Letzte Beitragsaktualisierung: 06/02/2022 von Hubert Mayer
Keine Kennzeichnung (Was ist das?)
Einen Spontanbesuch in der Sliabh Liag Distillery war einer meiner Highlights des bisherigen Irlandbesuchs. Denn dort in Carrick wird Gin destilliert. Und nicht irgendein irischer Gin, sondern der An Dúlamán Irish Maritime Gin. Das besondere an diesem Gin aus Donegal? Als Botanicals sind auch Algen mit drin. Und das tut ihm sehr gut.
Zu finden ist die Sliabh Liag Distillery in Carrick problemlos. Von Glencolmcille kommend im Ort nach der Brücke rechts rein und dann kurz nach der Schule auf der rechten Seite auf den Besucherparkplatz fahren. Rein zur Türe und wenn niemand auf euch wartet, einfach vorsichtig geradeaus in die Produktionshalle gehen.
Dann siehst Du schon den Brennkessel der Distillery:
Unsere Führung, die normalerweise 10 EUR kostet (wir haben sie dann für 5 EUR bekommen), hat diese bezaubernde Dame mit dem perfekten Nachnamen für diesen Job mit uns gemacht: Marion Mc Ginley ;)
Führung durch die Sliab Liag Distillery
Die Führung ist, soweit ich folgen kann, sehr interessant. Mein Englisch ist ja nicht soooo gut und der irische Akzent erschwert mir das noch. Aber im Vergleich zu vielen anderen Iren habe ich sie noch ziemlich gut verstanden.
Die Sliabh Liag Distillery wurde 2017 von Moira und James Doherty in Carrick, Donegal, gegründet.
Und so lerne ich, dass der Standort nicht auf Dauer beibehalten wird, da sich die Distillery vergrößern möchte, es soll auch Whiskey gebrannt werden. Derzeit macht das eine andere Distillery für sie im Auftrag.
Dann zeigt sie uns die Haupt -Botanicals die in dem An Dúlamán Maritime Gin sind – inklusive Riechprobe.
Woran ich mich noch erinnern kann? Wacholder, Koriander, Engelwurz, etwas zimtähnliches, Orangenschalen, Zitronenschalen und diverse Algen.
Dann geht es hoch zum Brennkessel. Der hat übrigens einen eigenen Namen. Und ist eigentlich eine „sie“. Darf ich vorstellen – das ist Maeve (Meabh) und sie fasst 500 Liter.
Unsere Maeve aus Kupfer ist schon recht hübsch, oder? Kein Wunder, dass aus ihr ein so lecker Tropfen heraus kommt :)
Hier oben erfahren wir, wie der Gin hergestellt wird. Wer schon mal in einer Whisk(e)y Distillery war, der kennt das Prinzip. Hochprozentiger Alkohol wird erhitzt bis zum Siedepunkt (bei Gin werden übrigens die meisten Botanicals hier mit gebrannt), und kühlt dann oben im Rohr ab und läuft nebenan wieder runter.
Auch hier gibt es einen Vorlauf (Kopf), den man nicht trinken kann. Der Brennmeister und die Brennmeisterin sind während des Brennprozesses also ständig dabei, darauf zu achten, ab wann die Weiche gestellt werden muss, damit der Mittellauf (Heart = Herzstück) perfekt ist. Und der Nachlauf kann auch weg, da sind die Fuselöle drin.
Der Spiritsafe ist, wenn ich das richtig verstanden habe, hier nur der Optik wegen da – für die Ginherstellung wird der nicht benötigt.
Unser Blick richtet sich begierlich schon auf den Tisch, der ebenfalls in der Halle steht. Denn wir sehen Gläser und freuen uns schon auf das Tasting.
Tasting des An Dolaman Gins und des Silkie Whiskeys in der Sliab Liag Distillery
Alle An Dúlamánn Gin Flaschen werden von Hand von Moira beschriftet:
Und auch das Wachssiegel wird von Hand aufgestempelt. Echter Craft eben!
