Letzte Beitragsaktualisierung: 06/08/2022 von Hubert Mayer
Der Kaiserstuhl gehört zu den wärmsten Regionen in Deutschland und bietet tolle Wanderungen über Hügel und Täler, die begeistern können. Für ein längeres Wochenende habe ich mich auf den Weg gemacht, den Kaiserstuhl mit dem Kaiserstuhlpfad, dem Brunnenpfad sowie einer Schifffahrt auf dem Rhein und das Sonnenwinzerfestival zu erkunden. Und eine Hotelempfehlung gibt es auch!
Neugierig? Dann mal los
Blogeinladung - was bedeutet das?
Das alles erwartet Dich in diesem Beitrag (einfach Button klicken zum Aufklappen):
Wandern im Kaiserstuhl
In der Region Kaiserstuhl-Tuniberg gibt es insgesamt ca. 500 km ausgeschilderte Wanderwege und Themenpfade. Besonders praktisch: Wenn Du dort übernachtest, bekommst Du auch die KONUS-Karte, mit der Du mit Bus & Bahn kostenlos fahren kannst und daher nicht auf Rundwanderwege beschränkt bist.
Zwei der Wanderwege stelle ich Dir hier vor, einmal den mit 7 km recht kurzen Brunnenpfad (mit Verlängerung auf dem Rundweg des Schambach-Erlebnispfades mit weiteren 1,7 km), zum anderen den
Kaiserstuhlpfad
Der Kaiserstuhlpfad führt über 21,7 km von Endingen am Kaiserstuhl im Norden des Kaiserstuhls über die höchsten Erhebungen des Kaiserstuhls nach Ihringen und ist ein zertifizierter Wanderweg (Qualitätsweg Wanderbares Deutschland).
Unterschätze den Kaiserstuhlpfad nicht – auf den knapp 22 km geht es wirklich ordentlich hoch und runter, und zwei Türme warten unterwegs auch darauf, bestiegen zu werden. Mein Komootmitschnitt (Du musst für die Karte und Details den funktionalen Cookie aktivieren, da diese direkt von Komoot geladen wird) spricht da Bände:
Ich starte morgens mit dem 2019 leider aktuellen Schienenersatzverkehr in Ihringen und fahre mit Bus und Bahn zum Startort des Kaiserstuhlpfads nach Endingen am Kaiserstuhl. Der Wanderweg beginnt dort direkt am Bahnhof und ist insgesamt sehr gut ausgeschildert, nur einmal werde ich mich tatsächlich verlaufen unterwegs auf der langen Strecke.
Am Bahnhof von Endingen am Kaiserstuhl steht eine große Tafel bereit, die über den Kaiserstuhlpfad und den Neunlindenpfad informiert.
Der Wanderweg führt mich zunächst im Zickzack durch Endingen am Kaiserstuhl und so sehe ich, dass sich auch ein Besuch des beschaulichen Örtchens lohnen würde, um das mal in Ruhe anzuschauen:
Schon ganz nett, oder?
Bald geht der Weg jedoch raus aus der Stadt, vorbei am Erlenweiher mit seinem kleinen Schwimmbad. Aus dem zugezogenen grauen Himmel beginnt es auf einmal zu regnen. Ratet mal, wer keine Regenjacke dabei hat, da die Wettervorhersage zweier Apps angaben, dass es 0,00 mm regnen soll.
Der Kaiserstuhlpfad führt auf einem schönen schmalen Pfad entlang des Stückergrabens in Richtung des Erletals. Ich bin sehr dankbar, dass der Wanderweg hier lange Zeit unter Bäumen verläuft, sonst wäre ich wohl umgedreht für diesen Tag, da ich schnell durchnässt wäre. Mea culpa…
Bei schönem Wetter kannst Du hier auf den Bänken eine erste Pause einlegen und einfach ein wenig zusehen, wie das Wasser hier raussprudelt!
Doch für mich geht es direkt weiter, auch wenn ich immer wieder stehen bleibe, um die Informationstafeln am Wegesrand zu lesen. Das mache ich immer sehr gerne, oft bleibt ein klein wenig gefährliches Halbwissen bei mir auch hängen ;)
Nach 2,5 km geht es leicht bergauf und neben das Prasseln des Regens in Laubbäumen über mir mischt sich Kindergeschrei vor mir dazu.
Und tatsächlich, eine kleine Schar Kindergartenkinder ist offenbar auf einem Ausflug und schützt sich am Waldesrand vor dem Regen. Ich gehe dafür in den dunkel wirkenden Wald hinein, noch ist die Steigung sehr moderat und der tief eingeschnittene Weg breit.
Schon bald kommt eine scharfe Abzweigung nach rechts auf einen steilen schmalen Pfad.
