Letzte Beitragsaktualisierung: 23/01/2024 von Hubert Mayer
Es ist ein brütend heißer Tag im September, an dem ich aus meinem Hotelzimmer gehe und mich auf den Weg zu den Landungsbrücken mache, um dort mit der Fährlinie 73 zur Haltestelle Argentinienbrücke über die Elbe zu shippern.
Die VASCO DA GAMA liegt am Kreuzfahrtterminal Steinwerder, das leider suboptimal zu erreichen ist in Hamburg, wenn Du mit dem ÖPNV anreist. Die Alternative wäre mit S-Bahn und Bus oder mit dem Taxi, das aber mit rund 30 EUR zu Buche schlagen würde.
Doch meine Mundwinkel gehen trotz der Hitze hoch, als ich nach etwa gut der Hälfte des etwa 15-minütigen Fußweges vom Fähranleger die VASCO DA GAMA das erste Mal in mein Blickfeld rückt.
Das alles erwartet Dich in diesem Beitrag (einfach Button klicken zum Aufklappen):
Hamburg – Ankommen am Kreuzfahrtterminal Steinwerder und Boarding auf der VASCO DA GAMA
Verschwitzt komme ich am Cruiseterminal Steinwerder an und muss noch einen Moment draußen ausharren, die Schlange ist lang, das Boarding hatte eben begonnen.
Doch es geht zügig voran, vor allem, wenn Du (nicht wie ich), alle Formulare schon ausgefüllt dabei hast. In der Schlange wird ein Getränk zur Begrüßung gereicht, das tut gut!
Nach dem Erhalt der Bordkarte und dem Ausweisen am Check-in ist die Sicherheitskontrolle ein Klacks, hier verteilt es sich wunderbar.
An Bord werde ich sehr freundlich begrüßt und mir der Weg zu meiner Kabine 5031 auf Deck 5 gewiesen. Der erste Blick ins Innere lässt mich erneut lächeln – ausreichend Platz hat es hier an Bord der VASCO DA GAMA, selbst in den „einfachen“ Standard Außenkabinen.
Mehr Eindrücke aus meiner Kabine, die anderen Kategorien der Kabinen und mehr vom Schiff zeige ich Dir am Ende des Beitrags, über das Inhaltsverzeichnis kannst Du da auch direkt hinspringen.
Schnell verstaue ich den Inhalt meines Rucksacks in den Schränken und mache mich auf, die VASCO DA GAMA zu erkunden, zumindest die wichtigsten Orte für mich. Ein Blick auf die Uhr stoppt mich jedoch schnell, um 17 Uhr soll die obligatorische Seenotrettung stattfinden.
Also entschließe ich mich, direkt an der ersten Bar zu pausieren, ein Ankommensbier zu trinken und das Getränkepaket Classic für 116 EUR (29 EUR pro Nacht) für meine Kurzreise zu buchen. Darin beinhaltet sind alle üblichen alkoholfreien Getränke, die meisten einfachen alkoholischen Getränke wie Bier und Wein und einige Cocktails. Das reicht mir vollkommen aus.
Die Seenotrettung geht flott vonstatten, in Etappen werden wir aus den Kabinen gerufen, sodass es dafür kein unnötiges Gedränge gibt. Zuvor schaute ich noch den zugehörigen Film auf der Kabine an.
Nach der Übung habe ich noch einen kurzen Moment auf der Kabine, bevor ich zum Sekt-Empfang der VDRJ im THE DOME auf Deck gehe. Denn die VDRJ ist der Anlass, aus dem ich an Bord dieses wundervollen kleinen Kreuzfahrtschiffes bin, wir haben hier Jahrestagung. Dadurch durfte ich die Fahrt auch deutlich vergünstigt buchen, vielen Dank an Nicko Cruises dafür!
Es ist schön, einige bekannte Gesichter zu sehen und andere Mitglieder endlich einmal persönlich kennenzulernen.
Mit ein paar mir schon bekannten und einigen für mich neuen Mitgliedern gehe ich Anschluss direkt weiter in eines der fünf Restaurants an Bord, das Hauptrestaurant „Waterfront Restaurant“. Das befindet sich auf Deck 7 achtern, also hinten, auf dem Schiff.
