Letzte Beitragsaktualisierung: 03/01/2022 von Hubert Mayer
Rhein in Flammen ist jedes Jahr aufs Neue faszinierend für mich. Doch St. Goar und St. Goarshausen haben ihren besonderen Charme mit den Burgen Rheinfels und Katz, der Loreley und der Weingass‘ – aber seht selbst!
„Ich weiß nicht, was soll es bedeuten,
Daß ich so traurig bin,
Ein Märchen aus uralten Zeiten,
Das kommt mir nicht aus dem Sinn.“
Wohl fast jeder hat diesen Beginn des Gedichts von Heinrich Heine schon einmal gehört oder gelesen, oder? Ich bin oft schon an dem Loreleyfelsen am Rhein vorbeigefahren, mit dem Schiff und mit der Bahn. Endlich konnte ich dort in St. Goarshausen und in St. Goar auch mal aussteigen und Rhein in Flammen erleben – mein 5. bereits.
Aussteigen wollte ich dort schon oft, denn die Gegend am oberen Mittelrhein ist einfach nur wunderschön mit all ihren Burgen, von denen allein hier 3 eng beieinander auf beiden Seiten des Rheins stehen: Die Burg Katz (die eigentlich einen viel längeren Namen hat, doch dazu gleich mehr), die Burg Maus und die Burg Rheinfels.
Neugierig? Dann folge mir auf meiner Reise durch ein wundervolles Wochenende mit Feuerwerk, der Loreley und Wein!
Das alles erwartet Dich in diesem Beitrag (einfach Button klicken zum Aufklappen):
St. Goarshausen
St. Goarshausen fällt mir jedes Mal auf, wenn ich linksrheinisch mit dem Zug gemütlich in Richtung Koblenz/Köln fahre. Mein erster Blick richtet sich auf den Loreleyfels, der mächtig hoch über dem Rhein thront, dann die Burg Katz und schließlich der schnuckelige Ort selbst.
Eigentlich wäre der korrekte Name ja Sankt Goarshausen, aber damit hält sich niemand auf. Erstmals 1222 erwähnt wurde die schöne kleine Stadt, in und um die ich dich jetzt entführe:
Wanderweg über die Burg Katz auf dem Rheinsteig zur Loreley
Los geht es für mich unten in St. Goarshausen, frisch von der Fähre von St. Goar kommend. Schnell schaue ich noch in die St. Johanneskirche, die zum kurzen Verweilen, Beten und Nachdenken einlädt.
Dann geht es ein paar Meter entlang der Hauptstraße weiter in Richtung Loreley und an der nächsten größeren Kreuzung links in die Forstbachstrasse. Hier unten glänzt die Burg Katz schon erhaben über mir vor dem strahlend blauen Himmel.
Nach wenigen Metern, direkt hinter der Eisenbahn weist mich ein Schild nach rechts auf den Weg zur Loreley an der Burg Katz vorbei hin. Der Gang ist schmal, direkt nach dem ersten Knick aber schon die erste schöne Überraschung:
Dann geht es steil den Berg hoch, erst mit Stufen und ich komme schnell ins Schwitzen. Lange dauert es nicht und ich komme am Eingang der Burg Katz an – doch die ist leider in Privateigentum und es besteht keine Besichtigungsmöglichkeit. Wusste ich zwar vorher, trotzdem aber schade! Übrigens – der vollständige Name dieser Burg lautet eigentlich Burg Neukatzenelnbogen. Aber da sind einfach alle zu faul gewesen, den Namen auszusprechen und so wurde der deutlich verkürzt :)
Immer wieder bieten sich tolle Ausblicke auf den Rhein, St. Goarshausen und St. Goar – inklusive der Rheinfähre und der Burg Rheinfels schräg gegenüber, wo es mich am Folgetag hin verschlagen wird.
Der Weg führt auch von der Burg Katz aus weiter aufwärts, glücklicherweise nicht mehr ganz so steil wie zu Beginn. Gemütlich wandere ich aufwärts, immer die Uhrzeit im Blick.
