34,7 km ist der volle 13-Brauereien-Weg ab Memmelsdorf lang. Uns eindeutig zu viel, zumal das eine Streckentour ist.
Wie gut, dass es einen (explizit ausgeschilderten) abgekürzten 13-Brauereien-Weg mit lediglich 12 km gibt (und wenn Du weiter abkürzen möchtest, geht es auch mit etwa 10 km, wie wir feststellen).
Auch hier ist der Start Memmelsdorf, direkt vor dem Brauereigasthof Höhn kannst Du von Bamberg mit dem Bus (Linie 907) kommend aussteigen. Wenn Du möchtest (und schon offen ist), dann kannst Du natürlich direkt hier starten. Oder Du machst es wie wir und die beiden im Memmelsdorf nebeneinander liegenden Brauereien markieren den Endpunkt Deiner heutigen Wanderung.
Wir selbst haben tatsächlich ein langes Osterwochenende im Höhn verbracht und täglich lecker gegessen. Hier wird noch richtig traditionell gebraut:
(Führung freitags 17 Uhr, ca. 40 Minuten, zwei kleine Bierproben, 16 EUR/Person). Mehr über unsere Unterkunft dann in einem weiteren Beitrag über die gesamte Gegend inklusive Bamberg.
Vor der Brauerei Höhn startet der 13-Brauereien-Weg. Direkt daneben: Brauerei und Gasthof „Drei Kronen“. Wir lassen für die Wanderung beide links liegen und laufen die Bahnhofstraße geradeaus in Richtung der Autobahn.
Schon zu Beginn sehen wir die Beschilderung des 13-Brauereien-Weges, die uns unterwegs nie im Stich lässt, immer gut zu sehen ist. Zeige ich Dir auch gleich.
Am Ortsrand geht es über die Staatsstraße, dann unter der Autobahn durch und schon sehen wir Weichendorf vor uns.
Dort erwartet uns zwar keine Brauerei, aber da es das Osterwochenende ist, dieser hübsch geschmückte Osterbrunnen.
Kurz vor dem Ortsende weisen die Wegzeichen nach rechts und es geht leicht bergauf aus dem Ort raus. Gleich zu Beginn könntest Du unter einer herrlich im grünen Saft stehenden Weide die erste Pause einlegen und den wild zwitschernden Vögeln länger lauschen.
Hier auch die versprochene Wegmarkierung des 13-Brauereien-Wegs, die verlässlich in kurzen Abständen den Weg säumt. Zweigt der Weg ab, ist darauf auch ein Pfeil zu sehen, sodass aufmerksame Wanderleute keine Abzweigung verpassen können.
Ausgezeichnet ist der 13-Brauereien-Weg übrigens in beide Laufrichtungen, als von und nach Memmelsdorf.
Wir spazieren gemütlich den sehr moderaten Anstieg weiter, bestaunen die schwer mistelbefallenen Bäume und die Ruhe. Außer Vogelgezwitscher und unseren Schritten ist kein Ton zu hören.
Am Ende der Baumstrecke erwartet uns linker Hand ein gut mitgedachter Bierkasten für die nun möglicherweise leeren Wegbierflaschen.
Hier tönen laut zwei Spechte mit ihrem „TOKTOKTOK“, als sie die Baumstämme im Wald bearbeiten.
Weiter geht es über das offene Feld, leider permanent weiter über Asphalt. Das ist übrigens mein einziger Kritikpunkt an dieser Wanderung: zu viel Asphalt.
Wir sind froh, dass wir an Ostern die Wanderung machen, schon jetzt wärmt die Sonne gut, während es immer noch leicht bergauf geht. Im Hochsommer, wenn die Sonne runter sticht, wäre es uns wohl zu heiß.
Auf der Kuppe erhaschen wir dann den ersten Blick auf unser erstes Zwischenziel, das Dörfchen Merkendorf.
Doch zunächst führt uns der Weg leicht bergab, bis zu einer kleinen Brücke über ein leeres Bachbett. Hier zweigt der Weg gut ausgeschildert nach rechts ab. Und wir verlassen endlich, wenn auch nur kurz, den Asphalt.
Ich bin glücklich, meine Lieblingsbäume, Kiefern, stehen wir am Wegesrand und ich kann mir mein „Kiefern. Ich MAG KIEFERN!“ nicht verkneifen, was die Freundin zu einem genervten Blick verursacht.
Dann geht es in den Ort und direkt rechts gegenüber hinter der Kirche
sehen wir die „nächste“ Brauerei, die Brauerei Wagner.
Das ist eine schöne klassische Braugasthof Location, die mir sehr gut gefällt. Wer mit dem Auto kommt, direkt dahinter hat es auch einen Parkplatz.
Während ich uns die erste Runde Getränke (top, es gibt Bier auch in 0,25 l Krügen, sodass wir am Ende (geteilt) vier Biere probieren können) hole, unterhält sich die Frau mit zwei anderen Pärchen am Nebentisch und stellt fest, dass sie die Runde andersherum laufen. Aber noch nicht auf die zweite Brauerei in Merkendorf gestoßen sind.