Der erste Abend läuft dann leider nicht sehr rund, auch wenn das Essen vorzüglich ist.
Zu lange dauert es zwischen den Gängen an unserem Tisch, sodass wir sowohl das Auslaufen als auch den tollen Sonnenuntergang im Hamburger Hafen verpassen. Aber ich kann Dich beruhigen, die nächsten Tagen wird sich zeigen, dass das eine unrühmliche Ausnahme war. Abgesehen vom Frühstück am folgenden Morgen.
Blue Port Hamburg und Cruise Days
Dann ist es soweit, die VASCO DA GAMA macht sich vor der Elbphilharmonie bereit, der Star des Abends zu werden. Denn zu Beginn unserer Kreuzfahrt verlassen wir Hamburg nicht, sondern bleiben die erste Nacht in Hamburg, während draußen der Blue Port Hamburg stattfindet. Und wir übernehmen an diesem Freitag die Hauptrolle, fahren gewissermaßen eine Ehrenparade bis zum Cruisecenter Altona, begleitet von einem schönen Feuerwerk.
Einen kleinen Teil des Feuerwerks kannst Du als Video bei Google Fotos sehen: 22 Sekunden Video Feuerwerk Cruise-Days Hamburg.
Und es ist ein beeindruckender Abend, den wir hier während der Cruise Days und dem Blue Port Hamburg erleben. Den Blue Port gibt es seit 2008, alle 2 Jahre taucht der Licht-Künstler Michael Batz parallel zu den Hamburg Cruise Days den Hamburger Hafen in blaues Licht.
Gerne hätte ich Dir davon mehr gezeigt, aber ich müsste dafür bezahlen, meine eigenen Bilder zu verwenden. Und gesonderte Schutzmaßnahmen für diesen Blog einrichten, damit ich die Lizenz überhaupt bekommen laut Auskunft der VG BildKunst:
Ein langer Abend mit dem einen oder anderen Wein beginnt, von Bord möchte ich nicht mehr gehen, als wir an den Landungsbrücken wenige Meter vor der Elphi anlegen.
Mein Favorit beim Wein wurde übrigens einer der angebotenen Roséweine, ein Cuvée aus Portugieser und Pinot Noir Rose vom Weingut Heinrich Vollmer aus Ellerstadt (Pfalz). Der ist wirklich sehr lecker!
Ich schlafe in dieser ersten Nacht wie ein Baby, herrlich entspannt in der angenehm klimatisierten Kabine.
Recht spät wird es, als ich Samstag gegen 9 Uhr zum Frühstück erneut ins Waterfront Restaurant gehe, es ist voll und noch läuft der Service nicht rund. Kaum sitze ich, bekomme ich schon eine Auswahl an Brot/Brötchen, Marmelade,
Wurst und Käse sowie Kaffee.
Die Wurstsorten variierten übrigens im Laufe der Kurzreise, es gab auch mal Chorizo und andere Köstlichkeiten.
Meine Bestellung des Omeletts mit Schinken, Zwiebeln und Käse sowie eines Minirindersteaks wird sofort aufgenommen, doch dann beginnt das Warten.
Nach einer halben Stunde werde ich nervös, habe ich doch um 10 Uhr einen Termin. Und dann kommt das bestellte Essen, frisch zubereitet, aber erst fünf Minuten vor meiner Veranstaltung. Da hatte ich noch Sorgen, wie der Rest der Kreuzfahrt verlaufen sollte, doch das war tatsächlich der letzte Fauxpas für diese (und die nach Kopenhagen folgende) Minikreuzfahrt.
Nach dem Mittagessen im Club Bistro, dem Bedienbüffetrestaurant auf Deck 11, für mich ganz schlicht mit Käsekrainer, Fisch und Kartoffeln, einem anschließenden Eis und einer kurzen Pause mit einem Aperol Spritz, gehe ich am Nachmittag kurz von Bord.
Ist der Ausblick nicht herrlich, wenn das Schiff bei diesem herrlichen Wetter an den Landungsbrücken liegt?
