Letzte Beitragsaktualisierung: 16/09/2024 von Hubert Mayer
Presse-/Bloggerreise – was bedeutet das?
Die Messlatte für diesen Besuch lag also hoch, aber ich zweifelte keine Sekunde, dass ich genauso begeistert wieder abreisen werde. Denn das Thema dieser Reise, die Hopfenwochen im Nürnberger Land, die passen für mich natürlich wie die Faust aufs Auge! Franken ist bekanntlich eh eine Genussregion, Bier meine Leidenschaft, was sollte da schiefgehen?
Außer vielleicht meine Fitness, denn unsportlich wie ich bin, ist unser erster Programmpunkt, der traditionelle Auftakt zu den Hopfenwochen, eine Herausforderung für mich:
Das alles erwartet Dich in diesem Beitrag (einfach Button klicken zum Aufklappen):
Auftakt Hopfenwochen im Nürnberger Land: Hopfentour mit dem Fahrrad
Ich und Fahrrad, das ist, sagen wir, schwierig.
Seit über 20 Jahre habe ich keins mehr. Auf dem Plan steht die öffentliche (Anmeldung erforderlich) Tour mit einer Länge von 40 km, dabei überwinden wir 500 hm.
Vorbei geht es an 20 Hopfenfeldern und drei Brauereien, Ziel ist das Hopfenfest am Fränkischen Hopfenmuseum. Das Hopfenfest wird jedes Jahr pünktlich zur Ernte mit Ausflügen aufs Feld und Hopfen-Pflücken im Selbstversuch gefeiert.
Der Teil der Einladung nötigte mir im Vorfeld wirklich Respekt ab, zumal da noch die Anfahrt von Hersbruck zum Startort Neunkirchen am Sand dazu kam. Heiko, Blogger und mein Reisegefährte auf dieser Reise ins Nürnberger Land, beruhigt mich im Vorfeld: „Hey, das sind eBikes, das wird easy!“.
Heiko hat leicht reden, er ist sportlich und hat gerade erst in seinem Urlaub mehrere Radtouren unternommen…
Der Fahrradverleiher hat jedoch ein Einsehen mit mir, als ich ihm erzähle, dass ich in den vergangenen 25 Jahren nur einmal auf einem Fahrrad saß und es heute 60 km werden sollen (inkl. An-/Rückfahrt von/nach Hersbruck), und packt mir eine Gelauflage auf den Sattel. Die ist dann auch Gold wert für mich!
Wir sind ein wenig spät dran, bis wir loskommen, und so müssen wir ordentlich Gas geben, um pünktlich zum Startort der Radtour, dem Bahnhof in Neunkirchen am Sand, zu kommen. Und natürlich ist dann die Schranke am Bahnübergang vor dem Bahnhof unten und das Signal rot.
Doch dann ist es soweit, wir treffen auf die anderen Mitfahrenden, 13 Köpfe und Fahrräder sind wir, zwei davon fleißig mit Fahrrädern, die ohne elektrische Unterstützung daher kommen. Und das, obwohl es im Laufe der Tour einige Anstiege zu bewältigen geben wird. Die nötigen mir meinen höchsten Respekt ab!
Nach einer kurzen Begrüßung durch die adfc Tourenleiter Wolfgang Loos und Marliese Lifka, starten wir mit guter Laune auf die Radtour. Die Route führt uns zunächst über Speikern, wo das Hopfenfest gerade aufgebaut wird. In Simmelsdorf halten wir kurz an, um über die Hecke einen schnellen Blick auf das Tucherschloß zu werfen.
Und schon geht es weiter, vorbei an zahlreichen Hopfenfeldern, rund 20 Stück passieren wir auf der 40 km langen Auftakt-Tour zu den Hopfenwochen.
Wusstest Du, dass das Nürnberger Land eines der weltweit ältesten Hopfenanbaugebiete ist? Früher gab es noch viel mehr Hopfenfelder als heute, trotzdem ist der Anblick auch heute noch sehr beeindruckend, während wir an den hohen Pflanzen vorbeifahren.
