Letzte Beitragsaktualisierung: 06/08/2022 von Hubert Mayer
Blogeinladung - was bedeutet das? 27.07.2017: Endlich wieder Sonne! Nach einer wunderbar durchgeschlafenen Nacht in der Pension Waldhof in Stanzach und einem ausgiebigen Frühstück mache ich mich bei blauen Himmel auf den Weg, die für mich 6. Etappe des Lechwegs von Stanzach nach Höfen/Wängle zu bezwingen. Wobei – bezwingen ist heute nicht viel, es ist die flachste aller Etappen, nicht einmal 100 m geht es hoch…Doch schau selbst, was ich auf meinem Weg alles so erlebe.
Der Weg ist gemütlich zu laufen, übrigens kannst Du diese gesamte Etappe gut zu zweit nebeneinander gehen.
Bald komme ich aus dem Schatten und bin an den sogenannten Lechzöpfen, die Du aber nur so richtig siehst (erkennst), wenn Du weiter oben auf dem Berg bist – das werde ich wohl jetzt im Juni diesen Jahres nachholen!
Von unten sieht das so aus:
Und dann, dann kommen sie wieder, meine besonderen Freunde. Du erinnerst Dich an die zurück liegenden Etappen? Ja? Kühe. Mitten im Weg…
Am Wegesrand gibt es allerlei Pflanzen, vielleicht weiß ja jemand von euch, was das hier ist.
Eigentlich ja tatsächlich peinlich, da habe ich eine Gärtnerin und einen Gartenbautechniker als Eltern – und erkenne gerade mal Löwenzahn und Co…
Mittlerweile bin ich etwa eine Stunde unterwegs, und ich stoße auf eine Einkehrmöglichkeit. Das Café Zur Alten Mühle ist nur etwa 100 Meter vom Lechweg entfernt, doch für mich ist es noch zu früh. Mich zieht es weiter, weiter in Richtung der Hängebrücke über den Lech, die bald kommen soll. Doch erst werde ich noch eine Weile von Bremsen genervt, für die ist der Lech hier ein Paradies (und Wanderer wie ich als „Blutspender“ wohl auch).
Bald sehe ich die 75 Meter lange Hängebrücke bei Forchach am Horizont über den Lech.
Rund 15 Minuten nach der Abzweigung zum Café Zur Alten Mühle bin ich da bei dieser beeindruckenden Mühle. Schon seit 1906 kannst Du über diese wacklige Brücke den Lech überqueren, was ich mir natürlich auch nicht nehmen lasse ;)
Auf der Hängebrücke habe ich einen schönen Blick den Lech entlang, den ich eine Weile genieße.
Auch auf den kleinen Wasserfall am anderen Ende der Hängebrücke werfe ich einen kurzen Blick,
dann nehme ich wieder meinen Rucksack auf, den ich derweil beim Betreten der Brücke auf der anderen Seite vertrauensvoll liegen lassen habe, und mache mich auf den weiteren Weg. Die Etappe des Lechwegs soll mich ja heute noch bis Höfen bringen und führt nur an der Hängebrücke vorbei.
Immer weiter am Lech, der hier sehr breit ist, entlang führt mich meine Wanderung.
Mal geht es sonnig voran, mal spenden ein paar Bäume mir etwas Schatten, worüber ich doch dankbar bin.
Wer eine Pause benötigt, kann hier unterwegs sich auf einer Bank mit Blick auf den Lech und auf die tolle Bergwelt niederlassen und einen Schluck trinken, sein Vesperpaket verdrücken oder einfach nur die Ruhe und den Ausblick genießen.
Rund 40 gemütliche Minuten nach der Hängebrücke geht es unter einer großen Straßenbrücke durch, dann hoch auf diese und über den Lech. Doch keine Sorge, lang bist Du nicht an der Straße, am Ende der Brücke wartet sogar ein Heiliger (?) auf Dich:
Bald geht es wieder runter vom Teer und auf einen schmalen Pfad unterhalb einer Stromleitung entlang.
Immer mit auf dem Weg dabei – das „L“, mit dem der Lechweg auch auf diesem Streckenabschnitt wunderbar markiert ist, sodass Du keine Karte benötigst, um den Weg zu finden.
Dann erreiche ich das Highlight meiner heutigen Etappe, den Baggersee Weißenbach am Lech. Diese Farbe lädt ein, eine Pause einzulegen, Dich auf die Wiese zu legen und einfach vor dich hin zu starren. Oder es wagen, dich in dem kühlen Naß abzukühlen ;)
Herrlich, oder?
Doch immer wieder werfe ich einen kritischen Blick zum Himmel, denn der blaue Himmel wechselt sich mit großen Wolken ab, die mir ein wenig Sorge bereiten. Schon gestern wurde ich auf der 5. Etappe von Elbigenalp nach Stanzach klatschnass, soll mir das heute etwa wieder passieren?
Doch eigentlich genieße ich lieber das Bergpanorama und schon verziehen sich auch die dicken schweren Wolken und machen luftigeren weißen Platz.
Dann geht es Weißenbach, rund 3 Stunden war ich bislang unterwegs. Ich nähere mich dem Ort auf einem schmalen Waldweg,
komme dann an einer Pizzeria vorbei und denke kurz nach, ob ich einkehren soll.
Doch ich entscheide mich weiterzugehen. Hier sehe ich auch, wie Wacholder als Pflanze aussieht, ich kenne ja nur die Beeren und die verarbeitete Form (Gin).Wenige Meter weiter ist dann auf der rechten Seite eine Kneippanlage, in der Du Deine vielleicht schon müden Füße kühlen kannst und Dir etwas Gutes tun.