19 km bis Ihringen sollen es auf dem Kaiserstuhlpfad hier noch sein, verrät mir einer der zahlreichen Wegweiser. Mag ich ja sehr gerne, wenn ich häufiger über Entfernungsangaben auf dem Laufenden gehalten werde. Die Wanderungen sind hier übrigens so konzipiert, dass man zwischendurch immer wieder „aussteigen“ kann, denn es werden auch immer die Entfernungen zum nächsten Bahnhof angezeigt. Das gefällt mir auch ausgezeichnet!
Nach etwa 6-7 Minuten, in denen ich mich durch den zugewachsenen nassen Weg schiebe, zweigt der Wanderweg nach links auf breiten Forstweg ab.
Kurz vor der Katharinenkapelle geht der Weg wieder links steil bergab runter. Ich entscheide mich aber natürlich dazu, kurz hoch den Abstecher zur Katharinenkapelle zu machen, es sind nur 20-30 Meter „Umweg“. Die Katharinenkapelle ist leider verschlossen, anstelle einer tollen Aussicht hier oben bekomme ich Wolken vorgesetzt.
Vom Regen und auch vom Anstieg bin ich klatschnass, sodass ich hier eine Pause zum Trocknen einlege unter einem der großen Bäume. Der Ort bietet sich auch an, es gibt Tische und Bänke zum Ausruhen. Das deutsche Mobilfunknetz hat mich hier auch schon verlassen, also wechsle ich kurzzeitig ins französische Netz, die Grenze ist offenbar gar nicht so weit entfernt.
Endlich endet der Regen und ich setze meine Wanderung fort – kurz steil abwärts, dann wird es eben und bald leicht abwärts auf schönen wechselnd breiten Wegen.
Was ich derzeit auf fast jeder Wanderung egal wo vorfinde – Bäume und Äste, die den Wanderweg mal behindern, mal unpassierbar machen oder wie hier einfach nur da sind:
Es dauert nicht lange, dann verlasse ich den Wald und es geht auf einem Wiesenweg weiter.
Ich genieße die Aussicht und das Blütenmeer, das sich hier bietet. Dazu tanzen Schmetterlinge rund um die Blüten und über den Weg.
Kurz darauf stoße ich auf eine Bank mit schöner Aussicht, die zum Verweilen einlädt, doch ich habe immer noch 16,5 km vor mir.
Also weiter, weiter mit meiner Wanderung im Kaiserstuhl auf einem schönen gelb gesäumten Wiesenweg. Ein kurzer Blick auf meine Handys verrät mir, dass Vodafone hier nur noch Edge anbietet, ebenso O2. Nur die Telekom, die bietet (gerade noch so) LTE Empfang. Eigentlich erstaunlich, denn O2 betreibt in der Nähe einen gut exponierten Sendemaster, wie Du bald sehen wirst.
Ich kreuze beim Wanderparkplatz Bahlinger Eck die Straße und es geht über einen Waldweg weiter. Bald zeigt sich noch mal ein toller Ausblick auf den Winzerort Schelingen,
bevor es dann bei einem Rastplatz mit Blockhütte nach rechts in Richtung des Eichelspitzturmes geht. Steil geht es bald bergauf, doch es führt eine Alternative links ab auf einem Rundweg nach oben, verrät mir eine Dame, die hier unten an dem Rastplatz treffe und die mir zuruft, ich solle unbedingt zum Eichelspitzturm. Wie gut, dass der Kaiserstuhlpfad ebenfalls hier direkt dran vorbeiführt, denn es geht tatsächlich steil aufwärts und ich komme bald außer Atem. Dann wird es endlich flacher und ich sehe den Turm mit seinen vielen Stufen vor mir.
Klar, auch wenn ich den Weg, gerade durch seine Aufstiege, schon merke, dass ich den Eichelspitzturm besteige. Und das solltest Du natürlich auch tun, denn es gibt von da oben eine tolle Aussicht rundum, zumindest bei klarer Sicht.
127 Stufen geht es auf dem 2006 erbauten Metallturm hoch zu der 6 x 6 Meter großen Besucherplattform auf 28 Metern Höhe. Und der Ausblick über den Kaiserstuhl und die Umgebung ist in der Tat lohnenswert, auch wenn es heute eher trüb ist.
Hier oben erfahre ich, dass der Turm von O2, die den Eichelspitzturm zur Hälfte finanziert haben, genutzt wird, um die südbadische Region per Richtfunk an das O2 Netz anzuschließen. Der Aussage, dass das eine gelungene Kooperation für ein touristisches Highlight des Kaiserstuhls und eine wirtschaftliche Nutzung ist, stimme ich voll und ganz zu!