Die Gläser gefallen mir besonders gut:
Sieht man auf dem Bild leider nicht richtig, aber das eine Glas liegt nicht flach auf dem Tisch, sondern leicht aufgerichtet. Das fand ich so nett, dass ich im Anschluss (nebst eines T-Shirts) auch gleich zwei solche Gläser gekauft habe :)
Wir beginnen unser kleines Tasting mit dem An Dúlamán Gin, der bereits ins Glas eingegossen auf uns wartet.
Ob uns der irische Gin schmecken wird? Mit den Meeresalgen?
Wir bekommen noch letzte Instruktionen:
„Erst riechen. Dann mit offenen Mund trinken.“
Ich ergänze noch für mich: Und mit geschlossenem Mund durch die Nase ausatmen.
Gesagt, getan. Geruch: Lecker. Sehr frisch, leicht zitronig, eine minimale Salznote.
Dann vorsichtig einen Schluck genommen. Wird der Geschmack des Gins halten, was der Geruch verspricht?
Gekauft! Perfekt ausbalanciert ist der An Dúlamán. Ob ich Algen rausschmecke? Dafür müsste ich erst mal Algen probiert haben… Dieser irische Gin ist auf alle Fälle sehr mild, ein wahrer Gaumenschmeichler.
Kurz probieren wir den Gin auch mit Tonic Water (Fever-Tree), doch der ist mir zu dem Gin zu dominant. Sobald ich Zuhause meine Flasche in den Händen habe, muss ich den mal mit einem mediterranean probieren. Ich denke, der dürfte gut passen.
Dann noch kurz den Silkie Whiskey getestet – und auch der schmeckt mir sehr gut. Obwohl ich mittlerweile Fan von sehr torfigen Whiskys bin, ist der Silkie als milder Whiskey mit einer leichten Honignote durchaus nach meinem Geschmack. Den kann ich mir gut nach einem Essen als Digestif vorstellen.
Unsere kleine Runde beim Tasting:
Nach etwas über einer Stunde beenden wir die Führung inklusive des Tastings und shoppen noch ein wenig. Derzeit hat die Sliabh Liag Distillery leider noch keine Lizenz, den Gin und den Whiskey direkt zu verkaufen vor Ort, doch im Ort gibt es den beispielsweise in der Slieve League Lodge zu kaufen. Für uns gibt es daher Gläser, T-Shirts und andere Accessoires.
Fazit
Wenn Du in Donegal in der Nähe von Carrick bist und Gin und/oder Whiskey magst, dann kommst Du an der einzig legalen Distillery in Doengal seit 180 Jahren nicht vorbei. Und die Führung ist sehr kurzweilig und sowohl der Gin als auch der Whiskey wahre Gaumenschmeichler!
Fakten zur Sliabh Liag Distillery
Sliabh Liag Distillery
Line Road
Carrick
Co Donegal
Ireland
F94 X9DX
Tel.: +353(0)749739875
Führungen: Montag bis Samstag 12 Uhr, 14 Uhr und 16 Uhr.
Die Teilnahme ist grundsätzlich ohne Anmeldung möglich, solange noch Platz ist. Als Gruppe sollte man besser reservieren.
Hinweis: Alle Bilder sind, trotz dass sie noch recht groß sind, einigermaßen für das Web optimiert und damit spätestens auf einem Retinadisplay nicht mehr 100 % scharf. Das nehme ich bewusst in Kauf. Die Originale habe ich natürlich trotzdem: falls ein Partner bedarf haben sollte, können wir uns gerne austauschen, wie wir ins Geschäft kommen!
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Eigentlich gibt es nichts offenzulegen. Außer, dass wir die Tour für 5 statt 10 EUR bekomen haben. Rest der Reise ist Privatvergnügen.
Es floss daher auch keine Bezahlung und es wurden keine Vorgaben gemacht, ob und wann ich etwas schreiben „muss“. Grund, etwas schön zu schreiben, gibt es nicht – ich schreibe immer meine persönlichen Eindrücke.
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