Letzte Beitragsaktualisierung: 06/08/2022 von Hubert Mayer
Blogeinladung - was bedeutet das? Mittwoch, 27.07.2016: Ich bin so satt. Immer noch. Das Abendessen am Vorabend im Hotel Alpenrose hat mich geplättet, doch es hilft alles nichts – es geht weiter auf meine 5. Etappe des Lechwegs, von Elbigenalp nach Stanzach. Da es im Hotel nur Glasflaschen gibt, mache ich einen schnellen Abstecher auf die andere Straßenseite zu mpreis und decke mich hier mit Flüssigkeiten ein. Dann geht es zurück auf dem Stichweg, zurück auf den Lechweg an den Lech.Das Wetter ist heute wechselhaft, für später ist auch Regen angesagt, sodass ich mich ein wenig beeile. Doch der eine oder andere Blick über die faszinierende Berglandschaft muss natürlich auch heute sein.
Der Weg geht am Lech entlang auf einem schmalen Pfad, das sind ja Wege, wie ich sie gerne mag.
Auch heute kann ich mich kaum an meiner Umgebung satt sehen, so schön ist die Umwelt hier auf dem Lechweg.
Nach etwa 30 Minuten führt der Weg weg vom Lech, es geht über eine Straße. Nach einem kurzen Stück Waldweg führt der Lechweg über eine Forststraße mit Schotter aufwärts. Von oben blicke ich herunter auf das Lechtal, auch der Lech blitzt durch die Büsche.
Dann geht es auch schon wieder auf einem schmalen Waldweg bergab zurück zum Lech. Der Weg ist anstrengend, ich merke die Strapazen der vorangegangenen Etappen doch immer schneller in meinen schwachen kaputten Knien. Doch es ist nicht so schlimm, dass ich abbrechen müsste.
Bald kann ich wieder das Wandern genießen, der Weg geht eben weiter…
In Häselgehr starre ich diese schöne Kirche noch an,
dann geht es im Ort ein paar Meter zurück, über den Lech und weiter in Richtung des Doser Wasserfalls, der direkt am Lechweg liegt. Hier auf dem Lechweg hat es auch wieder anständige Zeitangaben zu den nächsten Zwischenzielen, wie eben hier dem Doser Wasserfall.
Der Weg zu dem Doser Wasserfall gefällt mir wieder gut, er ist sehr angenehm zu gehen.
Bald erreiche ich den Doser Wasserfall,
doch von Michael habe ich den Tipp erhalten, links am Wasserfall vorbei hoch in Richtung der Quelle zu gehen, das soll sich lohnen. Nun denn, dann aufwärts. Es sind nur drei Minuten, doch die haben es in sich. Sehr steil geht es doch und ich bin dann klatschnass geschwitzt und brauche eine Pause auf der glücklicherweise hier oben vorhandenen Bank.
Langsam komme ich auch wieder zu Atem und genieße das Rauschen des Wasserfalls.
Dann geht es wieder runter auf dem Lechweg, doch so richtig satt sehen kann ich mich nicht an dem Wasserfall, der auf beiden Seiten des Weges rauscht.
Kurz später geht es über eine Wiese ein klein wenig aufwärts,
dann über einen Waldweg weiter nach oben. Die Steigung ist mittel, das ist gut zu gehen. Dann zweigt der Lechweg wieder ab auf einen schönen schmalen Pfad,
Der Weg führt am Hang entlang und bietet einen tollen Ausblick – aber auch auf immer stärker und massiver aufkommende Wolken.
Es folgt ein steiler Abstieg, der schale Pfad ist übersät mit nassen Wurzeln, leider Gift für meine Knie an diesem Tag.
Doch schon bald können sich meine Knie wieder erholen, der Weg führt über einen breiten Forstweg nur noch leicht abwärts weiter.
Lange Zeit hatte ich keine gesehen, doch auf einmal sind sie wieder da. Kühe am Wegesrand, doch wenigstens dieses Mal nicht auf dem Weg.
Als ich das Schild zum Naturparkhaus sehe, überlege ich, ob ich noch mal einen Abstecher machen soll, 5 Minuten sollen es sein. Doch ich beschließe, meinen Weg fortzusetzen, und bald bekomme ich einen erneut tollen Ausblick in das Lechtal runter zum Lech.
Hoch und runter geht es jetzt, erst sanft, dann über einen steilen Schotterweg.
Gegenüber sehe ich schon weitere Wanderer wieder bergauf wandern, der Anstieg hier ist sehr heftig, ich mache sogar zwei Pausen. Am Wasser, das an der Seite runterkommt, kann ich mich ein wenig erfrischen. Doch die Ausblicke auf dieser Etappe sind auch die Strapazen wert.
Die Bilder zeigen es, das Wetter verschlechtert sich zunehmend. Der Regen ist schon zu sehen, ich bin ganz froh, dass ich auf einen breiteren Waldweg komme und entscheide mich, lieber den Poncho aus dem Rucksack zu holen und die Kamera und das iPhone wegzupacken. Sicher ist sicher. Es wird dunkler und dunkler auf meinem Weg.