Oben angekommen bleibt genug Zeit, den herrlichen Ausblick zu genießen, der sich hier bietet – übrigens auch mit einer Bank, auf der Du Dich nach dem Aufstieg zur Erholung niederlassen kannst. Zumindest, wenn sie nicht gerade belegt ist, wie bei mir. Doch schau selbst, was für einen fantastischen Blick Du über den Rhein hier hast:
Einfach nur herrlich, oder? Der Punkt nennt sich übrigens auch „Schöne Aussicht“ und ist hier zu finden bei Google Maps.
Ich setze meine Wanderung fort, auf einem erst schmalen Pfad geht es ohne nennenswerte Steigung weiter, vorbei am Sportplatz und der Loreleyschule und dann durch den Ortsteil Heide. Dahinter geht es wieder kurz in ein kleines Wäldchen.
Dann stehe ich auf einem Plateau und schaue über die Felder:
Weit ist nicht mehr bis zum Loreleyfelsen, sehe ich auf meiner Karte.
Und schon wenige Meter weiter sehe ich den Loreley Bob, mit dem ich nachher auch eine Runde fahren werde.
Kurz vor dem Loreley Besucherzentrum zweige ich schnell nach rechts ab, um einen Blick auf die Loreley Freilichtbühne zu werfen.
Dann erreiche ich das
Loreley Besucherzentrum und der Loreley Landschaftspark
Das wurde ursprünglich als regionale Außenstelle der EXPO 2000 (Hannover) eröffnet und beinhaltet heute eine Ausstellung, eine Tourist-Information und ein Restaurant.
In der Bau-Infobox wird über die komplette Neugestaltung der Fläche hier oben berichtet, also insbesondere über den Loreley Landschaftspark, den wir uns gleich einmal anschauen werden.
Aber auch Informationen zum Loreleylied und wie die Geschichte so bekannt geworden ist, findet sich im inneren des Besucherzentrums frei zugänglich mit vielen alten Bildern wieder. Und natürlich die Tourist-Info, die dir bei allen Fragen rund um die Loreley, St. Goar und St. Goarshausen weiterhilft.
Wir gehen vorbei an dem ehemaligen Turner- und Jugendheim, das noch zum Park-Eingangsgebäude mit Gastronomie umgebaut wird.
Der Loreley Landschaftspark selbst wurde als erster Bauabschnitt feierlich am Gründonnerstag 2019 eingeweiht. Bei meinem Besuch im September litt er ein wenig unter dem verdammt heißen und trockenen Sommer 2019 – ich kann mir aber gut vorstellen, wie wundervoll farbenprächtig das hier wird, wenn die Pflanzen länger Zeit zum Wachsen und Gedeihen haben.
Einen ersten Eindruck aus dem Landschaftspark kannst Du natürlich trotzdem mit diesen Bildern bekommen:
Später werden hier in dem Park auch noch zahlreiche Kunstwerke/Skulpture aufgestellt. Fertig werden soll das Gelände so in ein, zwei Jahren – das ist zumindest der Plan.
Ich genieße derweil den Ausblick am
Loreleyfelsen
Einfach nur herrlich, dieser Ausblick. Ich kannte bislang den Loreleyfelsen ja nur von unten und von gegenüber, von der anderen Rheinseite, wenn ich mit dem Zug vorbei gefahren bin.
Ob die koreanischen Flaggen hier immer gehisst sind oder ob das „nur“ wegen dem Besuch der koreanischen Taucherfrauen der Partnerstadt Jeju so war, ist ein wenig unklar. Und lässt mich auch ein wenig schmunzelnd zurückblicken, denn die Taucherfrauen sollte ich noch kennenlernen im Laufe meines Aufenthalts hier.
Wie der Loreleyfelsen von unten aussieht, das zeige ich Dir noch weiter unten bei der Schifffahrt zu Rhein in Flammen.
