Mit dieser wurden bis ca. 1930 grobes Roggen- Weizenmehl gemahlen.

Wahrscheinlich könnte ich jetzt stundenlang dir vorstellen, was ich alles hier im estnischen Freiluftmuseum gesehen habe. Aber das schaust Dir besser selbst vor Ort an und ich zeige Dir nur noch ein paar Appetithappen und verrate Dir, wo es die restlichen Bilder von mir gibt, einverstanden?

Wetterbedingt besonders gut gefallen hat mir der Inselbereich mit der Fischerunterkunft,

Fischerunterkunft vom Ende des 19. Jahrhunderts im estnischen Freiluftmuseum Tallinns
Fischerunterkunft vom Ende des 19. Jahrhunderts

und die „zugehörigen“ Netzschuppen (die hier stehenden Gebäude gehören wohl eher nicht zusammen).

Netzschuppen zum Aufbewahren der Fischernetze und sonstiger Fischfanggeräte im estnischen Freiluftmuseum in Tallinn
Netzschuppen zum Aufbewahren der Fischernetze und sonstiger Fischfanggeräte

Doch nicht Fischer gab es, aus Nordestland ist hier noch eine Schule vorhanden, die Du ebenfalls betreten kannst (das gilt übrigens für die meisten Häuser hier im Freiluftmuseum).

Und auch ein Dorfladen ist hier im estnischen Freiluftmuseum vorhanden, auch dieser stammt aus Nordestland. Hier kannst Du auch heute noch Kleinigkeiten zum Naschen oder als Andenken erwerben.

Dorfladen Lau im estnischen Freiluftmuseum
Dorfladen Lau im estnischen Freiluftmuseum
Ladeneinrichtung 1 im Dorfladen Lau im estnischen Freiluftmuseum Tallinn
Ladeneinrichtung 1
Ladeneinrichtung 1 im Dorfladen Lau im estnischen Freiluftmuseum Tallinn
Ladeneinrichtung 2 im Dorfladen Lau

Windmühle, Bauernhäuser, Fischer, Schule, Laden. Jede Menge gibt es zu sehen hier. Doch auch das ist nicht alles, teilweise wurde ich schon ein wenig überrascht. Im Freiluftmuseum steht beispielsweise dieser süsse Spritzenschuppen, ebenfalls aus Nordestland.

Spritzenhäuschen aus Nordestland, erbaut von freiwilligen Feierwehrvereinen zu Beginn des 20. Jahrhunderts
Spritzenhäuschen aus Nordestland, erbaut von freiwilligen Feuerwehrvereinen zu Beginn des 20. Jahrhunderts

Nach alledem muss doch noch was fehlen, oder? Genau. Eine Kirche!

Und die kommt hier im Freiluftmuseum wieder aus Westestland. Die Kapelle Sutlepa stammt aus dem Jahr 1699, hat also bereits ein stolzes Alter.

Kapelle Sutlepa aus Westestland im Freiluftmuseum Tallinn
Kapelle Sutlepa aus Westestland
Ein Blick in den Kirchenraum der Kapelle Sutlepa im estnischen Freiluftmuseum Tallinn
Ein Blick in den Kirchenraum der Kapelle Sutlepa
Altar in der Kapelle Sutlepa aus Westestland
Altar in der Kapelle Sutlepa aus Westestland
Orgel in der Kapelle Sutlepa aus Westestland
Orgel in der Kapelle Sutlepa aus Westestland, leider sehr unscharf

Was fehlt noch? Genau – die Kneipe. Natürlich gibt es hier auch eine Kneipe. Die Kneipe Kolu stammt aus Nordestland und wurde in den 1840er Jahren an einer Landstrasse erbaut. Und diese ist glücklicherweise auch in Betrieb.

Kneipe Kolu aus den 1840er Jahren in Nordestland im Freiluftmuseum Tallinn
Kneipe Kolu aus den 1840er Jahren in Nordestland

Ich nehme an, dass im hinteren Teil vielleicht auch Veranstaltungen stattfinden, ich kam da nur zufällig auf dem Weg zur Toilette hin.

Großer Saal im Dorfkrug in der Dorfkneipe Kolu im estnischen Freiluftmuseum Tallinns
Großer Saal im Dorfkrug

Doch ich hatte ja nun mittlerweile auch Hunger – und den konnte ich hier auch zu humanen Preisen stillen.

Soljanka für 2,80 EUR (lecker!) und ein Bier für faire 4,00 EUR im Freiluftmuseum Tallinn
Soljanka für 2,80 EUR (lecker!) und ein Bier für faire 4,00 EUR

Doch das war nicht alles, es gibt auch noch mehr hier:

Speisen in der Dorfkneipe Kolu im Freiluftmuseum tallinn
Essen in der Dorfkneipe Kolu
Getränke in der Dorfkneipe Kolu im estnischen Freiluftmuseum Tallinn
Getränke in der Dorfkneipe Kolu

Doch Du siehst nicht nur die Häuser von außen hier, auch wenn die bisherigen Bilder den Eindruck erwecken konnten. Alle Häuser hier im estnischen Freiluftmuseum kannst du betreten, es sind Menschen da, die auch Geschichten erzählen.