Nach dem Abstieg werfe ich noch einen kurzen Blick auf das Bruderhäusle am Fuße des Eichelspitzturms. Das Bruderhäusle war eine Einsiedelei von ca. 1400. Die letzten Reste eines Wohnhauses sind noch zu sehen.
Direkt dahinter geht es nach wenigen Metern an diesem Stein, von dem ich die Bedeutung nicht kenne, vielleicht ist es ein Grenzstein, steil bergab. So steil, dass meine kaputten Knie mehr als ächzen und meine Zehen in den gut geschnürten Schuhe trotzdem vorne anschlagen.
Fast 500 m geht es so steil bergab, wenn ich dem Schild glauben darf, dass unten steht und die Entfernung nach oben zum Eichelspitzturm anzeigt.
Hier unten komme ich auf einmal in strahlendes Sonnenlicht, auch wenn es auf dem folgenden Bild gar nicht so aussieht und es wird schnell warm auf dem Gras, auf dem der Weg weitergeht. Und ich bekomme noch mal einen tollen Blick auf Schelingen mit seiner markanten Kirche.
Der Weg führt über die Wiese weiter an einem Weinberg entlang, an dessen Reben sich bereits die ersten Minitrauben zeigen.
In der Senke, die Du da siehst, teilt sich übrigens der Weg und es ist etwas unklar, wo es lang geht. Ich nehme den unteren Weg – und wie es scheint ist es egal, welchen Du nimmst, an einer Infotafel scheinen sie wieder aufeinander zu treffen nach wenigen Metern. Auch hier rätsel ich ein wenig, wie es weitergeht, doch meine Vermutung ist richtig, es geht runter zur Straße auf einem asphaltierten Weg und unten über die Straße.
Hier bietet sich linker Hand eine tolle Aussicht über den Kaiserstuhl, die Du auf einer Bank genießen kannst.
Der Kaiserstuhlpfad setzt sich nun ein Stück auf dem Wander- und Weinlehrpfad Bötzingen fort. Bötzingen wurde schon 769 urkundlich erwähnt – und schon damals als Weinbauort. Beachtlich!
Der Wander- und Weinlehrpfad Bötzingen ist ein etwa 2,5 Stunden langer Rundweg, auf dem über Bötzingen, den Weinbau und die Fauna und Flora des Kaiserstuhls informiert wird.
Aufwärts geht es, die Kirschen leuchten schon hellrot am Rande des Weges. Und mit rot am Wegesrand geht es auch weiter, denn immer mal wieder steht hier etwas Klatschmohn.
Langsam fange ich an es zu bedauern, keinen Rucksack mitgenommen zu haben, denn der Durst nimmt doch sehr zu. Kein Wunder, die meiste Zeit kommt jetzt die Sonne durch und es ist aufgrund es vorangegangenen Regens schwül!
Am Panorama Vogelsang halte ich kurz an und genieße die Aussicht – leider hat ein Speicherfehler im Telefon das Bild gefressen (hier siehst Du, wie das aussieht). Daher zeige ich Dir hier mal die Tafel, die hier steht, denn dort ist das Panorama auch zu sehen:
Und genau hier ist es, wo ich vom Weg abkomme. Möglicherweise hätte ich ein paar Meter vorher auf ein Schild achten müssen, doch direkt hier sehe ich kein Schild mehr, das auf den Kaiserstuhlpfad hinweist. Ich entscheide mich daher, dem Wegweiser zum Neunlindenturm zu folgen, denn dort führt der Wanderweg auf alle Fälle auch vorbei.
Doch ich habe Glück im Unglück – nach einem Stück auf dem breiten Wirtschaftsweg, wo ich mir immer sicherer bin, dass ich nicht mehr ganz auf dem Weg bin, zweigt ein schmaler Pfad nach rechts in Richtung des Neunlindenturmes ab
und kurz darauf stoße ich wieder auf den Kaiserstuhlpfad, der von rechts auf meinen Weg kommt.
Ein wenig später darf ich mich nicht nur über diese tolle Baumwurzel freuen,
sondern bald auch über ein Eichhörnchen, das meinen Weg kreuzt. Leider zu schnell weg für ein Bild ;)
Dann geht es steil nach oben und ich kämpfe hart. Das flache Wegstück, das folgt, gibt mir Hoffnung, doch es geht wieder steil aufwärts weiter. Alle 10 Meter halte ich an und schnaufe durch.
Dann erreiche ich endlich den Neunlindenturm auf 557 m über N.N.