Apropos Loreley. Wer Glück hat und keine Angst vor der vielleicht vorhandenen Gefahr, die die Geschichte wecken kann, der kann hier auch auf die
Loreley Repräsentantin
treffen. Das ist derzeit Tasmin Fetz, die ihr gülden Haar mit dem großen schweren goldenen Kamm hier oben kämmt. Natürlich nicht jeden Tag – denn sie hat eine Menge weiterer Auftritte zu leisten als Loreley Repräsentantin!
Ob Sie wohl auch eine fatale Wirkung auf mich hat? Es ist spannend zu beobachten, wie sie von den Besuchern wahrgenommen wird. Wie lange es bei manchen dauert, bis sie registrieren, dass das tatsächlich die sagenumwobene Loreley „ist“. Und schüchtern fragen, ob sie sie fotografieren dürfen oder gar ein Bild ihr gemeinsam machen dürfen.
Ich kann Dir verraten: Sie macht das sogar sehr gerne und freut sich darauf, von den Besuchern des Loreleyfelsen angesprochen zu werden! Und da ich nicht immer schüchtern bin, gibt es auch ein gemeinsames Bild von mir und der jungen Loreley:
Das war sehr nett – und ich werde sie auch am Abend bei Rhein in Flammen wieder sehen, worauf ich mich schon freue!
Dann geht es durch den Landschaftspark zurück und zu einem weiteren Highlight für Jung und Alt auf dem Loreley Plateau, dem
Loreley Bob
Die Sommerrodelbahn habe ich schon auf dem Weg über das Plateau zum Besucherzentrum wahrgenommen und ein klein wenig Bauchweh machte sich in mir breit. Bin ich doch eher ein kleiner Schisser, was solche Anlagen anbelangt.
Lang habe ich überlegt, ob ich der Einladung, eine Fahrt zu machen, folgen soll. Als es dann hieß, dass auch meine liebe Freundin Tanja von Reiseaufnahmen, die letztes Jahr hier war und über die Loreley berichtet hat, Spass daran gefunden hat, überwand ich mich doch noch.
Und ich musste im Anschluss über mich lachen. Warum genau hatte ich denn so Schiss? Ja, es wird flott, aber du kannst selbst bremsen. Und das habe ich nur an wenigen Stellen. Und tatsächlich könntest die gesamte Fahrt auch ohne Bremsen verbringen (ja, dann wird es aber wohl sportlich flott)!
Mir hat es nach wenigen Sekunden bereits Spaß gemacht und ich habe mich gefreut, meine Bedenken überwunden zu haben!
Loreleylied und Loreleysage
Gab es die Loreley wirklich? So ganz klar ist es nicht. War sie eine Zauberin? Eine Hexe? Oder einfach nur eine wunderschöne Frau, die die Männer in ihren Bann zog?
Die bekanntesten, die über die Loreley schrieben, das waren zweifellos nach Heinrich Heine Karl Valentin, Erich Kästner und Rose Ausländer.
Doch auch viele andere wurden immer inspiriert – schau doch mal auf der Website des Loreley Besucherzentrums vorbei, dort findest Du eine Menge Informationen zum Loreleylied und der Loreleysage.
Oder noch besser – geh selbst vorbei.
Mein weiterer Weg führt mich die Stufen hinab in Richtung Rhein.
Steil geht es über hohe, ungleichmäßige Stufen nach unten. Ich muss auf mein kaputtes Knie aufpassen, überhole trotzdem Familien mit Kindern, die vor Freude die Stufen runterspringen.
Unten angekommen geht es über die Straße und eine Landzunge zwischen Hafen und Rhein in Richtung der Statue.
Unten am Rhein haben sich schon die Ersten mit Kühlboxen und Picknickkörben breit gemacht und warten auf das viele Stunden später stattfindende Feuerwerk zu Rhein in Flammen.
Weit ist es nicht, dann stehe ich schon vor der Statue.
Dann wird es Zeit für mich, zurück nach St. Goarshausen zu laufen. Zurück in das kleine beschauliche Städtchen, in der jedes Jahr das letzte der fünf Rhein in Flammen gefeiert wird.
Vorbei an einem schönen alten Schiffskran
steuere ich mein nächstes Ziel an, die
Weingass‘ zu Rhein in Flammen St. Goarshausen
Um hier in die Weingass‘ zu gelangen, musst einen kleinen Obulus entrichten, dann geht es in das kleine Strässelein.