Einen kurzen Zwischenstopp legen wir für den Bayerischen Rundfunk ein, bei dem Wolfgang noch interviewt wird.
In Schnaittach-Freiröttenbach es dann die erste richtige Pause: Stilgerecht in einer Edelobstbrennerei, „Die Destille“.
Hans Gebhardt brennt hier mit ersichtlicher Leidenschaft prämierte Schnäpse und Brände und bietet uns so einige zum Verkosten an.
Vier werden es bei mir, schnell bitte ich nach dem ersten Glas allerdings darum, dass es etwas weniger im Glas sein darf :)
Und lecker, wie die Brände sind, bestelle ich für Dienstag zur Abholung auch gleich zwei Flaschen bei Tanja Wolfermann, seiner Tochter, die sich um die Organisation und Verwaltung kümmert!
Von hier fahren wir weiter, vorbei an weiteren Hopfenfeldern,
bis zum Kolerschloss, wo wir unsere Fahrräder zwischenparken.
Von hier laufen wir ein paar Meter bergab bis zur Brauerei Wiethaler, wo für uns im Biergarten ein Bereich für das Mittagessen reserviert ist.
Ich nutze die Gelegenheit, nicht nur lecker zu essen,
sondern auch zwei der Biere der Brauerei zu verkosten, erst das 1498er-Jubiläums-Kellerbier (ok für meinen Geschmack), dann das Hoptimum Pale Ale (trifft meinen Geschmack schon viel besser!). Und einen Schluck von Heikos Festbier von Wiethaler darf ich auch nehme, das finde ich auch sehr anständig und würde ich sofort als Alltagsbier nehmen.
Es ist der Tag des Denkmals und die Brauerei bietet heute immer wieder eine Führung durch die kleine familiengeführte Brauerei an. Brau- und Getränketechniker Andreas Dorn führt uns gut gelaunt durch die Brauerei, erläutert dabei den Brauereiprozess von Anfang bis zur Abfüllung.
Nach der Führung kehren wir zurück zum Kolerschloss und bekommen von Michael Grebe, der hier lebt und als Holzrestaurator arbeitet, eine kleine Führung durch das Gebäude und Erläuterungen zur Geschichte des Hauses. Diese Führung wird alljährlich zum Tag des Denkmals unentgeltlich angeboten.
Dann steigen wir wieder auf und legen den Rest des Weges bis nach Neunkirchen am Sand zurück. Mitfahrer und Blogger Heiko reißt dabei der Schaltzug und muss fies treppeln, schafft aber auch bravourös.
Am Bahnhof trennen sich die Wege, die meisten der Teilnehmenden fahren nach Hause, ich schaue noch auf ein Bier mit unseren Tourguides Wolfi und Marliese beim Hopfenfest in Speikern vorbei.
Das neigt sich leider schon dem Ende, sodass ich keine Möglichkeit mehr habe, selbst ein wenig Hopfen zu zupfen oder einen Hopfenkranz zu erwerben. Gut, letzteres hätte ich eh nicht gemacht, ich war ja mit dem Rad unterwegs :)
Wolfi lädt mich auf das Bier ein, während wir darauf warten, dass es gezapft wird, werfe ich noch schnell einen Blick in das fränkische Hopfenmuseum:
Dann genieße ich aber noch wirklich das Bier, da habe ich mir nach der Tour auch verdient!
Sollte ich auch mal mit etwas mehr Zeit anschauen, leider muss ich nach dem schnell gezogenen Bier schon wieder aufs Fahrrad aufsteigen und mit Wolfi zurück nach Hersbruck fahren, denn Heiko und ich haben ein Abendessen im Michelsberg um 18 Uhr geplant. Ich spoilere schon mal: Wir haben uns verspätet, aber natürlich rechtzeitig telefonisch Bescheid gegeben.