Draußen suche ich eine Perspektive, von der ich die VASCO DA GAMA komplett aufnehmen kann und dachte, dass eine Fährfahrt dafür optimal sein müsste. An sich gut gedacht, aber der Fährverkehr in Richtung Elphi war an diesem Tag aufgrund der Cruiseday eingestellt…
Das war also nicht von Erfolg gekrönt und tatsächlich werde ich bis Kiel warten müssen, bis ich das Schiff in voller Pracht zeigen kann.
Zurück an Bord springe ich erst einmal unter die Dusche, denn draußen ist es immer noch unglaublich heiß, die Menschenmaßen im Hafen während der Cruisedays machen das noch schlimmer.
Zeitig um 18 Uhr gehe ich ins Waterfront Restaurant, treffe dort einige bereits bekannte und einige bis dahin unbekannte Gesichter und habe ein unterhaltsames Abendessen, das dieses Mal – ich teaserte es ja – in angemessener zeitlicher Abfolge vonstattengeht.
Es sind übrigens immer Fünf-Gänge-Menüs, die es hier gibt, nicht von allen Speisen habe ich Bilder gemacht (insbesondere nicht von den Suppen, das ist selten etwas, worauf man etwas erkennen kann ;)). Einige Teilmenüs zeige ich Dir unten in Galerieform bei den Restaurants, von den Restaurants habe ich nämlich selbst keine Bilder gemacht.
Übrigens: Es gibt im Waterfront Restaurant immer drei Menüs, deren Gänge Du jedoch frei untereinander austauschen kannst. Ein Menü ist das Standardmenü, das es immer gibt. Und aus dem stammt das Rindersteak vom Bild eben. Den Speiseplan des ersten Abends zeige ich Dir unten.
19 Uhr heißt es dann: Alle an Bord und gegen 20 Uhr ist Abfahrt. Doch wir sind nicht allein. Und wir fahren nicht einfach so aus dem Hamburger Hafen, sondern im Rahmen der Cruise Days Parade. Hinter der AIDAprima, der Mein Schiff 6 und vor der WORLD VOYAGER und der MS Sans Souci, fahren wir elbabwärts in Richtung Nordsee, jedes Schiff begleitet von einem eigenen kurzen Feuerwerk.
Doch erst bestaune ich noch den herrlichen Sonnenuntergang über dem Hamburger Hafen, während wir in Warteposition sind.
Lange bleiben wir draußen, genießen das noch angenehme Wetter, auch wenn es gegen später doch kühl wird, und quatschen über Reisen, Reisejournalismus und Kreuzfahrten. Mit Franz Neumeier von Cruisetricks und Hans-Werner Rodrian vom SRT Redaktionsbüro habe ich spannende Gesprächspartner.
Auch dieser Abend wird lang, ich lausche noch einem Konzert im wunderschönen Blue Room, der für mich schönsten Bar an Bord, und lerne weitere Mitreisende kennen, die ebenfalls Fans von Kreuzfahrten sind.
Am folgenden Sonntag ist
Seetag auf der VASCO DA GAMA auf dem Weg nach Göteborg
Ich werde zeitig wach und werde von einer Nachricht auf dem Handy „überrascht“, die mir zeigt, dass man bei der automatischen Netzwahl im Roaming aufpassen muss. Wobei sich das iPhone wohl nicht automatisch mit dem maritimen Netz verbindet.
Viele nutzen den Tag für einen Besuch im SPA, dem Fitnessraum oder einfach, um am Pool oder an Deck zu entspannen. Ich habe jedoch anderes vor:
Ein Besuch bei Adrian Firsov auf der Brücke der VASCO DA GAMA
Ich habe zunächst ein wenig VDRJ-internes Programm, bevor ich Kapitän Adrian Firsov auf der Brücke besuche. Er nimmt sich viel Zeit und mit unglaublichem Charme und Witz zeigt er uns seinen Arbeitsplatz. Wir kommen aus dem Schmunzeln nicht raus, das ist wirklich ein prachtvoller unterhaltsamer Mensch!
Nach einem erneut ausgiebigen Mittagessen bekomme ich die Gelegenheit zu etwas weiterem Besonderen:
Ein Blick hinter die Kulissen des Kreuzfahrtschiffes: Küche, Lagerräume, Reinigung
Durch eine unscheinbare Tür gelangen wir in die Küche auf Deck 7 der VASCO DA GAMA. Es ist ruhig gerade, das Mittagessen ist gerade abgeschlossen.