Auch hier muss ich natürlich die Gelegenheit der Besteigung nutzen. Die Türe lässt sich gar nicht mehr so einfach verschließen, im ersten Moment ist es sehr dunkel da drinnen. Warum, das zeigt sich, als ich oben an der Wendeltreppe ankomme: Eine Falltüre ist über mir. Überraschend leicht lässt sie sich öffnen, draußen sehe ich auch warum – ein (ich nenne es jetzt mal so, vielleicht weiß ja jemand, wie das richtig heißt) Flaschenzuggewicht hängt da dran…
Die Aussicht über den Kaiserstuhl hier oben ist prima, wenngleich an diesem Tag auch wieder durch das dunstige Wetter eingeschränkt.
Dann geht es wieder ein kurzes Stück steil abwärts, nachdem ich den Turm verlassen habe…
Doch es ist erträglich für meine Knie und das Schild „3,5 km bis Bickensohl“ macht Mut, denn dort soll endlich eine Einkehrmöglichkeit geben. Und Durst habe ich mittlerweile gewaltig, Hunger noch mäßig.
Das Blöde ist: Das Schild mit den 3,5 km kommt immer wieder – das demotiviert dann doch wieder… Trotzdem nehme ich die Möglichkeit, nach Ihrigen auf 6 km abzukürzen, nicht wahr. Schließlich will ich den gesamten Wanderweg gehen.
Der Kaiserstuhlpfad zweigt auf einmal scharf nach rechts ums Eck, noch 3 km bis Bickensohl. Angenehm eben wird der Wanderer hier eine Zeitlang über einen breiteren Forstweg geführt. Als vor mir eine Strasse mit Leitplanke auftaucht, nehme ich mit Erleichterung wahr, dass der Kaiserstuhlpfad auf einen schmalen Pfad nach links abzweigt – und wieder geht es steil runter weiter.
Kurz nachdem es flacher wird, verlasse ich den Wald. Unter mir einige der Weinberge von Bickensohl, rechts vor mir eine Terrasse.
Noch 9 km sind bis Ihringen angeschrieben, 2,2 km bis Bickensohl.
Das folgende Stück auf Asphalt ist glücklicherweise kurz, dann geht es auf einem Feldweg weiter und auf diesem Stück kommen nacheinander zwei Möglichkeiten, sich auf Bänken mit jeweils toller Aussicht auch einen Moment zu erholen.
Dann heißt es wieder leiden – auch der nächste Pfad nach der zweiten Bank führt steil abwärts.
Nochmal ein kurzes Stück geteerter Straße liegt vor mir, doch das verlasse ich schnell, denn der Kaiserstuhlpfad folgt gleich scharf rechts dem Bienenfresserpfad.
Wenn Du Dich wunderst, was ein Bienenfresser ist: Der Bienenfresser ist ein farbenfroher Vogel… Leider sehe ich auf der ganzen Wanderung den Bienenfresser kein einziges Mal, obwohl ich nach ihm Ausschau halte. Der Weg geht erst weiter über einen noch grünen Hohlweg und dann in einen mit senkrechten Lösswänden.
Und auch wenn es aussieht wie Dreck/Erde: Löss ist ein sehr weiches Gestein, in dem unter anderem Wildbienen und Bienenfresser sich Löcher rein graben können. Lösswände und -hohlgänge sind charakteristisch für den Kaiserstuhl, leider wurden etwa 80 % davon im großen Flurneuordnungsverfahren zwischen 1970 und 1985 vernichtet. Seit 1992 stehen diese endlich unter Naturschutz dank des Biotopschutzgesetzes.
Dann komme ich in das Dorf Bickensohl und es riecht nach frisch gemähten Gras. Auf einem Minitraktor sitzt hinten ein kleiner Junge, der sichtlich einen riesigen Spaß daran hat, hier mitfahren zu dürfen beim Mähen.
Es ist kurz nach 14:30 Uhr, ich befürchte schon, dass überall, wo ich hinkomme, die Gastronomie schon wieder über den Nachmittag geschlossen hat. Als ich in einer Linkskurve geradeaus vor mir ein Restaurantschild sehe, verlasse ich den Kaiserstuhlpfad – unnötigerweise, wie ich nach meiner Pause feststellen werden. Denn der Weg durch den Ort führt an der anderen Seite des Restaurants vorbei und auch von hier kommt man rein bzw. auf die große Terrasse.
Es ist das Hotel-Restaurant Rebstock Bickensohl, in dem ich einkehre. Und das hat Freitag – Sonntag ab 11:30 Uhr durchgehend geöffnet. Doch Vorsicht. Geöffnet reicht nicht, denn jetzt um 14:45 Uhr gibt es nur die Vesperkarte und Flammkuchen. Schade, denn ich hätte mich auf das Cordon Bleu gefreut. So entscheide ich mich für ein Schnitzel mit Brot und ein Radler und ein Weizen (jeweils 3,90 EUR).