Die gesamte Route, die wir gefahren sind, findest Du bei Komoot. Welcher Teil die Hopfenradtour war und was die Anfahrt, ist auf der Karte gut zu erkennen, denn hin und zurück nach Hersbruck ging es auf derselben Strecke. Mir hat die Tour Spaß gemacht und es war gar nicht so schlimm, wie ich es befürchtet habe.
Brauereiführung Bürgerbräu Hersbruck inklusive Bierverkostung zu den Hopfenwochen
Die Bürgerbräu Brauerei in Hersbruck durften wir außerplanmäßig schon am Montag besichtigen, ähnliche Führungen stehen aber am 14.09.2024 während der Hopfenwochen im regulären Programm. Dreimal sogar an diesem Samstag, jeweils eine Stunde, 5 EUR inkl. Verkostung (Preis 2024).
Punkt 09:30 Uhr stehen wir im Lohweg 38 in Hersbruck, auf dem Gelände der Brauerei
und Braumeister Markus Will und Brauereichefin Sonja Weid erwarten uns bereits.
Auf dieser Brauereiführung erfahren wir sogar mehr über das Bierbrauen als am Vortag, aber das ist kein Wunder, schließlich haben wir – inklusive der Verkostung – hier zwei Stunden eingeplant, also eine Stunde mehr, als die reguläre Tour dauert. Und das ist gut so, denn wir haben viele Fragen.
Zum Beispiel, wie Markus Will überhaupt zum Bierbrauen gekommen ist. „Ich wollte einen Job, der nicht alltäglich ist“, verrät er uns. Wir müssen es aus ihm herauskitzeln, dann stellt sich heraus, dass er wohl alle Ausbildungen gemacht hat, die mit dem Bierbrauen und der Führung einer Brauerei zusammenhängen. Braumeister, Betriebswirt und einen Master obendrauf. Mich würde nicht wundern, wenn er auch noch Biersommelier wäre und uns das nicht verraten hat…
Unter anderem lernen wir, dass die Bitterhopfen früh im Brauprozess verwendet werden, da diese lange benötigen, um sich zu lösen. Die Aromahopfen hingegen werden erst spät hinzugefügt.
Wir schauen uns jeden Bereich der Brauerei an, hier an diesen 50 Hektolitertanks (5.000 Liter) legen wir eine längere Pause ein.
Und verkosten direkt aus dem Tank ein „Helles“, das neueste der Biere vom Hersbrucker Bürgerbräu. Dadurch, dass es direkt aus dem Tank kommt, ist es eigentlich etwas zu kalt und es ist noch unfiltriert. Und dennoch: Es ist verdammt lecker!
Frischer geht halt nicht!
Dann schauen wir uns noch die Flaschenabfüllung an – der größte Teil der Anlage ist dabei übrigens der Reinigungsteil, hier geht es durch mehrere Stationen, bis die Flaschen am Ende mit Frischwasser abgespült werden.
Durstig sind wir schon wieder, also setzen wir uns in die kleine Küche und verkosten fünf der Biere vom Hersbrucker Bürgerbräu.
Bis auf das Bockbier habe ich alle bereits verkostet, das „Hopfenpflücker Märzen“ ist speziell für die Hopfenwochen kreiert worden.
Und tatsächlich sind das auch meine Favoriten, das Bockbier mit Abstand bei mir weit vorn, aber ich habe wahrlich auch einen vielleicht ungewöhnlicheren Biergeschmack, wie Du auf meinem Untappd Profil schnell erkennen kannst.
Nach den fünf Bieren (die wir uns zu dritt geteilt haben), war dann die Probe beendet, und ganz eventuell hatte ich einen minimalen Schwips und war froh, dass die nächste Station das Mittagessen im Landgasthaus Zum stillen Bächlein ist.