Also schnell die Karte heraus gekramt und festgestellt, dass die Beschreibung auf der Website wegtechnisch suboptimal ist. Eigentlich müsste die Brauerei Hummel die nächste, also erste Brauerei in Merkendorf, sein. Dazu hätten wir an der Kirche nicht rechts abbiegen dürfen, sondern einfach noch etwa 250 Meter geradeaus laufen müssen.
Denn von dort geht es auf der nächsten Etappe zur Brauerei Göller in Drosendorf wieder direkt am Wagner vorbei.
Nun gut, sei es drum. Nach dem zweiten (vierten) 0,25 l Bier gehen wir die paar Meter um die Ecke zur Brauerei Hummel.
Wir setzen uns wieder zu den beiden Pärchen, die schon vorgegangen waren, und bestaunten das leckere Essen, das im Biergarten im Innenhof zwischen Gasthaus und Brauerei serviert wird. Anständige Portionen zu sehr fairen, um nicht zu sagen, günstigen Preisen.
Wir sind leider bislang nicht hungrig, da wir unserer Unterkunft ausgiebig gefrühstückt hatten und belassen es daher bei erneuten jeweils zwei kleinen 0,25 l Bieren pro Person. Die anderen berichten aber, die sind sehr zufrieden mit ihren Speisen, es schmeckt allen gut.
Und mir gefällt dieser gemütliche Biergarten im Innenhof sehr gut.
Doch es hilft alles nichts, wir ziehen weiter, wieder das Stück zur Kirche und zum Wagner zurück und laufen kurz an der Straße entlang bis kurz vor dem Ortsausgang, wo es schräg links in die Wiesen und später Felder geht.
Zuvor bestaunen wir den Battle, den sich offenbar zwei Nachbarn geben, was ihre Gärten anbelangt, und erfreuen uns an den lustigen bzw. unterhaltsamen Schildern in einem Garten.
Leicht bergauf geht es, aber sehr entspannt. Das leichte Rauschen der Autobahn, der A70, die wir bereits zu Beginn der Wanderung unterquert haben, ist nicht zu überhören, stört aber nicht.
Als wir die Autobahn immer besser sehen, biegen wir nach links ab
und der Feldweg führt uns leicht bergab in Richtung der Straße und des Radwegs, der dann die Autobahn unterquert. Kaum sind wir auf der anderen Seite, stehen wir auch schon am Ortsrand von Drosendorf.
Nach kurzer Zeit müssen wir die Straßenseite wechseln, dann folgen wir den Schildern in einer Links-Rechts-Kombination durch den Ort, vorbei an einem weiteren schön geschmückten kleinen Osterbrunnen.
Und schon steht die Brauerei Göller direkt vor uns, nur eine Straße müssen wir noch überqueren.
Hier hat es Bänke im Hof zur Straße, aber auch nach hinten geht es weiter in einen großen Biergarten auf der Wiese, dazwischen ein gar nicht mal so kleiner überdachter Bereich.
Leider stehen keine kleinen Biere auf der Karte, auch die Auswahl an Bieren vom Zapfhahn ist deutlich geringer als in den beiden vorangegangenen Brauereien. Aber wenigstens gibt es einen Schnitt, was dann geschätzten ca. 0,3 l Bier entspricht.
Und es lief nicht gut für uns in der zeitlichen Planung, zumindest für mich, denn ich hatte mich irgendwie total auf fränkische Bratwürste gefreut, doch es gab um 14 Uhr nur mehr kalte Brotzeitplatten. Darauf gelüstete es mich leider nicht in dem Moment.
Hier trennten sich die Wege der Frau und von mir. Sie lief direkt an der Straße entlang zurück nach Memmelsdorf, während ich dem Wegverlauf des 13-Brauereien-Weges noch ein Stück folgen wollte. Sie bog als vor dem Göller nach links, ich nach rechts ab.
Ein kurzes Stück verlief der Wander-/Radweg neben der Straße, bis die Beschilderung nach rechts zeigte. Runter vom Asphalt und nach wenigen Metern in den Wald und leicht bergauf.
Hier beginnt mir der Wanderweg auch wegtechnisch zu gefallen, da ich kein Freund von Asphaltstrecken bin. Vorbei an Bärlauchfeldern spaziere ich grinsend durch den Wald, immer leicht bergauf. Ein herrlicher Wanderweg durch Wald, ganz mein Geschmack!
Nach rechts verlasse ich den Wald wieder,
komme auf Betonplatten weiter bergauf übers Feld. Die Landschaft öffnet sich weit und ich genieße den Ausblick.
Wenige Meter weiter sehe ich Meedensdorf vor mir.
Es folgt eine Rechts-Links-Kombi in den Ort hinein. Nach dem Überqueren der nächsten Straße heißt es Acht geben: Am Spielplatz /Brunnenplatz) auf der rechten Seite zweigt die Kurzversion des 13-Brauereien-Weges nach Memmelsdorf ab, während es geradeaus weiter auf der langen Streckenwanderung des 13-Brauereien-Weges geht.