Als ich gegen 17 Uhr hier ankomme, ist es in der Weingass‘ noch ruhig…
Ich nehme die Gelegenheit, hier lokale Weine zu verkosten wahr und kaufe mir an verschiedenen Ständen verschiedene Weine. Preislich liegen die hier zwischen 1,50 EUR bis zu 5 EUR für 0,1 l.
Am nächsten Stand verquatsche ich mich auch ein wenig – Rheinländer sind einfach ein sympathisches Volk!
Immer wieder taucht auch die Burg Katz über mir auf – am faszinierendsten fand ich aber den Blick über dieses wunderschöne Haus hinweg:
Ich liebe ja Fachwerk… Apropos Fachwerk – davon gibt es in dieser Gasse eine Menge und ein Teil davon ist auch mit lustigen, aber auch nachdenklich machenden Sprüchen versehen:
Früher wohnten hier übrigens Salmfischer Haus an Haus. Zur Bewahrung und zur Erinnerung an diese Zeiten wurde einer hier auch noch verewigt:
Ein kurzer Blick auf die Uhr lässt mich zusammenzucken. Ein schneller leckerer letzter Wein und es wird höchste Zeit, dem Rheinufer mit seinen Ständen noch einen Besuch abzustatten.
Hier gibt es eine Menge zum Futtern, unter anderem Poffertjes, Pizza, Backfisch, Burger, Steaks und Wurst entdecke ich beim Schlendern über das Gelände.
Zwar bekomme ich nachher ein Zwei-Gänge-Menü auf dem Schiff, eine große XXL-Käsewurst reizt mich aber schon noch. Und das war eine gute Idee. Sehr lecker und so voll mit Käse, dass der kräftig beim reinbeißen in alle Richtungen spritzt. Inklusive meines T-Shirts ;)
Ein letzter Zwischenstopp an der Bühne vor dem Schiffsanleger, wo genau in dem Moment auch die Taucherfrauen aus Korea ihren Auftritt haben.
Persönlich bin ich ja überhaupt kein Folklorefan – aber die Damen berühren mich tief. Ich kann nicht sagen, was es ist, aber ich stehe gebannt da und verfolge das Spektakel. Warum auch immer…
Am Ende des Auftritts gehe ich die letzten Meter zum Schiffsanleger – schließlich bin ich hauptsächlich deswegen hier – mein Fünftes!
Rhein in Flammen St. Goar / St. Goarshausen – auf dem Schiff das Feuerwerk genießen
Die MS Godesburg steht schon am Anleger bereit, viel früher als angekündigt war, können wir zusteigen. Da jeder seinen festen Platz hat, stört das auch nicht.
Ich nutze die noch vorhandene Sonne und hole mir ein Bier auf dem Sonnendeck und genieße die Abendsonne. Während ich da sitze, kommen auch die Taucherfrauen an Bord und winken fröhlich als sie sehen, dass ich mit dem Handy drauf halte. Dann geht es auch schon bald los.
Schifffahrt auf dem Rhein mit der MS Godesburg vor dem Feuerwerk
An den Rheinanlagen St. Goarshausen, wo ich eben eingestiegen bin, ist mittlerweile gute Stimmung und viel los!
Wir fahren Rhein aufwärts in Richtung der Loreley und ich kann mich mal wieder nicht satt sehen an der Lichtstimmung, die die untergehende Sonne hier im Oberen Mittelrheintal schafft.
Und so geht es vorbei an der Burg Katz, die gerade noch so in der Sonne liegt. Doch auch die Hänge ohne Burgen sind sehenswert!
Ich liebe diese Stimmung und genieße die Zeit an Deck. Bis zum Loreleyfelsen kann ich draußen bleiben, dann wird es Zeit nach unten zu gehen, da das Abendessen serviert wird.