Hopfen, Bier und CittàSlow – kulinarische Führung durch Hersbruck mit „Heimat aufm Teller“ – Verkostung und Hopfenspezialitäten
Wir starten quasi in die Probetour der kulinarischen Stadtführung durch Hersbruck am Dienstag um 09:30 Uhr. Das Wetter ist nicht überzeugend, der Himmel zugezogen. Zwischendurch wird es auch kurz regnen, doch glücklicherweise weder heftig noch lange, sodass uns das wenig stört.
Treffpunkt der Hopfen, Bier und CittàSlow Führung ist am Schloss Hersbruck und das aus gutem Grund.
Wo sonst bietet es sich besser an, in die Geschichte von Hersbruck einzusteigen, die 976 ihren urkundlichen Beginn nahm. Das Schloss selbst, das wurde unter der Nürnberger Herrschaft ab 1504 erbaut, lange, nachdem in Hersbruck Bier gebraut wurde. Denn der erste Hinweis darauf findet sich schon 1382, als Herzog Friedrich von Bayern eine Regelung traf, um den samstäglichen Markt in Hersbruck zu stärken.
Direkt gegenüber dem Schloss steht das sog. Schlossbrauhaus, eines der beiden ältesten Brauhäuser in Hersbruck.
Wir erfahren viel über die Geschichte des Bierbrauens in Hersbruck, ich möchte nicht zu viel verraten, schließlich kannst Du die Führung selbst auch buchen. Ein kleiner Teaser: 4 Brauhäuser gab es mal, über 100 Bürger hatten ein Braurecht, bei gerade mal 1.500 Einwohnern. Interessant: Wirte durften weniger brauen als Handwerker, wer hätte das gedacht…?
Es folgte im Laufe der Zeit eine Bierkrise, in der mehr und mehr gebraut wurde. Später kamen die Preise durch die Nürnberger Bierbrauer, die großen Einfluss im Rat hatten und die Bierpreise bestimmen konnten, immer mehr unter Druck, so dass Ende des 19. Jahrhunderts nur mehr 32 Bürger Bier brauten.
Erinnerst Du Dich noch an Hersbrucker Bürgerbräu, das wir oben besichtigt haben? Die Brauerei entstand im Juli 1920 durch den Zusammenschluss der letzten sieben Kommunbrauer!
Zwischendurch beginnen wir mit der ersten Verkostung, wir sind schließlich auf einer kulinarischen Stadttour. Hopfen und weitere 32 heimische Kräuter mischte Mitte der 1960er Jahre der Hersbrucker Oskar Wirth zu einem Kräuterschnaps. Und diesen Hopfentropf, den bekommen wir nun zum Testen.
Sehr lecker, nicht zu bitter, aber auch nicht zu süß, genau nach meinem Geschmack!
Wir ziehen weiter, vorbei am ehemaligen Seelbrauhaus, das bereits 1622 als Eigentum der Bürgerschaft seine Erwähnung fand.
Unser nächster Stopp ist kurz nach dem Hersbrucker Brauhaus, in dem jedoch nie gebraut wurde, sondern „nur“ das Hersbrucker Bürgerbräu ausgeschenkt wurde. Und man lecker speisen kann, davon hatten wir uns am ersten Abend überzeugt.
Wir stehen vor dem Geburtshaus von Johanns Scharrer, einem sehr erfolgreichen, aber auch umtriebigen Nürnberger Hopfenhändler des 19. Jahrhunderts. Der legte einen Aufstieg wie aus dem Bilderbuch hin: vom Sohn eines Metzgers auf die Lateinschule, dann eine Lehre als Kaufmann und dann selbstständig als Hopfenhändler. Technisch interessiert und überaus erfolgreich, gründete er die polytechnische Hochschule in Nürnberg.
Und die Eisenbahnfans unter Euch wissen, dass er auch maßgeblich daran beteiligt war, dass 1835 mit dem Adler die erste deutsche Eisenbahn von Nürnberg nach Fürth fuhr. Mit einem Fass Bier von Ledererbräu :)
Apropos Hopfen: Nürnberg stieg Ende des 19. Jahrhunderts zum Welthandelszentrum für Hopfen auf – und ist das auch heute noch! Der „Hersbrucker Gebirge“, ein Aromahopfen, ging in die Direktvermarktung bis nach Übersee.