Von der Küche geht es ebenerdig ins Waterfront Restaurant, die auf dem Deck 8 über dem Waterfront liegenden Mediterranean Restaurant und das Fusion Restaurant werden über Rolltreppen beliefert.
Eine geht aufwärts, die andere abwärts, sodass diese dauerhaft genutzt werden können.
Doch woher kommen all die Zutaten, die in der Bordküche an den verschiedenen Stationen verarbeitet werden?
Um das herauszufinden, begeben wir uns noch tiefer in den Bauch des Schiffes. Die Kühl- und Lagerräume sind weit unten zu finden und für die Kurzreisen nur mäßig gefüllt.
Auf der Weltreise, die zum Zeitpunkt der Veröffentlichung gerade stattfindet, muss hier sehr bedacht fast Tetris gespielt werden, um alles unterzubekommen.
Ein wenig makaber mutet ein weiterer Kühlraum an, doch auch diese Räume sind Pflicht an Bord von Kreuzfahrtschiffen.
Natürlich ist er leer derzeit, der wird nur auf hoher See benötigt, dennoch ein seltsames Gefühl…
Wir schlucken einmal, atmen tief durch und gehen weiter auf der Tour durch die sonst unzugänglichen Tiefen des Schiffes. Nächster Halt ist in der Reinigung, die läuft jeden Tag auf Hochtouren mit zahlreichen Waschmaschinen und Trocknern sowie einer riesigen Mangel.
Wir sind froh, dass uns der letzte Stopp auf der Tour wieder ans Tageslicht führt, auf das Vordeck, das aus Sicherheitsgründen nur noch in Ausnahmefällen betreten werden darf, da sonst noch mehr Personal zur Sicherung erforderlich wäre. Was sehr schade ist, denn das Deck ist genau das, wie ich mir ein Sonnendeck auf einem Kreuzfahrtschiff vorstelle!
Der Seetag ist begleitet von fortwährendem Nebel, sodass das Liegen am Pool ausfällt und ich stattdessen die Zeit nutze, das Schiff weiterzuerkunden. Dazu aber mehr am Ende des Beitrags.
Abends essen wir im Fusion Restaurant, in dem die Gerichte asiatisch angehaucht sind, sehr lecker!
(Den Rest der Bilder gibt es unten im Beitrag.)
Der Nebel begleitet uns auch noch den gesamten Abend, den wir draußen vor THE DOME verbringen und alle 2 Minuten ertönt das Nebelhorn der VASCO DA GAMA, um die Schiffe ohne Radar zu warnen.
Montag ist soweit, wir erreichen Göteborg.
Ein Besuch in Göteborg
Es ist bereits mein zweites Mal mit einem Kreuzfahrtschiff, dass ich auf Landausflug in Göteborg gehe. Nach 2019 mit der „Mein Schiff“ nun also mit der „VASCO DA GAMA. Und dieses Mal kann ich meinen Landausflug bei anständigem Wetter durchführen. Beim ersten Mal hatte es durchgeregnet, aber auch für solche Tage habe ich Dir daher nun Tipps, was Du in Göteborg bei Regen machen kannst.
Eins vorneweg: Wenn Du mit dem Kreuzfahrtschiff nach Göteborg kommst, rechne damit, dass Du weit außerhalb der Stadt anlegst und einen Shuttle benötigst, wenn Du die Stadt auf eigene Faust besichtigen möchtest. Klar kannst Du zu Fuß, dann mit dem Bus und einmal umsteigen in etwa 50 Minuten auch von den Außenterminals ins Zentrum kommen. Aber eben auf eigenes Risiko dann, dass Du nicht rechtzeitig zurück bist.
Mit der „VASCO DA GAMA“ liegen wir direkt gegenüber dem Volvo Museums und sind mit dem Shuttle in etwa 25–30 Minuten im Herzen von Göteborg. 20 EUR nimmt Nicko Cruises für den Shuttleverkehr, ein stolzer Preis, aber noch akzeptabel (zum Vergleich: 2019 zahlte ich 9 EUR mit der Mein Schiff 1).