Ich folge also der weiterhin hervorragenden Beschilderung des Wanderweges nach rechts und komme halblinks aus Meedensdorf raus.
Nach wenigen Metern zweigt der Weg nach rechts ab, nur um gleich wieder nach links in Richtung des Waldes zu führen.
An dem kleinen vorbildlichen Rastplatz mit einem Tisch, zwei Bänken und Mülleimer halte ich kurz inne, bevor es auf die letzten Meter der Wanderung geht.
Und der wird für ich noch einmal ein kleines Highlight, wenn auch ohne Bier. Der Wanderweg mäandert durch den Wald und es hat zahlreiche Kiefern. Du erinnerst Dich? Ich MAG Kiefern! :)
Doch irgendwann ist auch dieser schöne Teil des Weges zu Ende und ich gelange am Ortsrand von Memmelsdorf an.
Mehrfach biege ich ab, folge der Auszeichnung des Wanderweges im Zickzack durch die Stadt. Der führt mich noch vorbei an Höhnskeller. Wusstest Du, dass man in Franken auf den Keller geht? Denn in den Kellern lagerte das Bier kühl und um die Wege kurz zu halten wurden kurzerhand darüber Bänke und Tische aufgestellt :)
Auf den letzten Metern komme ich noch am Eiswagen neben dem Rathaus zu einem kurzen Halt, der Frau und mir je zwei Kugeln mitzunehmen.
Nach wenigen Metern sehe ich dann kurz nach der schönen Kirche geradeaus die für uns vierte Brauerei auf dem Weg, „Drei Kronen“.
Hier kehren wir nach dem Verdrücken des Eises im recht kleinen Hinterhof ein. Für mich gibt es eine Auswahl mit den vom Fass verfügbaren Bieren, jeweils in 0,1 l Gläsern und anschließend noch ein IPA.
Anschließend gehen wir nach nebenan zum Hotel Brauerei Gasthof Höhn, das so gesehen, die fünfte Brauerei auf dem Weg ist. Oder eben die erste, je nachdem, wie herum Du wanderst. Wir sind damit am Start/Ziel unserer Rundwanderung auf dem 13-Brauereien-Weg angelangt.
Im Höhn hat es einen wunderbaren Biergarten im Innenhof, aber auch drinnen gefällt es uns sehr gut. Dadurch, dass wir hier einige Tage übernachtet haben, haben wir zwei Tage zuvor auch eine Brauereiführung mitgemacht und ich kann versichern, sie ist anders als anderswo! Mehr dazu aber in einem anderen Beitrag.
Im Höhn gibt es übrigens auch 0,25 l Biere, das hausgebraute Görchla.
Und, um dich schon mal auf den kommenden weiteren Beitrag vorzubereiten, leckeres Essen, wie das Drei-Gänge-Brauerei-Menü, das wir im Rahmen unseres Osterarrangements verdrückt haben (beim Hauptgericht konnte man wiederum aus drei Gerichten wählen):
Fazit zum 13-Brauereien-Weg am Memmelsdorf
Für Bierliebhaber eine schöne Tour, nicht zu lang, auch die Wegstrecken zwischen den Brauereien gut austariert. Für Wanderer nur teilweise attraktiv, nach meinem Geschmack führt zu viel des Weges auf Asphalt. Dafür aber weitgehend kinderwagentauglich, vor allem, wenn Du ab Drosendorf direkt an der Straße entlang nach Memmelsdorf wanderst.
Du suchst weitere Bier-Wanderungen? Wie wäre es damit:
Nächste Wanderung: Fränkischer Brauereiwanderweg: Bierwandern von Waischenfeld nach AufsessHinweis: Alle Bilder sind, trotz dass sie noch recht groß sind, einigermaßen für das Web optimiert und damit spätestens auf einem Retinadisplay nicht mehr 100 % scharf. Das nehme ich bewusst in Kauf. Die Originale habe ich natürlich trotzdem: falls ein Partner bedarf haben sollte, können wir uns gerne austauschen, wie wir ins Geschäft kommen!
Wenn Du mir nun auch was Gutes tun willst – meinen Amazon Wunschzettel findest Du hier!
Gibt es hier nichts! Privat geplant, privat gelaufen, privater Urlaub.
Anzeigen:
Kennst du eigentlich schon mein Amazon Schaufenster, wo ich dir empfehle, was ich auch selbst so gekauft habe? Von Technik über Fotografie und Kleidung ist alles dabei!
Vermutlich ist der viele Asphalt für die Bollerwagenfahrer gedacht. ;) Klingt nach einer schönen Genuss-Tour.
Daran habe ich gar nicht gedacht. Ja, gut möglich. Wobei wir vermuten, dass zu Beginn die kürzesten Wege genommen wurden…
Ja, war sehr nice. Und später begonnen hätten wir gerne auch lecker gegessen unterwegs..