Als Vorspeise gibt es eine Suppe mit Pilzen, da muss ich persönlich leider passen. Dann kommt die Hauptspeise – für mich als Fleischesser. Und das schmeckt gar ned mal übel ;)
Wir verquatschen uns ein wenig und stellen irgendwann fest, dass die Schiffe bereits Aufstellung genommen haben für das
Feuerwerk Rhein in Flammen St. Goar/St. Goarshausen 2019
Ich war neugierig, wie wohl das Feuerwerk hier gestaltet sein wird – immerhin ist es mein 5. Rhein in Flammen, das ich miterleben darf!
Um nicht wieder auf der falschen Seite des Schiffes zu stehen, habe ich dieses Mal vorher nachgefragt, wo denn etwas passieren wird. Und erfahre, dass das Feuerwerk hier in St. Goar / St. Goarshausen von zwei Stellen abgefeuert wird: Von der Mitte des Rheins und von der Burg Rheinfels aus (die ich Dir nachher übrigens auch noch detailliert vorstelle ;))
Je nach Standort des Schiffes bist du also ggf. näher an der einen oder anderen Abschussstelle dran.
Punkt 21:00 Uhr startete das fulminante Feuerwerk in der Mitte des Rheines. Immer wechselweise einige Minuten von da und dann von der Burg Rheinfels aus, insgesamt unglaubliche 50 Minuten lang strahlte der Himmel in allen Farben!
Und ja, natürlich zeige ich Dir Bilder. Wie jedes Jahr gab es unzählige schlechte Bilder von mir, einige akzeptable und auch ein paar wenig gute. Nach den Bildern habe ich Dir auch noch jeweils ein kurzes Video von Teilen des Feuerwerks von der Rheinmitte und von der Burg Rheinfels eingebunden. Und die beantworten auch die Frage, ob Rhein in Flammen St. Goar/St. Goarshausen ein Musikfeuerwerk ist: Nein! Zumindest bislang noch nicht, es wird aber immer wieder gewünscht ;)
Hier mal ein paar der akzeptablen bis guten Fotos – auch wenn das in dem Auge des Betrachters liegt ;)
Und hier die Videos, jeweils ca. 40 Sekunden, einmal vom Feuerwerk, das von der Burg Rheinfels aus abgefeuert wurde,
einmal von der Rheinmitte
.Herrlich, oder? Ich muss ja gestehen, dass ich eine ganze Weile lang auch nur das Feuerwerk endlich mal genossen habe, ohne mich auf das Fotografieren und Filmen zu konzentrieren. Bei der Dauer auch für mich ok ;)
Was? Du hast immer noch nicht genug von Bildern vom Feuerwerk? Dann habe ich Dir den Rest auch noch – aber auch mit nicht so dollen ;)
Nach dem Feuerwerk geht die große Feier zu Rhein in Flammen natürlich an Land noch weiter und so probiere ich mich durch ein paar weitere Weine durch bis mein Zug nach Kestert zum Hotel fährt. Und genieße die Band MALLET, die ein tolles Programm live auf der Bühne in der Rheinanlage St. Goarshausen spielt!
St. Goar
Doch Rhein in Flammen findet nicht nur auf dem Rhein und in St. Goarshausen statt, sondern auch in St. Goar. Dort startete auch mein Rhein in Flammen 2019 und ich kann mich direkt nach der Fährüberfahrt von St. Goarshausen über das schöne Städtchen mit viel Fachwerk und interessanten kleinen Gassen freuen.
Schissergässchen? Was ist das denn? Bist Du neugierig? Dann schau doch mal hier vorbei, denn auf der Website des Romantischen Rhein Tourismus wird es ausführlich erläutert.
Auf der Seite von St. Goar verteilen sich die Stände bei Rhein in Flammen auf den Festplatz
und die Heerstrasse:
Ausgestattet mit 15 EUR Verzehrgutscheinen bummle ich gemütlich durch die Stände. Weine gibt es hier bereits ab 1 Euro (gut, es ist „nur“ Federweißer, aber zählt, oder?) bis 3,50 für 0,1 l. Auch praktisch: Du kannst für 1,50 EUR Weinhalter kaufen, damit Du später die Hände frei hast und das Glas Dir umhängen kannst.