Und ich werde mächtig überrascht: Das war mit Abstand das beste Schnitzel, das ich seit langer Zeit gegessen habe (und ja, ich gehe mindestens einmal im Monat #SchnitzelS essen…). Und ja, ich habe das gesamte Mahl hier im Rebstock selbst gezahlt und verlinke gerne, weil es außerordentlich gut war!
Gut erholt, satt und mit gestilltem Durst geht es weiter, erst noch einige Meter durch das Dorf, dann folgt am Ortsrand wieder ein Höllenanstieg.
Gott sei Dank stellt sich dieser als nicht sehr lange heraus, aber ich mache laaaangsame Schritte. Dann führt der Wanderweg durch die Weinberge mit einer sanften Steigung und schön bunt am Wegesrand weiter.
Die Sonne brennt mittlerweile wieder kräftig runter, nachdem es beim Restaurantbesuch kurz geregnet hatte. Die Luft ist feucht – und ich schwitze daher kräftig als es offen durch die Weinberge geht. Begleitet vom Summen der Bienen und glücklicherweise relativ eben. Oben folgen wieder mehrere schöne Aussichten, erst zurück auf Bickensohl und die Weinberge,
dann am Kreuzenbuck. Hier findet sich auf der Infotafel auch ein altes Bild von genau der Stelle, wo ich gerade stehe, von 1950.
Anschließend geht es ein Stück abwärts, in den Weinbergen nebenan herrscht rege Aktivität, überall wird gearbeitet. Mal mit Maschinen, mal ohne, junge Menschen und ältere Menschen.
Ich bin froh, dass der Weg mittlerweile relativ eben ist und immer wieder mal eine Bank am Wegesrand auftaucht. Ich könnte, wenn ich wollte, als eine erneute Pause machen :)
Eigentlich freue ich mich auf ein weiteres Radler, um meine Flüssigkeitsvorräte erneut aufzufüllen. Als das Rasthaus vor mir auftaucht, erschrecke ich aber. So weit oben? Schaffe ich das?
Doch der Wanderweg führt mich weit unterhalb dieser Gebäude weiter in Richtung Ihringen. Dann taucht ein Schild auf – links hoch geht es zu dieser Einkehrmöglichkeit, nicht direkt auf dem Weg, zusätzliche 300 m den Berg hoch. Nein. Heute nicht mehr, da kann ich auch ein anderes Mal hin, bis Ihringen ist es nicht mehr so weit, dann trinke ich das Radler dort auf der Terrasse meines Hotels…
Es folgen: Treppen, die in eine kleine Schlucht führen.
Ich bin dankbar für den Schatten. Doch schon bald geht es in der Sonne weiter – und ich stosse auf diese wunderschöne Aussicht runter auf Ihringen, mein Tagesziel ist zum Greifen nah. Und es gibt eine tolle Sinusbank, der ich nicht widerstehen kann, wenngleich auch nur kurz, da die Sonne erbarmungslos runterbrennt.
Allerdings muss ich für diese Bank kurz 1,5 Meter ca. hochklettern auf kürzester Entfernung.
Kurz darauf folgen noch mal Treppen
an deren Ende ich ein wenig ratlos da stehe. Wo geht der Weg weiter? Ich finde keine Markierung, sehe aber links unterhalb wieder einen Lösshohlweg und vermute daher, dass es nach links und dann da rein geht. Doch weit gefehlt. Es geht nach rechts nach Ihringen in den Ort. Ob ich die Markierung übersehen habe? Ich weiss es nicht…
Statt mitten durch die Stadt führt der Weg nochmals ein paar Meter nach rechts und dann oberhalb von Ihringen vorbei. Noch einmal darf ich mich über Klatschmohn am Wegesrand freuen,
dann schlängelt sich der Weg noch Ihringen zum Bahnhof mit Schlenker.
Angekommen am Hotel, das ich Dir weiter unten vorstelle, genieße ich mein verdientes Radler, bevor es unter die Dusche geht.
Gute 22 km waren das insgesamt.
Fazit zum Kaiserstuhlpfad
Auch wenn es zwischendurch nach viel Gejammer klingt – der Kaiserstuhlpfad ist ein toller abwechslungsreicher Wanderweg. Eine gewisse Grundkondition solltest Du haben oder ansonsten den Weg noch langsamer Angehen als ich. Der Weg ist geprägt von knackigen Anstiegen, die dafür jedes Mal eine tolle Aussicht im Anschluss bieten.
Der Brunnenpfad Bötzingen mit dem Rundweg des Schambach-Erlebnispfades
Auch diese Wanderung beginnt mit einer kurzen Busfahrt von Ihringen nach Bötzingen, dank der KONUS Karte kostenlos mit dem ÖPNV.