Auf rund 6.700 Hektar wurde im Siegelbezirk Hersbruck noch um die Jahrhundertwende Hopfen angebaut, heute sind es immerhin noch etwa 240 Hektar, auf den rund 20 verschiedene Hopfensorten angebaut werden.
Der Hersbrucker Gebirge geht heutzutage übrigens größtenteils nach Japan.
Unser nächster Halt ist am Bürgerbüro und endlich erfahren wir, natürlich mit einer mini Verkostung, hier einem Tartufo, was es mit CittàSlow auf sich hat.
Aus der Slowfoodbewegung heraus entstanden, die als Gegenbewegung zu Fast Food in Italien gegründet wurde, war Hersbruck die erste CittàSlow außerhalb Italiens. Das „Slow“ steht übrigens weniger für langsam als vielmehr für lebenswert. Jede der CittàSlow hat einen eigenen Schwerpunkt, „Botschafterin der Regionalität“ ist der von Hersbruck.
Während der Bewerbung zur CittàSlow sind zahlreiche Projekte entstanden, die dies unterstützen, wie die „Heimat aufm Teller“ oder auch die Miniköche, bei denen 8-12-jährigen Kindern der bewusste Umgang mit Lebensmitteln und das Kochen beigebracht wird.
Weiter geht es in die Prager Straße, ein Teil der „Goldenen Straße“, dem Handelsweg von Nürnberg nach Prag im Mittelalter. Hier ist in den Boden eingelassen, welche Güter von Nürnberg nach Prag transportiert wurden.
Was auf der rechten Seite, also in Richtung Prag, lesbar ist, wurde nach Prag transportiert, was auf der linken Seite lesbar ist, von Prag nach Nürnberg. Sehr spannend.
Hier stehen auch noch viel alte Häuser, bei denen die typischen Hopfenböden zu sehen sind. Die beiden obersten Stockwerke unter dem Dach waren mannshoch und hier wurde überall Hopfen getrocknet.
Unser vorletzter Stopp ist am Gänsturm. Hier ist noch einmal der Hopfen das große Thema und wir erfahren (und sehen), dass der Hopfen eine Kletterpflanze ist und bis zu 7 m hoch wächst.
Hier erfahren wir, wie arbeitsintensiv der Hopfenanbau und die Ernte war. Wie sich der Anbau gewandelt hat, wie anstrengend das Hopfenzupfen ist und dass auch heute noch viele der älteren Hersbrucker Bürger davon erzählen können, wie sie sich durch Hopfenzupfen ein Zubrot verdient haben in jungen Jahren.
Und dass hier sogar die ersten Hopfenpflückmaschine erfunden wurde, auf deren Grundprinzip die heutigen Hopfenpflückmaschinen beruhen, auch wenn diese hier sich nicht bewährt hatte.
Unser letzter Halt ist im Hirten Museum und zunächst geht es kurz in den Keller, in dem früher das Bier gelagert wurde.
Und, sehr spannend, wir erfahren, dass früher alle Keller miteinander verbunden waren unter der Stadt.
Dann gehen wir zum gemütlichen Teil in der Holzmannstube über und verkosten verschiedene Säfte der Streuobstwiesen, verzichten auf das Bier, da wir es zum einen schon verkostet haben, zum anderen aber noch abreisen müssen.
Auf dem Teller finden wir verschiedene regionale Köstlichkeiten wie die Hopfen- und Malz-Bratwürste vom Schwabhof, dessen Betreiber, der Landkreisbotschafter Thomas Schwab, sich auch noch zu gesellt und von der Schweinezucht erzählt.