Apropos Glas: Das musst (unabhängig ob Du in St. Goar oder St. Goarshausen bist) entweder mitbringen oder käuflich als Kostenbeitrag für 2,50 EUR erwerben.
Neben 2 Zehntele Wein gönne ich mir hier am Samstag auch zwei Rindsbratwürste, die sehr lecker sind – genau mein Geschmack!
Am Sonntag schaue ich mir die Stadt vor und nach meinem Besuch der Burg Rheinfels noch ein wenig weiter an. Oberhalb der Bahnlinie in der Straße „Ulmenhof“ beispielsweise hast Du auch einen tollen Ausblick über die Stadt, wenn Du nicht ganz so weit hoch möchtest:
Außerdem kommt man hier an zwei sehenswerten kleinen, offenbar bewohnten, Türmen vorbei:
Am Ende des Weges kannst Du entweder nach oben auf den RheinBurgenWeg gehen oder zu einer Unterführung unter den Bahngleisen und bist gleich am Bahnhof. Da ich aber noch einen Moment Zeit habe, schaue ich noch die hübschen bunten Häuser neben der Stiftskirche an,
bevor ich mir noch die schöne evangelische Stiftskirche Sankt Goar von innen bestaune:
Was sagst Du? Schön? Schon, oder?
Doch lass uns mal noch zusammen den steilen Weg nach oben zu meinem Highlight in Sankt Goar gehen, hoch zur Burg Rheinfels.
Der normale Fußweg war im September 2019 gesperrt, sodass ich die Straße Schloßberg entlang nach oben ging. Und auch wenn es hier direkt an der Straße lang geht, hat der Weg auch Vorteile – einige schöne Häuser hat es hier am Straßenrand:
Dann komme ich an der
Burg Rheinfels
5 EUR kostet der Eintritt für Erwachsene im Jahr 2019, stündlich startet eine Führung direkt nach dem Eingang der Burg, die im Eintritt inbegriffen ist.
Auch wenn ich gleich die Tour mitmachen werde, schlendere ich ein wenig über das Gelände und staune über die Ausmaße.
Ursprünglich war sie 1245 als kleine Burg gebaut als Basis, unten am Rhein Zölle zu erheben. Später erfolgte der immer größer werdende Ausbau.
Der Ausblick, der sich hier auf der Burg Rheinfels bietet, ist phänomenal! Schon hier direkt nach dem Eingang lohnt es sich auch, einen Blick nach unten in Richtung des Rheintals zu werfen:
Die Treppe, die man am linken Bildrand sieht, die werden wir nachher bei der Führung hinunter gehen – diese Bereiche sind ohne Führung auch nicht zu betreten.
Wenn Du die Burg Rheinfels ohne Führung besuchst, trotzdem aber etwas Zeit mitbringst, dann nimm Dir diese und schaue die Schilder an, die an vielen Stellen aufgehängt sind und viel zur Geschichte, zur Architektur, aber auch zu Pflanzen an der Burgmauer erzählen.
Einen kurzen Abstecher in das Heimatmuseum im ehemaligen Kapellenbau mache ich auch, da dieses bereits im Eintritt inkludiert ist.
Dieser Apothekerschrank ist mein klarer Favorit hier im Heimatmuseum – ich liebe diese Teile ja sehr!
Doch es gibt auch andere Einblicke in die Vergangenheit von Sankt Goar und Burg Rheinfels:
Dann zieht es mich weiter nach oben in die Burgruine.
Immer klarer wird mir, wie mächtig diese Burg einmal gewesen sein muss. Die Burg Rheinfels wurde übrigens nie eingenommen durch feindliche Kräfte – aber dummerweiser an die Franzosen 1794 kampflos übergeben und damit der Zerstörung preisgegeben.
Mich zieht es noch weiter nach oben, hoch auf den höchsten Punkt der Burg. Über den Wehrgang
gehe ich auf den Uhrturm hoch und genieße für ein paar Minuten die Aussicht über den Rhein.