Ich schaffe es gerade noch, mich an einer Bank am Waldrand unterzustellen, dann prasselt der Regen auf mich herab.
Lange bleibe ich nicht trocken, es läuft von allen Seiten rein in meinen Poncho als ich versuche, meine Schuhe trocken zu halten.
Nach etwa 20 Minuten, in denen keine Besserung in Sicht ist, entscheide ich, doch weiterzugehen. Ich bin sowieso schon klatschnass also was solls. Doch als ich in Vorderhornbach den Bus sehe, entscheide ich, dass nicht in dem Zustand weiter laufen muss, von einer Erkältung habe ich auch nichts. Also ab zum Bus gerannt, winkend in ihn aufgehalten und wenige Minuten nach Stanzach gefahren. Etwa 3 km habe ich so vom Lechweg nicht gewandert, doch der führt hier auch „nur“ durch das Tal, ich kann guten Gewissens mir einreden, dass das nicht so schlimm war.
Und ich bin wirklich froh, als ich an der Pension Waldhof ankomme, meine Sachen im Zimmer ausziehen kann und zum Trocken in den Keller hänge. Doch schon blitzt wieder die Sonne durch die Wolken und ich gönne mir ein Radler auf der Terrasse der Pension. Doch über die erzähle ich Dir einander‘ Mal, einverstanden?
Fazit zur 5. Etappe des Lechwegs von Elbigenalp bis Stanzach
Eine erneut wunderschöne Etappe, sehr abwechslungsreich mit einem flachen Anfang und kräftigen Steigungen im Verlauf. Den kleinen Abstecher am Doser Wasserfall kann ich Dir empfehlen, auch wenn es verdammt anstrengende 3 Minuten sind. Doch die Bank mit dem Tosen des Wasserfalls bietet sich für eine Pause an.
Schade, dass ich hier mein (übrigens einziges) Stück cheaten musste und mit dem Bus die letzten 3 km fahren, doch durchweicht macht es einfach keinen Spass.
Fakten zu meiner 5. Etappe des Lechwegs
Länge: ca. 21 km regulär (bei mir 22,9 km laut Komoot, allerdings inklusive einer Busfahrt über die letzten ca. 3 km)
Höhenmeter: ↑ 460 m; ↓ 580 m (laut komoot)
Dauer: ca. 6 Stunden inkl. Abstecher am Doser Wasserfall
(Du musst für die Karte und Details den funktionalen Cookie aktivieren, da diese direkt von Komoot geladen wird)
Hinweis: Alle Bilder sind, trotz dass sie noch recht groß sind, einigermaßen für das Web optimiert und damit spätestens auf einem Retinadisplay nicht mehr 100 % scharf. Das nehme ich bewusst in Kauf. Die Originale habe ich natürlich trotzdem: falls ein Partner bedarf haben sollte, können wir uns gerne austauschen, wie wir ins Geschäft kommen!
Wenn Du mir nun auch was Gutes tun willst – meinen Amazon Wunschzettel findest Du hier!
Ich wurde zu den acht Wandertagen vom Lechweg in Zusammenarbeit mit den Tourismusorganisationen entlang des Lechwegs (Lech Zürs Tourismus, Warth Schröcken Tourismus, Lechtal Tourismus, Naturparkregion Reutte und Füssen) eingeladen.
Herzlichen Dank für diese sehr schöne Einladung und tolle Zusammenarbeit! Die Einladung umfasste die Übernachtungen mit Frühstück und Abendessen sowie den Gepäcktransport. Dazu kam die Versorgung mit Reiseführer, Infomaterial und die gesamte Planung inkl. der Buchung. Wer meint, dass die Einladung meine Meinung beeinflusst, kennt mich schlecht. Die Anfahrt habe ich selbst bezahlt, die Getränke mal selbst, mal war ich eingeladen. Mein besonders herzlicher Dank an dieser Stelle geht an Ramona vom Projektmanagement Lechweg, die die Wanderung für mich geplant hat und es sich nicht nehmen ließ, neben einem ersten Kennenlernen am ersten Morgen auch noch die 7. Etappe bis nach Reutte mitzuwandern. Danke für die tolle Organisation und die sehr, sehr angenehme Gesellschaft!
Anzeigen:
Zum Wandern wurde mir dieser Wanderführer mitgegeben: Lechweg Formarinsee – Füssen: Wanderkarte Leporello mit Streckenbeschreibung, Entfernungen, Höhenprofil wetterfest, reißfest, abwischbar, GPS-genau. 1:25000 (Wanderkarte / WK)
Pingback: Unterkunft Lechweg: Pension Waldhof in Stanzach | Travellerblog
Pingback: Lechweg 🥾 5. Etappe: Meine Erfahrung zwischen Elbigenalp und Stanzach