Der Brunnenpfad Bötzingen beginnt direkt am Bötzinger Bahnhof, auch hier steht eine Infotafel bereit, die über den Weg und die Beschilderung des 7 km langen Rundwanderwegs informiert. Meinen Mitschnitt von komoot über die Strecke füge ich unten ein.
Ziel des Brunnenpfades ist es also, über die Nutzung der Brunnen und des Wassers zu informieren.
Der Weg führt ein Stück durch Bötzingen und am Rathaus steht der erste Brunnen. Und an dem würde ich gerne mal stehen, wenn das Dorf- und Weinfest Bötzingen stattfindet (alle 2 Jahre). Denn dann fließt statt Wasser Wein aus dem Brunnen :)
Ich gehe weiter durch Bötzingen und sehe an der Stelle, an der ich links abbiegen soll, ein schönes Gebäude, sodass ich noch schnell ein paar Meter weiter laufe.
Es ist die Wilhelm August Lay Schule, die 1904/5 erbaut wurde.
Dann gehe ich zurück und folge dem Brunnenpfad. Das auf der Infotafel gezeigte Symbol der Ausschilderung lässt in seiner Klarheit nicht zu wünschen übrig, auch wenn man an der einen oder anderen Stelle im Verlauf des Rundwanderweges auch mal die Augen aufhalten und auf die andere Straßenseite richten muss.
Vorbei geht es an der Haupt- und Realschule, an der Straße über den Zebrastreifen und dann rechts ein paar Meter mit sanfter Steigung bergauf. Links um die Ecke steht auch schon der nächste Brunnen: Ein Bronze-Guß Brunnen, der 1990 den ursprünglichen, nicht mehr sanierbaren, Sandsteinbrunnen ersetzt hat. Auf dem Brunnen sind unten die Symbole der Handwerker zu sehen, die früher hier in der Handwerksgasse gearbeitet haben: Schmied, Bäcker und Schreiner (nicht sichtbar auf dem Bild). Oben drauf ist dann noch ein Winzer zu sehen.
Daneben ist ein schnuckliges Hofcafe, in das ich glatt einkehren würde, wenn ich schon länger unterwegs wäre.
Denn geöffnet wäre es (Dienstag und Freitag 15:00 Uhr – 19:== Uhr; Samstag 09:30 Uhr bis 13:00 Uhr) gerade.
Wenige Meter weiter sehe ich dieses schöne Wandgemälde mit Segen (?):
„Der Acker trägt Früchte, Wein bringen die Reben, durch des Bauern Fleiß und mit Gottes Segen“ steht darauf geschrieben.
Wem die 7 km des Brunnenpfades zu lang sind, der/die kann nach einem weiteren kurzen Stück die Wanderung auf der Abkürzung Seelenbergpfad um einen Kilometer abkürzen. Doch ich laufe geradeaus weiter und nach knapp 1,5 km geht es raus dem Ort und in die Weinberge.
Die Sonne scheint kräftig auf mich runter, trotz starker Bewölkung und es ist sehr schwül.
Am Wegesrand stehen manchmal schöne Blumen, manchmal lädt auch eine Bank zu einer kleinen Erholungspause ein.
Erstaunlich lange kommt kein Schild, sodass ich schon fast befürchte, eine Abzweigung übersehen zu haben. Doch dann gelange ich am Regenrückhaltebecken und dem nächsten Brunnen an. Das Regenrückhaltebecken soll die tiefer liegenden Ortsteile von Bötzingen vor Überschwemmungen schützen und es wird auf zwei Tafeln über die zerstörende und die formende Kraft des Wassers eingegangen.
Der Brunnen selbst hier ist ziemlich unspektakulär, schlicht-funktional ;)
Dann geht der Wanderweg um das Regenrückhaltebecken herum und auf die Buntehahlegasse zu. Auch dieser Lösshohlweg ist ein Naturdenkmal. Bis zu 10 Meter hoch sind die fast senkrechten Wände. Fasziniert mich doch immer wieder aufs Neue, auch wenn ich erneut keinen Bienenfresser gesehen habe.
Dann folgt der Weg wieder links runter einer Strasse in den nächsten Ort, wo ich an diesen Trinkwasserbrunnen komme. Rechts dahinter siehst Du eines der Infoschilder des Brunnenpfades. Dieses informiert, dass es erst seit 1895 in Bötzingen fließendes Wasser in den Haushalten gibt. Zuvor musste das Wasser aus einem der acht Laufbrunnen mit Eimern in die Häuser getragen werden – meist von den Frauen…
Hier wird es jetzt kurz tricky und ich muss die App zurate ziehen. Geht es gerade aus weiter oder nach rechts? Ein Schild ist nicht zu sehen, entweder war das mal irgendwo links, wo gebaut wird oder ist vor mir in der Hecke eingewachsen. Schnell stelle ich fest, dass es nach rechts geht. Doch die zweite Infotafel zur Trinkwasserversorung, die es geben müsste, die sehe ich nicht.