Von glücklichen Schweinen, die ihren ersten Geburtstag erleben dürfen, das ganze Jahr draußen leben dürfen und nur 300 Meter weiter geschlachtet werden. Die also keinen großen Transportstress in den letzten Stunden ihres Lebens haben.
Außerdem ein leckeres Sauerteigbrot mit einem Belag ähnlich einem Zwiebelkuchen, „Brotkuchen“ vom Bärenbrot Fischbrunn, lecker Käse von der Käserei Klischewski in Loch, Zwetschgen-Walnuss-Marmelade von der „Die Vorratskammer“ und Räucherfisch mit Frischkäse-Aufstrich von der Regelsmühle.
Alles sehr sehr lecker, vorwiegend die Hopfen und Bratwurst hat es mir angetan, aber auch der Käse und der Brotkuchen.
Auch diese Tour gibt es regulär während der Hopfenwochen, Samstag, 21.09.2024, sowohl um 10 Uhr als auch um 13:30 Uhr. 11 schlanke Euro und Du bist dabei. Hier geht es zur Anmeldung (Anmeldeschluss 20.09.)
Spezielle Hopfengerichte in rund 20 teilnehmenden Restaurants während der Hopfenwochen
Hopfen und Malz kenne ich bislang nur als Grundzutat für Bier, natürlich in vielfältigster Form. Dass man Hopfen auch in der Küche verwenden kann, das lernte ich während der Hopfenwochen.
Rund 20 Restaurants bieten während dieser vier Wochen speziell zubereitete Speisen an, oft auch mit passender Bierbegleitung. Inklusive unserer Unterkunft haben wir drei der Restaurants besucht und lecker geschlemmt.
Hopfenwochen im Landgasthaus „Zum stillen Bächlein“: Braumalz Lende
Nach der Verkostung beim Hersbrucker Bürgerbräu ist der Hunger groß und wir fahren zum nach Offenhausen. Das Landgasthaus Zum stillen Bächlein ist eines der Restaurants, das sich an den Hopfenwochen mit besonderen Gerichten beteiligt. Küchenchef und Inhaber Norbert Meister ist ein Koch aus Leidenschaft. Merkt man ihm im kurzen Gespräch, das wir vor der Abfahrt führen, sofort an.
Und so gibt es für die Braumalz Lende, also Lendchen, die in Braumalz gewendet und dann gebraten wurden, dazu grüne Bohnen und Hopfensoße, dazu Kartoffelhutzel (2024: 21 EUR). Ich kann Dir sagen: ein Gedicht! Da hätte ich, obwohl die Portion vollkommen ausreichend ist, drei Teller davon essen können. Aus reiner Lust am Geschmack!
Das „Zum stillen Bächlein“ ist darüber hinaus auch für seine Karpfengerichte bekannt, die Karpfen kommen, auch hier schließt sich der Kreis der Regionalität und zu CittàSlow, von der Familie Rau in Diepoltsdorf, gerade mal 30 km entfernt. Auch mit Karpfen bietet Norbert Meister ein spezielles Hopfenwochengericht: Karpfenfilet in Hopfen, Braumalz und Bier gewendet, knusprig gebacken, dazu Kartoffelsalat und gemischter Salat (2024: 24,80 EUR).
Und auch beim Dessert findet sich ein Hopfengericht: warmer Streuobststrudel, Apfel, Birne, Zwetschge, mit Hopfen Honig Eiscreme (lecker! Ich habe sie bei Petra vom Teller probiert; 2024: 7,20 UR)
Hopfenwochen im Gasthaus Michelsberg: MalzBratwürste, Kalbskotelett mit Bierzwiebeln, Gemüsepfanne mit Weißbiersoße und Polenta sowie eine Dunkelbier-Orangenmousse
Im Gasthaus Michelsberg, auf dem gleichnamigen Hausberg von Hersbruck, werden wir am Sonntag nach unserer Hopfenwochen Auftakt-Radtour trotz unserer Verspätung sehr freundlich empfangen.