Auf dem Weg nach unten komme ich an einem Pranger vorbei, neben dem noch einige Steine stehen, die man gut nutzen könnten, um Angreifer zu erschlagen.
Einen kurzen Blick werfe ich noch durch eine Schießscharte auf den Rhein,
dann finde ich mich wieder unterhalb des Uhrturmes ein und warte darauf, dass die Führung um 12 Uhr beginnt.
Unser Führer, ein gerade eingedeutschter Brite, hat gleich zu Beginn die Lacher auf seiner Seite. Gut gelaunt und mit zahlreichen Späßen gehen wir mit ihm durch das verschlossene Tor runter in Richtung der Mienengänge.
Unterwegs erfuhren wir, dass es vorwiegend auf der Nordseite Scharten für Armbrust und Bogen gab. Doch was konnte man auf Angreifer werfen, die es wagten, vom Rhein her die Burg zu erklimmen? Steine waren teuer und schwer nach oben zu schaffen.
Die Antwort ist nicht ganz ohne – es wurden die menschlichen Ausscheidungen gesammelt, die die hohen Herren von den Wohngebäuden nach unten fallen ließen.
Dann geht es in die Mienengänge, von den 25 Kriechgänge abzweigen, die nur 80 cm hoch sind. Mit denen konnten die Burginsassen sich hinter den Feind schleichen und ein Gemetzel beginnen. Bis zu 2 km sind diese Kriechgänge lang.
Wir beschränken uns bei der Begehung daher auf die Gänge, die wir mehr oder minder aufrecht gehend bewältigen können – doch Obacht: Teilweise heißt es Kopf einziehen. Und es wird dunkel, nicht umsonst wird das Mitführen einer Taschenlampe auf dieser Führung empfohlen!
Insgesamt 60.000 qm misst die Festungsanlage, das Schloss alleine 30.000 qm. Ganze 5.000 Menschen lebten hier zu Hochzeiten!
Bereits erwähnt hatte ich, dass die Burg nie eingenommen werden konnte, nicht einmal Ludwig, der 14. Sonnenkönig, der mit 28.000 Mann 1692 vor der Burg lagerte, war erfolgreich!
Das Verließ der Burg Rheinfels ist gar nicht so groß, wie man annehmen könnte. Gerade mal Platz für 2 x 6 Mann, zumeist Kapitäne, die keinen Zoll entrichten wollten, war vorhanden.
Weiter geht es zu einer Treppe, die genutzt wurde, wenn ein heimlicher Abstecher zur Organisation von Proviant an feindlichen Truppen vorbei nach Sankt Goar gemacht werden sollte:
Die tolle unterhaltsame Führung endet im größten selbsttragenden Gewölbe Europas. Hier wurden früher Lebensmittel gelagert.
Die Fakten in aller Kürze: 25 m lang, 15 Meter hoch, 12 m breit. Wahnsinn. Und wie es da drinnen hallt…
Zum Abschluss stelle ich Dir noch kurz das Hotel vor, in dem ich zu Rhein in Flammen einquartiert wurde. Da die wenigen Hotels in Sankt Goar und in Sankt Goarshausen bereits ausgebucht waren, war ich im Nachbarort von St. Goarshausen, in Kestert. Und das hat mir gut gefallen.
Übernachten zu Rhein in Flammen – das Hotel Schlaadt in Kestert
Kestert ist eine Bahnstation von Sankt Goarshausen entfernt, gerade einmal 10 Minuten dauert die Fahrt. Der Weg zum Hotel ist gut ausgeschildert – glücklicherweise für mich, denn Vodafone versagt hier und liefert mir Edge, was für Google Maps nicht ausreicht.
Keine fünf Minuten laufe ich, dann stehe ich vor dem Hotel Schlaadt:
Obwohl es erst kurz nach 10 Uhr ist, habe ich Glück und mein Zimmer ist schon frei, so dass ich meinen Koffer direkt im Zimmer verstauen kann.
Das Zimmer im Hotel Schlaadt Kestert
Der erste Blick ins Zimmer:
Platz habe ich also genug, da muss ich mir keine Sorgen machen.