An der nächsten Kreuzung ist dann wieder ein Wegweiser nach rechts und ich kann mich bald wieder über ein schönes Fachwerkhaus freuen, das an der linken Straßenseite steht.
Der nächste Brunnen diente ebenfalls der Versorgung der Haushalte und hier wird über die Tuchbleiche informiert. Magst Du mal so eine Infotafel sehen?
Nur wenige Meter weiter geht es, bis am nächsten Brunnen zum Thema „Gesundheit“ in Form von kleinen Bädern informiert wird. Der Brunnen gefällt mir ganz gut, leider musste da jemand sein Fahrrad parken…
Vor der ca. 1481 erbauten spätgotischen St. Alban Kapelle (auch Pestkapelle genannt, da sie von den Bürgern als Dank gebaut wurde, von der im Breisgau wütenden Pest verschont geblieben zu sein) mit seiner schicken Türe
geht der Weg für kurze Zeit bergauf auf Asphalt, bald wieder durch eingeschnittenes Tal, bevor es dann den mittleren Weg wieder runter geht.
Unten komme ich an bunten Rosensträuchern vorbei, die direkt vor dem nächsten Brunnen mit einem Wasserrädchen stehen. Der leitet auch den Schambachtal-Erlebnispfad mit seinen (zusätzlichen) 1,7 km ein, der vor allem für Kinder konzipiert wurde.
Der Brunnen weist auf die Obstplantage hin. Obst wird hier meist an den Nordhängen angebaut, da diese für den Weinanbau nicht ganz geeignet sind wie die heißen sonnigen Südhänge.
Ich entscheide mich spontan, dass die Wanderung auf dem Kaiserstuhlpfad vom Vortag schon gut verdaut ist von meinen Füßen und den Schlenker des Schambachtal-Erlebnispfad mitzunehmen. Der ist kinderwagentauglich, was für meine Füße aber auch heißt, dass sie 1,7 km Asphalt bewältigen müssen.
Hier finden sich kindergerecht aufbereitete, teilweise interaktive Stationen, die über Fauna und Flora des Schambachtals informieren. Über Eidechsen und Bienen, über (die für die Landwirtschaft bösen) Maikäfer und Schmetterlinge und mehr.
Ein paar Bilder zeige ich Dir, bevor wir auf dem Brunnenpfad weitergehen, auf den der Rundweg nach den 1,7 km wieder stößt.
Zwischendurch habe ich seltenes Glück und ein Schmetterling lässt sich auf dem Weg fotografieren, ohne wegzuflattern.
Zurück auf dem Brunnenpfad sehe ich, dass hier Mitte Juni die Erdbeeren schon teilweise rot sind, aber noch zu hell, um eine vom Feld zu mopsen ;)
Der nächste Brunnen naht schon bald. Dieser Brunnen weist seit 1988 auf einen Unterflurhydranten für die Feuerwehr hin, die zur Brandbekämpfung auch schon immer auf Wasser angewiesen war.
Der nächste Brunnen sieht genauso aus wie der vorangegangene und weist auf Brunnen als Orte der Begegnung hin. Früher trafen sich an den Brunnen die Menschen, holten Wasser und tauschen Klatsch und Tratsch aus ;)
Der folgende Brunnen hat kein Schild, zumindest sehe ich keines, aber da der so schick vor der Kirche mit dem Storchennest auf dem Kirchturm platziert ist, darf ich Dir den doch nicht vorenthalten, oder?
Grade aus führt der Brunnenpfad über die Straße und in Richtung des Ortsrandes. Kurz vor dem Bahnübergang tut sich noch mal eine Farbenpracht auf.
Nach dem Bahnübergang und der Überquerung des Flusses geht es nach rechts, immer am Ortsrand entlang.
Dann zweigt der Brunnenpfad wieder nach rechts ab und kommt an der Unteren Mühle vorbei, wo auf das Wasser als Energiequelle hingewiesen wird.1793 soll Goethe hier auch einen Besuch abgestattet haben, wie die Infotafel verrät.
Dann geht es etwas im Zickzack noch ein Stück über die Hauptstraße, an der diese wunderschöne Kirche steht, und wieder links runter in Richtung der Bahngleise zurück zum Ausgangspunkt des Rundwanderwegs Brunnenpfad.