Schnell stellt sich heraus, dass die Wirtin Christine de Vries eine umtriebige, herzliche Gastgeberin mit viel Liebe zum Detail ist. Nach dem Essen erzählt sie uns, wie sie zum Michelsberg gekommen ist (sie wollte gar nicht, das war in ihrer Jugend eine Kneipe, wo man abends hin ist) und die Geschichte des Gebäudes.
Hier wurde früher Ausschau gehalten, ob es irgendwo brennt und dann Kanonen geschossen. Damals gab es in der Gegend noch keine Wälder, sodass sich der Ausblick auf zahlreiche Ortschaften in der Umgebung erstreckte.
Die Räume sind liebevoll hergerichtet, sogar standesamtlich heiraten kann man hier. Die Wände im oberen großen Speisesaal sind bedeckt mit Kalenderblättern der Hersbrucker Bücherwerkstätte (die wir spontan auch noch am Ende unseres Aufenthalts besuchen werden).
Doch wir sind eigentlich der Hopfenwochen wegen hier und hierfür gibt es eine komplette Sonderkarte mit Hopfenwochen-Specials:
Heiko und ich entscheiden uns, nachdem wir schon Mittags viel gegessen hatten während der Radtour, für die Bratwurst und das Dessert.
Pustekuchen, Christine gesteht uns zwar beides zu, besteht aber darauf, dass wir alles probieren und setzt uns alle Gerichte (bis auf das Dessert) zum Teilen vor, also einmal Hopfen und MalzBratwurst vom Weideschein, das Kalbskotelett mit marinierten Bierzwiebeln, die Gemüsepfanne mit Weißbiersoße und Polenta.
Und natürlich die Dunkelbier-Orangemousse.
Viele der Gäste der Gaststätte Michelsberg legen Wert auf vegetarische Gerichte, daher musste hier auch die Gemüsepfanne dabei sein.
Mich erstaunt hingegen, wie lecker das Kotelett ist, kaum Fett. Hätte ich von selbst nie bestellt, da ich da sehr empfindlich bin, hier wurde ich begeistert. Und die MalzBratwurst, die ist einfach der Hammer!
Dass wir das Hopfenpflücker Märzen vom Hersbrucker Bürgerbräu dazu genossen haben, versteht sich von selbst, oder?
Hopfenwochen im Hotel Restaurant Café Bauer Hersbruck
Auch in unserer Unterkunft lässt sich gut speisen, anlässlich der Hopfenwochen gibt es hier zwei spezielle Gerichte.
Ein Erlengrunder 1/2 Karpfen in Hopfen-Bierteig gebacken, dazu ein bunter Salatteller:
Ich probiere einen kleinen Bissen bei Heiko und weiß jetzt, dass ich auch mal Karpfen bestellen könnte. Allerdings vermutlich nur als Filet, ich fürchte, ungeschickt wie ich bin, wären die vielen Gräten nichts für mich.
Ich kann es nicht beurteilen, Heiko sagt, der Karpfen ist sehr lecker!
Das zweite Gericht ist ein fränkisches Schäufele mit Hopfen-Biersauce, dazu Knödel und Krautsalat. Die Franken mögen es mir verzeihen, Schäufele möchte ich gerade nicht essen, zumal ich eigentlich am Abnehmen bin, also tausche ich das gegen ein Schnitzel natur gegrillt aus, nehme aber den Hopfenwochen Teil in Form der Hopfen-Biersauce ebenso wie die Knödel und den Krautsalat dazu.
Was soll ich sagen? Kein Tropfen wird von der Hopfen-Biersauce übrig bleiben, obwohl reichlich davon auf dem (gesonderten) Teller war. Da hätte ich mich reinlegen können. Und ja, allein diese war natürlich meinem Abnehmversuchen nicht gerade zuträglich. Die Soße wird hier komplett selbst zubereitet, erfahren wir. Einfach herrlich!
