Letzte Beitragsaktualisierung: 28/12/2017 von Hubert Mayer
Minusgrade in der Antarktis, 80 Prozent Luftfeuchtigkeit auf Samoa, die Gezeiten auf der Hallig Langeness. Für diese Eindrücke musst du einmal um die Welt reisen – oder nach Bremerhaven fahren. Dort steht das Klimahaus. Innerhalb weniger Stunden durchlebst du dort die unterschiedlichsten Klimabedingungen rund um den Globus in einer 5000 Quadratmeter großen Ausstellung. Das Klimahaus hat mich in die Ausstellung eingeladen.
Das alles erwartet Dich in diesem Beitrag (einfach Button klicken zum Aufklappen):
Im Klimahaus auf den Spuren Axel Werners
Die Reise führt dich einmal um die Welt. Kurs: 8 Grad und 34 Minuten Ost. Du musst die Reise um den Globus aber nicht alleine bewältigen. Axel Werner hat sich dafür auf Recherchereise begeben und tatsächlich erlebt, was die Besucher nachempfinden. Die Eindrücke, die Axel Werner auf seinen Reisen bekommen hat, kann man in der Ausstellung nachempfinden. Du lernst Bewohner der unterschiedlichsten Erdteile kennen und erfährst, wie der Klimawandel ihren Lebensraum bedroht.
Tiere aus der ganzen Welt im Klimahaus
Gemeinsam mit einem Kamerateam hat Axel Werner die neun Orte besucht, die man während der Reise durch das Klimahaus erlebt. Einige der Tiere, die im Klimahaus zu finden sind, hat Dr. Lutz Fischer, einer der Wissenschaftler im Klimahaus, direkt von einer Expedition nach Kamerun mitgebracht. Eigentlich sollte er herausfinden, welche Tiere dort heimisch sind, weil aber einige Arten nicht im Zoohandel erhältlich sind, hat er diese direkt mitgebracht – natürlich unter Einhaltungen der gesetzlichen Bestimmungen. Manche Fischarten sind sogar auf diesen Expeditionen erst entdeckt worden. Der Erhalt und Schutz bedrohter Tierarten, vor allem aus den Gegenden in der Ausstellung, sind ebenfalls Aufgabe des Klimahauses. Dafür gibt es dort eine eigene Aufzucht- und Quarantäne-Station. Sogar der Zoll gibt Tiere in die Obhut des Klimahauses, wenn sie jemand illegal nach Deutschland bringen wollte.
Die Menschen stehen im Mittelpunkt des Klimahauses
Die Menschen stehen neben den Klimaveränderungen im Mittelpunkt der Ausstellung. Auf Samoa können die Besucher die inseltypische Behausung entdecken: ein Fale. Diese offen gebaute Holzhütte haben Bewohner Samoas selbst in der Erlebniswelt aufgestellt – ohne Bauplan oder spezielle Werkzeuge, wie Klimahaus-Geschäftsführer Arne Dunker berichtet. Er war schon an der Entwicklung des Konzepts für die Einrichtung beteiligt. Rund 100 Millionen Euro wurden für die Ausstellung bis zu Eröffnung im Jahr 2009 investiert. Momentan laufen Modernisierungsarbeiten in verschiedenen Ausstellungsbereichen.
Das Klimahaus ist interaktiv
So gibt es in Sardinien ein interaktives Wetterspiel. Verändert ein Besucher dort das mit Reglern das Wetter in Casablanca und Castorp-Rauxel, verändert sich das Wetter in Sardinien ebenfalls wie es in der Natur geschehen würde. In welcher Weise das geschieht, können die Besucher in den angrenzen Räumen über Webcams verfolgen.
Das Klimahaus geht beim Klimaschutz selbst mit gutem Vorbild voran. Obwohl in dem Gebäude Temperaturen zwischen minus sechs Grad und plus 40 Grad erzeugt werden, entstehen pro Besucher nur 400 Gramm Kohlenstoffdioxid. Zu Hause würde jeder Mensch in der gleichen Zeit etwa 15 Kilogramm des Treibhausgases produzieren.
Im Ausstellungsbereich Perspektiven treffen die Besucher die Kinder aus der Klimareise wieder und sehen, wie sich der Klimawandel auf ihre Leben bis zum Jahr 2050 auswirken wird. Bei den „Chancen“ gibt es aber praktische Tipps für den Klimaschutz. Damit lohnt sich der Besuch im Klimahaus Bremerhaven auch mit Blick auf den Klimawandel.
Ein für mich sehr interessanter Bereich im Klimahaus ist die Wetterstation. Der Meteorologe Dr. Michael Theusner erklärt hier mehrmals täglich extreme Wetterphänomene und den Klimawandel sehr eindrucksvoll. Sein Vortrag hat mir sehr deutlich gezeigt, welche katastrophalen Auswirkungen der Klimawandel haben kann, wenn wir Menschen weiterhin Kohle und Öl verbrennen.
Fazit:
Das Klimahaus in eine beeindruckende Einrichtung. Die vielen Tiere und Pflanzen in den Stationen der Reise erzeugen den Eindruck, dass man wirklich um die Welt reist und unterschiedlichste Gegenden kennenlernt. Dabei geht es immer auch ein wenig um den Klimawandel und seine Auswirkungen auf Mensch und Tier. Ganz deutlich wird das in der Extremwetter-Show, die man unbedingt gesehen haben sollte. Geheimtipp: im Schlafsack im Klimahaus übernachten und zwei Tage in der Ausstellung verbringen!
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