Natürlich werden auch geführte Ausflüge angeboten (alle Preise und Angaben Stand September 2023):
- Panoramafahrt mit Besuch des Botanischen Gartens – 3 Stunden – 45,00 EUR
- Göteborg mit der historischen Straßenbahn erkunden – 2 Stunden – 69,00 EUR
- Panoramatour entlang der Westküste Göteborgs – 4,5 Stunden – 69,00 EUR
- Stadtrundfahrt mit Kanalboottour – 3 Stunden – 85,00 EUR
- Erkundungstour Göteborg und Haga – 3,5 Stunden – 55,00 UR
Mein Tipp: Wenn Du so einen von der Reederei organisierten Ausflug mitmachen möchtest, buche den vorab, spätestens aber kurz, nachdem Du an Bord gehst. Denn es gibt nur begrenzte Kapazitäten, in unserem Fall sogar für das Shuttle!
Bei beiden Besuchen in Göteborg endete das Shuttle am Göteborg Brunnsparken (Google Maps), von hier aus kannst Du dann die Stadt auf eigene Faust erkunden. Direkt daneben ist übrigens die Deutsche Kirchengemeinde Göteborg, falls Du Trost suchen solltest ;)
Markthalle Göteborg (Stora Saluhallen)
Mein erstes Ziel bei diesem Stadtspaziergang durch Göteborg ist die Markthalle, die in den Jahren 1888/9 errichtet wurde. Mir gefällt das Flair in der Halle, in der Du ebenso Deinen Tagesbedarf für die Küche frisch kaufen kannst wie einfach direkt dort etwas zu essen oder eine Fika genießen.
Ein Besuch der Markthalle bietet sich bei jedem Wetter an, da drin ist es schließlich trocken (und seit Installation der Heizungsanlage 1969 auch warm).
Ich treffe hier auf Bekannte vom Schiff und mache mich mit ihnen gemeinsam auf einen gemütlichen Spaziergang durch die Stadt, auf dem wir auch die zahlreichen Vintage und Haushaltswarengeschäfte bestaunen.
Es wird eine sehr, sehr entspannte Tour, wir haben nichts geplant, keine Sehenswürdigkeiten stehen auf dem Plan.
Was wir aber machen, das ist eine ausgedehnte
Fika bei „da Matteo Magasinsgatan“ in Göteborg
Fika, das ist die traditionelle Kaffeepause mit Familie, Freunden oder Kollegen, in der Regel verbunden mit etwas (meist) Süßem dazu. Wir entdecken bei unserem Göteborg Stadtbummel diese wundervolle Location,
die im Sommer vor allem draußen gut besucht ist, wie uns berichtet wird.
„da Matteo Magasinsgatan“ ist ein Kleinod in Göteborg. Eine eigene Kaffeerösterei, eine eigene Bäckerei. Ein Blick in das Café und wir beschließen sofort, hier eine Pause einzulegen und zu genießen.
Und das hat sich gelohnt.
Haga Göteborg
Einige weitere Läden später entschließen wir uns, noch in Richtung Haga zu gehen. Die malerische Fußgängerzone ist das Herz Göteborgs mit einigen „Gouverneurshäusern“ aus dem 19. Jahrhundert.
Am liebsten wäre ich hier gerade noch einmal eingekehrt. Die Restaurants und Cafés machen Lust, einfach nur herumzugammeln, den Tag vorbeiziehen zu lassen und zu genießen.
Und für mich kommt das erste Highlight schon beim ersten Haus der Haga Nygata, nachdem wir an der Hagakirche vorbei sind.
Auf der rechten Seite ist es, und in dem Haus befindet sich das „Pralinboden Haga“. Neben vielen schokoladigen Köstlichkeiten, die Du bei dem Namen schon erahnst, gibt es hier Lakritze. Und verstehe mich richtig, wenn ich Lakritze sage, meine ich so richtig gute Lakritze. Eine große Auswahl bringt mich zu meinen ersten Käufen hier in der Haga.
