Letzte Beitragsaktualisierung: 03/01/2022 von Hubert Mayer
Rechtzeitig vor Beethovens 250. Geburtstag im Jahr 2020 durfte ich dank einer Einladung des Maritim Hotels auf den Spuren von Beethoven durch Bonn wandeln. Was ich dabei alles gesehen und gelernt habe, das zeige ich in diesem Beitrag
Beethoven wurde 1770 in Bonn geboren, das ist wohl bereits dem einen oder der anderen bekannt. Doch wo ist sein Geburtshaus? Wo wuchs er auf? Und war er immer so grimmig, wie es die bekannten Bilder von ihm zeigen? Die Antworten auf diese Fragen gebe ich Dir jetzt – rechtzeitig vor seinem 250. Geburtstag, so dass Du selbst auch überlegen kannst, zum Beethovenjahr nach Bonn zu fahren.
Presse-/Bloggertrip - was bedeutet das?
Das alles erwartet Dich in diesem Beitrag (einfach Button klicken zum Aufklappen):
Beethoven Statuen
Beginnen wir doch mal mit der Frage, ob Beethoven immer so grimmig schaute?!
Das sieht doch nicht so aus, oder? Der Beethoven, den Du mit mir siehst, das ist einer von 700 kleinen Beethovens, die vom Künstler Ottmar Hörl stammen und auf dem Münsterplatz 2019 unter den Augen des großen Beethoven Denkmals ausgestellt waren.
Und ich lerne dort: Die Kinder haben Angst vor grimmigen Beethoven. In Bonn hingegen war er jung knackig und gut gelaunt. Erst als er nach Wien ging, wurde er grimmig. Oder eben auch nicht.
Denn die meisten Beethovenabbilder orientierten sich an einer Lebendgipsmaske von Franz Klein – und würdest Du mit Gips im Gesicht nicht auch grimmig schauen? Es heißt, dass der erste Versuch missglückt sei, da Beethoven von einer Panik zu ersticken überfallen wurde (Quelle: Website Beethovenhaus).
Da würde ich wohl auch recht grimmig wirken…
Die große Beethoven wurde vom Bildhauer Ernst Julius Hähnel geschaffen und von Jacob Daniel Burgschmiet in Erz gegossen. Franz Liszt hatte 1845 hatte finanziell dazu beigetragen, dass diese Statue errichtet werden konnte.
Doch kommen wir wieder zurück ins Jahr 2019 und zu den Beethovens des Ottmar Hörl.
Von den ursprünglich 700 waren bei meinem Besuch noch 698 da – 4 wurden geklaut, zwei konnten rechtzeitig durch die Polizei sowie durch Sicherheitskräfte „gerettet“ werden!
Am 13. April 2019 wurde die Unterkontruktion errichtet. Doch der Plan, eine Menge Beethovens hier aufzustellen, war teuer. Dafür wurden Sponsoren gesucht und in Bonner Bürgern und Unternehmen gefunden. Die ersten 350 der Beethovens wurden am 15. Mai mit einem Sattelschlepper geliefert und Hörl ließ es sich nicht nehmen, den Aufbau eines jedes einzelnen Beethovens zu überwachen.
Die im Schleudergußverfahren aus PVC hergestellten Beethovens stammen von einer Fabrik in Coburg. Jeder einzelne wiegt 4,5 kg und wurde für 300 Euro verkauft. Eigentlich waren nur grüne wegen der großen Statue geplant, dass es nun auch goldene Beethovens gibt, ist wohl ein reiner Zufall für das Jubiläum:
Gästeführerin Roswitha Samson kennt Bonn und die Geschichte Beethovens ganz genau. Ich kann gar nicht alle Informationen aufnehmen, die sie angenehm launisch erzählt.
Beethoven und die Geschichte Bonns
Bonn war schon im 13. Jahrhundert Residenzstadt. Das rund 500 m lange kurfürstlichen Schloss beherbergt heute die Universität mit der Fakultät Geisteswissenschaften.
Als Beethoven 7 Jahre alt war, hat das Schloss 3 Tage gebrannt. Und drei Wunder gibt es auch um die goldene Statue Regina Pacis am Schloss – die hat diesen Brand überstanden. Dann kam Napoleon und wollte die runter reisen, doch dabei sind die Seile gerissen. Und zu guter Letzt überstand sie auch die Brandbomben im Jahre 1944.
Unser Spaziergang durch Bonn auf den Spuren Beethovens führt uns weiter an den Rhein. Die Familie Beethoven hat früher in einem Hause nahe dem Rhein gewohnt, im zweiten Stock. Und bis dahin stieg das Wasser während der Jahrtausendflut im Jahre 1784. 13 Meter hoch statt 3 Meter stand der Rhein.