Jetzt aber genug geschrieben, eigentlich sollte es ja nur ein klein wenig Text werden und die Bilder sollten für sich sprechen. Darum nur noch ein, zwei Favoriten, dann ein paar Informationen, dann der Rest der Bilder als große Galerie!

Estnisches-Freiluftmuseum_Tallinn_78

Estnisches-Freiluftmuseum_Tallinn_137

Estnisches-Freiluftmuseum_Tallinn_73

Fazit zum estnischen Freiluftmuseum in/bei Tallinn
Vielleicht haben Dir diese ersten Bilder schon Lust gemacht, selbst einmal das Freiluftmuseum vor den Toren Tallinns zu besichtigen. Ich war so fasziniert, dass ich statt einer Stunde dann doch drei Stunden blieb (davon vielleicht 20 Minuten beim Essen), und ich habe trotzdem fast noch den Bus verpasst, der mich wieder nach Tallinn brachte. Gleich zeige ich Dir noch einen großen Stoß weiterer Bilder in der Galerie. Schau Dir aber zuvor noch die Fakten und die beiden Infokästen an, dann geht es weiter mit der Galerie.

Fakten zum estnischen Freiluftmuseum Tallinn
Das estnische Freiluftmuseum ist ganzjährig geöffnet (Ausnahmen: 24.06., 24., 25. und 31.12.). Die Kneipe öffnet um 11 Uhr, die meisten anderen Sehenswürdigkeiten bereits um 10 Uhr. Es empfiehlt sich, die aktuellen Öffnungszeiten (saison- und tagesabhängig) auf der Website nachzusehen. Die ist übrigens auch auf Deutsch erreichbar.

Und auch an allen Gebäuden sind Hinweisschilder, die in mehreren Sprachen sind, unter anderem Deutsch.

Beschilderung an allen Gebäuden im estnischen Freiluftmusem Tallinn
Beschilderung an allen Gebäuden

Mir war der deutsche Teil wichtig, daher ist das hier so abgeschnitten.

Anschrift:
Estnisches Freiluftmuseum
Vabaõhumuuseumi tee 12
13521 Tallinn

Tel: +372 654 9100

Web
Mail

Offenlegung

Die Reederei Tallink Silja hat mich zu einigen Kreuzfahrten auf der Ostsee eingeladen. Die Einladung, also der von der Reederei bzw. deren Agentur übernommene Teil umfasste alle Schiffsfahrten zwischen Stockholm – Helsinki – Tallin und Riga. Dabei wurde ich in einer Kabine untergebracht und das Essen an Board sowie teilweise auch Getränke bzw. Getränkegutscheine wurden übernommen. Ebenfalls übernommen wurden die Nächte in Tallinn und Riga, dort hat die Reederei jeweils ein Hotel. Selbst gezahlt habe ich die Anreise (Zug nach Frankfurt und Flüge nach Stockholm und alles zurück) sowie die Übernachtungen in Stockholm und Helsinki.

Interne Infos
Auf meinen Reisen gibt es meist abends auf der Facebookseite des Reiseblogs eine kurze Zusammenfassung der Tage auf Reisen mit den Bildern vom Smartphone. Hier freue ich mich immer auf neue „Gefällt mir“ – und mir helft ihr damit auch! Und das eine oder andere Bild soll es auch bei Pinterest von mir geben. Dorthin dürft ihr natürlich die Bilder auch gerne pinnen!

Hinweis: Alle Bilder sind, trotz dass sie noch recht groß sind, einigermaßen für das Web optimiert und damit spätestens auf einem Retinadisplay nicht mehr 100 % scharf. Das nehme ich bewusst in Kauf. Die Originale habe ich natürlich trotzdem: falls ein Partner bedarf haben sollte, können wir uns gerne austauschen, wie wir ins Geschäft kommen!

Wenn Du mir nun auch was Gutes tun willst – meinen Amazon Wunschzettel findest Du hier!

Und hier noch die versprochenen weiteren Bilder! Nimm Dir Zeit ;) (Und ja, einige Bilder sind nicht von besonderer Qualität. Meist drinnen :/)


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2 Kommentare zu “Hauptstädte der Ostsee: Das estnische Freiluftmuseum Tallinn in Bildern

  1. Erika Pimmer-Schniedermeier

    Da wir diesen Sommer auch nach Tallinn wollen, habe ich nach Berichten über die Region gesucht. Die Beschreibung des Freiluftmuseum klingt so, als ob es wirklich eine besondere Ecke der Welt ist und einen Besuch wert ist.
    Danke

  2. Liebe Erika,

    danke für Deinen Kommentar!

    Ja, das Freiluftmuseum hat mich sehr überrascht, also sehr positiv. Ich wünsche euch eine tolle Reise – und denkt ruhig auch darüber nach, einen Abstecher nach Helsinki mit der Fähre zum machen, falls ihr da noch nicht wart!

    Liebe Grüße
    Hubert

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