Der Lechweg führt gleich weiter durch den Ort, praktisch, wenn Du noch ein paar Einkäufe erledigen willst, denn rechter Hand ist wieder ein MPreis. Kurz danach geht es unter der Straße durch und über eine Brücke über den Lech, nach einer kurzen Teerstrecke geht es dann auf einem Kieselweg weiter. Der Weg führt nun wieder schön am Lech entlang,
und an einer Abzweigung, an der es eigentlich nach links geht, sehe ich rechter Hand eine kleine Brücke. Da muss ich doch einen kurzen Abstecher machen, es sind nur etwa 10 Meter – und die lohnen sich! Denn der Ausblick in dieses Seitental ist sehr nett:
Über einen Feldweg geht es weiter,
dann kommt bald schon wieder ein Dorf (Rieden), in dem ich dieses wunderschöne Haus entdecke:
Leider schließt sich hier ein längeres Stück Teerstrecke an, unter anderem vorbei an der Kletterwand Rieden, falls Du noch Kraft über haben solltest, kannst Du die hier loswerden ;)
Dann geht es endlich unter einer Straße durch und ich komme wieder auf einen Schotterweg. AB und an lohnt natürlich auch ein Blick zurück, denn der Lech ändert immer wieder seine Farbe, da will ich nichts verpassen.
Langsam habe ich keine Lust mehr, der Weg zieht sich gefühlt immer weiter. Ich bin in den Bergen, ich mag nicht mehr flach laufen und irgendwie tut mir mehr weh als die letzten Tage trotz der Höhenunterschiede. Doch es geht weiter und weiter…
Einzig das Bergpanorama entschädigt mich noch,
doch eigentlich will ich nur mehr ankommen. Immer öfter schaue ich auf meine App, wie weit es noch ist, bis die Brücke kommt und ich den Lech ein letztes Mal für diesen Tag überquere, denn dann bin ich in der Nähe des Hotels. Dann ist es endlich soweit:
Im Ort geht es dann ein gutes Stück zurück, bis ich am Hotel Lilie (mein Bericht über das Hotel Lilie) ankomme, meine Unterkunft für diese Nacht. Dankbar nehme ich mein Zimmer in Beschlag, laufe wieder runter und erhole mich bei einem Radler und mit einem Buch auf der Terrasse…
Fazit zur 6. Etappe des Lechwegs von Stanzach nach Höfen
Ganz ehrlich – der erste Teil ist schön, bis zur Hängebrücke. Dann fehlen mir schon die Entfernungsschilder, die mir sagen, wie weit ich gekommen bin bzw. wie weit ich noch habe. Der Baggersee Weißenbach rettet den Weg ein wenig, aber insgesamt empfand ich das die langweiligste Etappe – schließlich ging es auch nicht hoch und runter.
Fakten zu meiner 6. Etappe des Lechwegs
Länge: ca. 19 km regulär (bei mir 20,7 km laut Komoot, die Differenz ist der Weg weg vom Lechweg zum Hotel)
Höhenmeter: ↑ 80 m; ↓ 160 m (laut komoot)
Dauer: ca. 5,5 Stunden (ich wurde zum Ende sehr, sehr langsam…)
(Du musst für die Karte und Details den funktionalen Cookie aktivieren, da diese direkt von Komoot geladen wird)
Hinweis: Alle Bilder sind, trotz dass sie noch recht groß sind, einigermaßen für das Web optimiert und damit spätestens auf einem Retinadisplay nicht mehr 100 % scharf. Das nehme ich bewusst in Kauf. Die Originale habe ich natürlich trotzdem: falls ein Partner bedarf haben sollte, können wir uns gerne austauschen, wie wir ins Geschäft kommen!
Wenn Du mir nun auch was Gutes tun willst – meinen Amazon Wunschzettel findest Du hier!
Ich wurde zu den acht Wandertagen vom Lechweg in Zusammenarbeit mit den Tourismusorganisationen entlang des Lechwegs (Lech Zürs Tourismus, Warth Schröcken Tourismus, Lechtal Tourismus, Naturparkregion Reutte und Füssen) eingeladen.
Herzlichen Dank für diese sehr schöne Einladung und tolle Zusammenarbeit! Die Einladung umfasste die Übernachtungen mit Frühstück und Abendessen sowie den Gepäcktransport. Dazu kam die Versorgung mit Reiseführer, Infomaterial und die gesamte Planung inkl. der Buchung. Wer meint, dass die Einladung meine Meinung beeinflusst, kennt mich schlecht. Die Anfahrt habe ich selbst bezahlt, die Getränke mal selbst, mal war ich eingeladen. Mein besonders herzlicher Dank an dieser Stelle geht an Ramona vom Projektmanagement Lechweg, die die Wanderung für mich geplant hat und es sich nicht nehmen ließ, neben einem ersten Kennenlernen am ersten Morgen auch noch die 7. Etappe bis nach Reutte mitzuwandern. Danke für die tolle Organisation und die sehr, sehr angenehme Gesellschaft!
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Zum Wandern wurde mir dieser Wanderführer mitgegeben: Lechweg Formarinsee – Füssen: Wanderkarte Leporello mit Streckenbeschreibung, Entfernungen, Höhenprofil wetterfest, reißfest, abwischbar, GPS-genau. 1:25000 (Wanderkarte / WK)
Oh ich kenne das… wenn es nur geradeaus geht, wird mir auch schnell langweilig.
Trotzdem sehr schöner Bericht.
LG Mel
Danke. Ja, ist regelmäßig so…
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