Nicht ahnend, dass wenige Meter weiter, nach dem Überqueren der nächsten kleinen Straße, wieder auf der rechten Seite, das Lakritsroten – Haga auftaucht. Ein wahres Lakritzparadis! Meine Kreditkarte beginnt fast zu glühen – ich halte mich nur zurück, weil ich weiß, dass mein Rucksack eh schon komplett voll ist für die insgesamt 11-tägige Reise, auf der unterwegs bin.
Leider ist es dann auch schon an der Zeit, den Rückweg anzutreten zum Shuttle, nachdem wir so entspannt durch die Stadt gebummelt waren. Ein kurzer Souveniershop Besuch noch, ein T-Shirt mit der Aufschrift „Fika – what else“ erwerben und dann schlendere ich zurück zum Sammelpunkt. Bestaune unterwegs noch den Dom zu Göteborg
und vor allem den/das davor stehende „Oraklet“, eine Skulptur aus Bronze und Stein von Tilda Lovell, die hier seit 2015 steht.
Tipps für Regen in Göteborg
Neben der Markthalle und der Einkehr in eines zahlreichen Cafés kann ich für einen ersten trockenen Überblick über Göteborg auch eine Fahrt mit dem Stinsen Sightseeing Zug empfehlen. Anders, als der Name es vermuten lässt, fährt dieser auf Rädern durch die Stadt. Wir hatten 2019 viel Spaß auf der Tour und blieben trocken.
Was Du in Göteborg ebenso wie in vielen anderen Städten natürlich auch machen kannst, das ist, den Hopp on, Hopp off Bus nutzen. Die meist roten Busse nutze ich in fremden Städten immer gerne, um zunächst einen Überblick über die Stadt und die wichtigsten Sehenswürdigkeiten bei der ersten vollständigen Runde zu bekommen. Und dann in der zweiten Runde an beliebiger Stelle auszusteigen, wo ich mein Sightseeing beginnen mag. Da habe ich auf der anschließenden Kreuzfahrt beispielsweise in Kopenhagen gemacht.
Was ich beim nächsten Besuch in Göteborg auch noch machen möchte, das ist eine Fahrt mit dem Amphibienbus und eine Kanalfahrt mit dem Schiff. Wie mir, ausgerechnet mir, dem Wasserliebhaber, das entgehen konnte, ist mir immer noch ein Rätsel!
Und auch die historische Straßenbahn ist sicher eine Fahrt wert!
Gegen 15 Uhr verlassen wir Göteborg schon wieder, es war ein kurzer Besuch. Das Wetter zeigte sich zum Ende hin noch versöhnlich,
und ich genoss lange draußen die Fahrt durch die Göteborger Schären, bis es mir durch den sehr starken Wind zu kalt wurde. Doch diese kleine Schäreninsel am Ende der Schären, die war es wert, auszuharren.
Der Abend auf der VASCO DA GAMA wurde wieder lang, und ich bin froh, in Kiel nicht von Bord gehen zu müssen, obwohl diese Kurzreise hier endet.
Denn ich habe verlängert und darüber liest Du in Kürze auch noch etwas. Von Kiel fahre ich weiter nach Kopenhagen und beende meine Kreuzfahrt in Bremerhaven.
Von Kiel habe ich Dir nichts zu zeigen in diesem Beitrag, das Einzige, wozu ich mich aufraffen kann, ist ein kurzer Spaziergang zu einem Fähranleger, vorbei an den Seehunden. Und eine Fahrt mit der Fähre durch die Kieler Förde nach Laboe und zurück. Ohne die Fähre zu verlassen.
Dafür kann ich endlich die VASCO DA GAMA richtig aufs Bild bekommen!
Doch wenn Du mehr aus Kiel erfahren willst, ich war hier vor Jahren schon mal und hier ist mein Bericht aus Kiel. Funfact am Rande: Auch meine Minikreuzfahrt mit der Mein Schiff 1 endete 2019 in Kiel, nachdem sie in Hamburg begonnen hatte. Ob ich darüber auch noch schreiben soll?