Hopfenwochen im „Der Eisladen“: Bockbiereis
Doch nicht nur die Restaurants beteiligen sich an den Hopfenwochen. Auch Bäcker, Käsereien, Metzger und auch „Der Eisladen“ in Hersbruck.
Nachdem wir morgens schon das Bockbier nach der Brauereiführung beim Hersbrucker Bürgerbräu verkostet haben, steht nun noch ein Besuch in der Eisdiele an. Auch hier gibt es immer wieder eher ungewohnte Spezialitäten, etwa ein Gurkeneis, und während der Hopfenwochen ein Bockbiereis.
Spannend, das Bockbier ist gut herauszuschmecken. Ob wohl deswegen ein Schild dran ist, „ab 16 J.“? :)
Hopfenwochen in der Fackelmann Therme Hersbruck: Bieraufgüsse in der Sauna und Spezialitäten in der Thermengastronomie
Nach der Fahrradtour am Sonntag und der Brauereibesichtigung beim Hersbrucker Bürgerbräu am Folgetag sollte der Rest des Montags etwas entspannter ablaufen und der Erholung dienen. Unser Ziel war die Fackelmann Therme in Hersbruck.
Mehr Bilder habe ich Dir von hier nicht, doch da drinnen hat es mehrere Becken zum Erholen, aber auch zum Schwimmen. Ein Dampfbad im Thermalbereich, dazu eine schöne Saunalandschaft (gegen Aufpreis). Und diese nutzte ich sehr gerne, sowohl die Bachsauna als auch die Erdsauna waren genau nach meinem Geschmack.
Auch die Fackelmann Therme nimmt an den Hopfenwochen teil, den Bieraufguss haben wir leider verpasst, der war an diesem Montag nur einmal, lange bevor wir ankamen. Dazu bietet das Bistro in der Therme wechselnde Hopfenwochengerichte an, an dem Montag war das die Malzbratwurst, was es die folgenden Tage geben sollte, das wollten sie mir nicht verraten, das sollte eine Überraschung für die Gäste sein.
Hier noch ein kurzer Einblick, was die Fackelmann Therme Hersbruck so bietet:
Fazit
Ein Besuch lohnt sich. Vor allem für Menschen wie mich, die sich Kurzurlauben und Genussreisen verschrieben haben. Ist das Nürnberger Land ohnehin immer eine (auch längere) Reise Wert, Genussmöglichkeiten gibt es jederzeit zuhauf, ist während der Hopfenwochen noch einmal einiges mehr geboten. Spezielle Gerichte, Lebensmittel und Veranstaltungen. Zum vollen Programm (2024) geht es hier.
Weitere Eindrücke aus Hersbruck inklusive des Kalorienwegs und der Hersbrucker Bücherwerkstätte kommen bald in einem gesonderten Beitrag. Oder ich ergänze diesen Beitrag noch, doch der ist ohnehin schon lang geworden.
Bis dahin kannst ja schauen, was ich bei 48-Stunden-Outdoor bei meinem letzten Besuch im Nürnberger Land erlebt und verkostet habe.
Hinweis: Alle Bilder sind, trotz dass sie noch recht groß sind, einigermaßen für das Web optimiert und damit spätestens auf einem Retinadisplay nicht mehr 100 % scharf. Das nehme ich bewusst in Kauf. Die Originale habe ich natürlich trotzdem: falls ein Partner bedarf haben sollte, können wir uns gerne austauschen, wie wir ins Geschäft kommen!
Wenn Du mir nun auch was Gutes tun willst – meinen Amazon Wunschzettel findest Du hier!
Zu den Hopfenwochen war ich vom Nürnberger Land über die PR Agentur Kunz-PR eingeladen. Übernachtungen, Essen und Getränke und das Leih-E-Bike wurden zusammen mit den Programmpunkten übernommen. Danke dafür! Auf meine Berichterstattung hat dies keinen Einfluss! Ich liebe die fränkische Küche und das Nürnberger Land sowieso.
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