Und auch das Bad ist nicht so mini, wie man in kleineren Hotels oft bekommt – und es ist gut ausgestattet, sowohl Föhn als auch Kosmetikspiegel sind vorhanden.
Was mir besonders gut gefällt: Es gibt auch eine kostenlose Flasche Wasser hier auf dem Zimmer. Da merkt man, dass sie es als Wandergastgeber ernst meinen. Übrigens werden auch Transfers und Gepäcktransport angeboten.
Parkplätze gibt es kostenlos vor dem Haus.
Frühstück im Hotel Schlaadt in Kestert
Zum Frühstück gibt es eine reichhaltige Auswahl vom Buffet und frisch zubereitete Eierspeisen. Ob Du eine möchtest, wird direkt gefragt, wenn Du im Frühstücksraum Platz nimmst.
Und was mich persönlich ja immer wieder begeistert, gerade weil ich es bei uns im Stuttgarter Raum nicht bekomme: Es gibt Mett zum Frühstück :)
So startet natürlich jeder Tag für mich gut!
Fehlen Dir noch Informationen zu Sankt Goar / Sankt Goarshausen oder zu Rhein in Flammen? Dann stelle mir die doch gerne in den Kommentaren, ich versuche gerne die Informationen zu ergänzen oder direkt zu beantworten!
Anreise nach St. Goar / St. Goarshausen
Entweder mit dem Auto durch das Rheintal oder mit dem Zug. Die nächsten Fernbahnhöfe sind Koblenz im Norden und Bingen im Süden. Von hier aus geht es mit den Nahverkehrszügen nach St. Goar bzw. St. Goarshausen.
Du kannst die gesamte Reise bei der Deutschen Bahn buchen – oder ab Koblenz mit dem VRM (Verkehrsverbund Rhein-Mosel), ein Ticket lässt sich auch über den DB Navigator buchen, da dort der Verkehrsverbund integriert ist.
Zwischen den Städten wechselt Du die Rheinseiten mit der
Fähre zwischen St. Goar und St. Goarshausen
Zwischen St.Goar und St. Goarshausen kannst Du mit der Fähre den Rhein überqueren, Brücken gibt es keine. Die Fähre kostet in 2019 gerade mal 1,80 EUR für Fußgänger und braucht etwa 5 Minuten für die Überquerung. Wenn Du Glück hast, fährst Du bei besten Wetter und mit strahlend blauen Himmel und kannst schon den ersten Eindruck der jeweiligen Stadt sammeln.
In Richtung St. Goar fällt Dir sofort die Burg Rheinfels auf, die über der Stadt thront, oder?
Hinweis: Alle Bilder sind, trotz dass sie noch recht groß sind, einigermaßen für das Web optimiert und damit spätestens auf einem Retinadisplay nicht mehr 100 % scharf. Das nehme ich bewusst in Kauf. Die Originale habe ich natürlich trotzdem: falls ein Partner bedarf haben sollte, können wir uns gerne austauschen, wie wir ins Geschäft kommen!
Wenn Du mir nun auch was Gutes tun willst – meinen Amazon Wunschzettel findest Du hier!
Zu Rhein in Flammen in St. Goarshausen/St. Goar wurde ich vom Romantischer Rhein Tourismus GmbH, der Stadt St. Goar und der Loreley Touristik eingeladen. Die Einladung umfasste die Schifffahrt inklusive des 2-Gänge-Menüs und die Getränke an Bord des Schiffes. Zudem die Übernachtung mit Frühstück in Kestert, 15 EUR in Gutscheinen für den Genuß an den Ständen auf beiden Rheinseiten, die Fahrt mit dem Loreley Bob (wurde direkt vom Loreley Bob gesponsort) und den Eintritt auf die Burg Rheinfels. Die Anreise und die weiteren Weine im Laufe des Nachmittags und in der Nacht nach der Schifffahrt habe ich selbst bezahlt.
Danke für die Einladung und die nette Begleitung auf der Loreley und dem Schiff – war schön mit euch, Yvonne, Mareike und Tasmin!
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