Später sollte es für Beethoven auch mit dem Schiff nach Bad Mergentheim zum Deutschorden gehen, wo er einen Journalisten veranlasste zu schreiben: „Da ist ein junger Mann, der das Klavier so ganz anders behandelt.“
Vom Rhein geht es wieder zurück in Innenstadt und wir halten kurz vor dem Alten Rathaus inne. Das wurde bereits in den 30er Jahren des 18. Jahrhunderts durch den kurfürstlichen Hofbaumeister Michael Leveilly erbaut, wenngleich auch erst deutlich später fertiggestellt. Es soll das einzige Rathaus in Deutschland sein, das eine Krone hat. Ich gestehe, ich bin da noch nicht ganz davon überzeugt, auch wenn mir kein Gegenbeispiel einfällt. Den Grundstein legte der Wittelsbacher Clemens August, Kurfürst und Erzbischof von Köln.
Vor dem Rathaus mahnt diese Bodentafel zur Erinnerung an die Bücherverbrennung am 10.05.1933 – und in der Umgebung finden sich viele Buchrücken aus Bronze (?) im Boden, die an die Titel der verbrannten Bücher erinnern.
Wo genau ich den folgenden goldenen Wasserspeier in Bonn erwischt habe, das habe ich leider nicht notiert. Weit kann er aber nicht entfernt sein.
Unser Weg führt uns in die St. Remigius Kirche – die neue. Denn die ehemalige Minoritenkirche wurde nach einem Brand der alten Remigius Kirche 1800 umbenannt und Beethovens Taufstein, der gerettet werden konnte, hierher gebracht.
Die neue St. Remigius Kirche (deren erster Bauabschnitt übrigens selbst schon 1317 abgeschlossen wurde) lohnt aber auch so einen Besuch:
Unser Weg führt uns in Richtung des Beethovenhauses, unterwegs sehe ich noch diesen Beethoven vor dem Beethovenhotel.
Rstaurant Bonn: Zum Stiefel
Bevor es in das Beethovenhaus geht, das derzeit allerdings renoviert wird, nehmen wir noch ein Mittagessen im „Zum Stiefel“ ein, ein netter Teller mit ein paar Köstlichkeiten als Stärkung.
Und treffen dort auf zahlreiche Menschen mit roten Tüchern um den Hals und wundern uns, warum es drinnen und draußen so hektisch zugeht. Dann die Auflösung: Es sind alles Menschen, die den Namen van Beethoven tragen und Verwandte von Ludwig sind. Und 1,5 Stunden vor der vereinbarten Zeit im Gasthaus…
Nach dem Happen gehen wir die wenigen Meter zum geschlossenen
Beethovenhaus
.
Trotzdem erfahren wir so einiges über das kommende Jubiläumsjahr und ein paar der Exponate sind auch im Kammermusiksaal nebenan zu sehen:
Ende 2019 soll die 3,5 Mio. teure räumliche Erweiterung und Neugestaltung des Museums im Geburtshaus von Ludwig van Beethoven abgeschlossen sei und ab 17.12.2019 eine neue Dauerausstellung bieten. Insgesamt sollen es über 200 originale Exponate werden!
Schließen möchte ich den Beitrag auf den Spuren Beethovens mit einem anderen Beethoven, den ich am Sonntag auf dem Weg zum Bahnhof noch entdeckt habe:
Weitere Berichte über das Maritim Hotel Bonn und unseren Aufenthalt auf den Spuren Beethovens gibt es hier:
- Mein eigener Bericht über das neu renovierte Maritim Hotel Bonn
- Maritim Hotel Bonn – Perfekte Lage und Wohlfühlfaktor vom Feinsten
- Das Beethoven Jubiläum wird Bonn rocken
- Bonn hat´s: Beethovens Lächeln
Hinweis: Alle Bilder sind, trotz dass sie noch recht groß sind, einigermaßen für das Web optimiert und damit spätestens auf einem Retinadisplay nicht mehr 100 % scharf. Das nehme ich bewusst in Kauf. Die Originale habe ich natürlich trotzdem: falls ein Partner bedarf haben sollte, können wir uns gerne austauschen, wie wir ins Geschäft kommen!
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Offenlegung: Ich wurde zusammen mit anderen Blogger*innen und Journalist*innen zu der Presse-/Bloggerreise nach Bonn ins neu renovierte Maritim Hotel eingeladen. Die Einladung umfasste die Übernahme der Anfahrtskosten mit der Bahn, das Tages- und Abendprogramm, die Übernachtungen und die komplette Verpflegung vor Ort (bis auf einige sehr spät nächtliche Cocktails in der Bar).
Danke an Harriet Eversmeyer für die Einladung und Betreuung vor Ort und das gesamte Team des Maritim Hotels für den guten Service und die tolle Betreuung!
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