Doch ich habe Dir ja noch einen Überblick über die VASCO DA GAMA versprochen, inklusive der verschiedenen Kabinenkategorien, dann mal los:
Die VASCO DA GAMA – Kabinen und ein Rundgang durch die öffentlichen Teile des Schiffs inklusive der Bars und Restaurants
Hier nehme ich Dich mit Bildern mit über die VASCO DA GAMA, denke, die sprechen auch ohne viel Text für sich, oder? Vorneweg noch ein paar Basisinformationen über das Schiff:
- Baujahr 1993 (2021 renoviert)
- Länge: 219 Meter
- Breite: 31 Meter
- Besatzung: 550
- Passagiere: Max. 1.000
- Anzahl Decks für die Passagiere: 9
- Restaurants: 5
- Bordsprachen: Deutsch, Englisch
Kabinen auf der VASCO DA GAMA
Offiziell gibt es 16 Kabinenkategorien auf der VASCO DA GAMA, die sich meist jedoch „nur“ durch die Lage und die Sicht unterscheiden. Es gib vier Kabinenklassen, Innenkabine (16 qm), Außenkabine (18 qm), Balkonkabine (20 qm) und Suiten (34 qm und 101 qm für die Penthousesuite).
Ich selbst hatte eine Außenkabine mit Fenster auf Deck 5 gebucht:
Während des Seetags bestand auch die Möglichkeiten, die Kabinen anderer Kategorien zu besichtigen. Beginnen wir also mit einer Innenkabine (16 qm, hier Kabine 4132). Hätte ich bei der Folgereise mit 3 Nächten glatt mal ausprobiert, wie ich damit zurechtkomme, wenn meine Kabine nicht weiterhin frei gewesen wäre.
Teilweise gibt es auch Stockbetten, ich meine mich zu erinnern, dass die aus den Sofas gemacht werden:
Die nächste Steigerung zu den Außenkabinen, die es mit Bullaugen und Fenstern gibt, sind die Balkonkabinen auf Deck 9 und 10. Diese sind noch mal etwas größer mit 20 qm (hier Kabine 9166).
Hier steht das Bett also quer, gefällt mir besser als in der normalen Außenkabine. Die Balkone sind nicht sehr groß, aber ausreichend, um zu zweit draußen zu sitzen und man kann aufstehen und reinlaufen, ohne dass der/die andere zur Seite muss.
Der nächste Stopp, jetzt wird es schon beneidenswert, das ist eine Suite mit Balkon. Großzüge 34 qm erwarten Dich hier, beispielsweise in Kabine 10058:
Und wer es richtig luxuriös mag, für den bietet die Penthousesuite 10003 ganze 101 qm Platz – das ist schon beeindruckend schön!
Restaurants und Essen auf der VASCO DA GAMA
Das Waterfront Restaurant, das das gesamte Heck der VASCO DA GAMA in voller Breite auf Deck 7 einnimmt, ist das Hauptrestaurant. Hier habe ich täglich gefrühstückt und bis auf drei Abende auch mein Abendessen eingenommen.
Zum Waterfront Restaurant gelangst Du nicht direkt auf Deck 7, sondern musst über Deck 6 oder 8 und dann mit dem Heckaufzug oder Treppen rauf/runter, da sich davor die Küche befindet.
Das Fusion Restaurant backbord (links) auf Deck 8 verwöhnt Dich mit asiatisch abgewandelten Speisen und edlem blauem Licht.
Auf der Steuerbordseite, also rechts, ist das Mediterranean Restaurant, hier eine Musterspeisekarte:
Dreimal habe ich dort gegessen, einmal an diesem wunderbaren Tisch für Zwei:
Neben diesen drei Restaurants gibt es noch das Zuzahlrestaurant The Grill und den gesondert abgrenzten Chef’s Table.
Ergänzend dazu das Bedienbüfett Club Bistro auf Deck 11, in dem Du ebenfalls alle Mahlzeiten des Tages einnehmen kannst sowie direkt am Pool den Alfresco Grill, der nachts bis 23 Uhr offen hat und Dich mit Kleinigkeiten versorgt.
Bars auf der VASCO DA GAMA
In der Mitte des Schiffes auf Deck 8 befinden sich die Sports Lounge,
der Captain’s Club
sowie das wunderschöne und ruhige Lesezimmer:
Ebenfalls noch auf Deck 8 befindet sich auch das kleine Shoppingcenter, von dem ich Dir aber kein Bild habe.
Pools, Fitnessraum, Wellnessbereich und weitere Räumlichkeiten auf der VASCO DA GAMA
Fünf Pools gibt es auf der VASCO DA GAMA. Der eine befindet sich im Inneren des Schiffs auf Deck 11. Bei gutem Wetter kann das Schiebedach geöffnet werden und Du dort die Sonne genießen!
Am linken Rand kannst Du auch die beiden Whirlpools entdecken, die sich ebenfalls hier auf dem Lido Deck befinden. Dahinter befindet sich die Lido Bar.
Am letzten Tag der Reise gibt es das Büfett am Haupt-Pool anstelle im Club Bistro – und auch der Kapitän und der Hoteldirektor geben hier das Essen aus.
Ein Deck tiefer auf Deck 10 findest Du den außen liegenden Oasis Pool, der auch eine eigene Bar hat.
Hier im Fitnessraum können sich eine Menge Menschen austoben!
Im Wellnessbereich warten eine Damen- und eine Herrensauna auf Dich, dazu ein Dampfbad und ein Aromatherapie-Dampfbad.
Und beheizte Ruheliegen sowie ein kleiner Pool.
Auch beeindruckend ist das Atrium, das sich über die Decks 7 und 8 zieht.
Hier auf Deck 7 ist auch die Rezeption und das Ausflugsbüro sowie die Fotogalerie!
Was fehlt nun noch? Genau, das Hollywood’s (Decks 7 und 8) für die großen Shows an Bord, das Platz für 550 Passagiere bietet. Hier ist auch Treffpunkt für die verschiedenen Ausflüge, die Du in den Zielorten machen kannst.
Weitere Berichte über unsere Reise auf der VASCO DA GAMA im September
- Monika Fritsch: Mit der Vasco da Gama auf Entdeckungsreise
- Rüdiger Edelmann (Podcast): D-RR227 – Greenhorn Cruising auf Nicko’s “Vasco da Gama” (32 Minuten)
- Franz Neumeier (YouTube): Video: Die Vasco da Gama von Nicko Cruises im Kreuzfahrtschiff-Portrait (24 Minuten)
- Antje Seeling: nicko cruises Vasco da Gama Kreuzfahrt: Hansestädte und königliche Metropole
Hinweis: Alle Bilder sind, trotz dass sie noch recht groß sind, einigermaßen für das Web optimiert und damit spätestens auf einem Retinadisplay nicht mehr 100 % scharf. Das nehme ich bewusst in Kauf. Die Originale habe ich natürlich trotzdem: falls ein Partner bedarf haben sollte, können wir uns gerne austauschen, wie wir ins Geschäft kommen!
Wenn Du mir nun auch was Gutes tun willst – meinen Amazon Wunschzettel findest Du hier!
Die Reise habe ich selbst gezahlt, allerdings gab es, da wir die Jahrestagung der VDRJ auf der VASCO DA GAMA abgehalten hatten, eine deutliche Ermäßigung des Reisepreises! Ferner durfte ich an einer Schiffsführung hinter den Kulissen teilnehmen und den Kapitän auf der Brücke besuchen. Außer einem Sekt zur Begrüßung und zur Verabschiedung zahlte ich Getränke (und Ausflug) selbst.
Danke an die VDRJ und an Nicko Cruises, hier insbesondere an Sandra Huck, dass ihr das ermöglicht habt und wir so nett betreut wurden!
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Kennst Du eigentlich schon mein Amazon Schaufenster, wo ich dir empfehle, was ich auch selbst so gekauft habe? Von Technik über Fotografie und Kleidung ist alles dabei!
Die Vasco da Gama macht nach deinen Fotos einen recht guten Eindruck – die Renovierung 2021 scheint dem Schiff sehr gut getan zu haben. Auch die Schiffsgröße ist gerade noch angenehm, mit ca. 1000 Passagieren. Danke für die Einblicke!
Gerne :)
Und ja, ich muss offen sagen, das Schiff ist echt nach meinem Geschmack, die „Hochhaus“-Schiffe, also die neueren immer größer werdenden Megaliner, die schrecken mich eher ab.