Brunnenpfad Bötzingen mit dem Rundweg des Schambach-Erlebnispfades
Sehr informativ gestaltet lässt sich der Brunnenpfad problemlos an einem Vormittag oder einem Nachmittag im Kaiserstuhl begehen. Ich persönlich fand es sehr spannend, was man hier über die Verwendung, den Nutzen und die Gefahren von Wasser alles lernen kann.
Der Schambachtal-Erlebnispfad rundet das Erlebnis ab, ist aber tatsächlich mehr für Kinder gedacht als für Erwachsene, wobei ich auch einiges insbesondere über Maikäfer gelernt habe.
Zum Abschluss noch mein Tracking von Komoot über den Brunnenpfad inklusive des Schambachtal-Erlebnispfades:
(Du musst für die Karte und Details den funktionalen Cookie aktivieren, da diese direkt von Komoot geladen wird)
Bonustipp, vielleicht besonders interessant, wenn Du hier im Kaiserstuhl eine Ferienwohnung nutzt: An der Haltestelle Gasthaus Linde gibt es einen Automaten mit Wurst und Fleisch! Merguez, Rindsbratwurst und vieles mehr sind da drin…
Da ich tatsächlich nur den Vormittag gebraucht habe, setze ich mich hier in Bötzingen in den Schienenersatzverkehrbus, der derzeit (2019) anstelle der Bahn verkehrt und fahre nach Breisach.
Zweistündige Rundfahrt auf dem Altrhein und dem Rheinseitenkanal in Breisach
Ich liebe es, auf Schiffen die Gegend zu erkunden. Fast hätte ich an diesem Tag anstelle der Brunnenwanderung eine Schifffahrt durch die Kanäle von Breisach nach Colmar (oder umgekehrt, die andere Richtung wird jeweils mit dem Bus zurück gelegt) gebucht. Aber ich wollte ja noch etwas wandern und so wurde es „nur“ eine zweistündige Schifffahrt ab Breisach.
Gefahren wird auf dem deutschen Altrhein und dem französischen Rheinseitenkanal, in den Hafen Breisach und Neuf-Brisach und (leider) auch eine Schleusung in der großen Schleuse Vogelgrün. Leider, weil für mich schleusen vertane Zeit ist, zu oft schon gemacht und überhaupt nicht mehr spannend. Aber hey – das heißt nicht, dass Du das nicht spannend finden könntest, wenn Du nicht so oft Schiff fährst wie ich :)
Immerhin habe ich erstmals Poller gesehen, die mit dem Wasserstand hoch (und runter) gehen und damit die Schiffsbesatzung nicht ständig Seile umhängen muss.
Die Fahrt war auf alle Fälle wunderbar erholsam, ich kann es nur empfehlen (und ja, auch diese habe ich selbst gezahlt). Der Preis pro Person von € 12,00 ist auch sehr günstig! Unterwegs bekommst Du auch einen tollen Blick auf das Breisacher Münster – dahin habe ich es leider auch nicht mehr geschafft, so dass ein erneuter Besuch im Kaiserstuhl auf dem Programm steht bei mir. Denn das sieht schon fantastisch aus, oder?
Nicht zu übersehen ist auch hier unten am Altrhein, dass Breisach ein beliebtes Örtchen für Flusskreuzfahrtschiffe ist. Glich zwei Schwesterschiffe von Viking liegen hier nebeneinander an.
Tipp: Hier unten am Hafen ist auch ein kleiner Imbiss, wo man gemütlich ein Glas Wein trinken kann. Mit guter Auswahl von Weinen aus dem Kaiserstuhl!
Apropos Wein – den Sonntagvormittag nutzte ich noch für einen Besuch des
Jazzfrühschoppen beim Sonnenwinzerfestival Breisach 2019
Angekommen in Breisach am Sonntagmorgen freue ich mich schon auf den Shuttle mit dem amerikanischen Schulbus, der ab Bahnhof Breisach starten soll, sogar ziemlich genau auf den SEV Bus zeitlich angepasst. Und in der Tat, bei Ankunft am Bahnhof steht der Bus schon da. Drinnen schick mit braunem Leder, von außen genau so, wie man ihn sich vorstellt und aus dem einen oder anderen USA-Film kennt:
Doch was ist das Sonnenwinzerfestival überhaupt?
Die Sonnenwinzer ist ein Zusammenschluss von Winzern aus ganz Baden. Vom tiefsten Süden bis hoch nach Tauberfranken. 4000 Winzer haben sich zusammengeschlossen, um Ihre Weine gemeinsam zu vermarkten. Und das Sonnenwinzer-Festival ist eine gute Gelegenheit, sich nach außen zu zeigen und ein paar schöne Tage mit Gästen zu verbringen.
Dieses Jahr war das Festival wieder in Breisach auf dem Gelände der Badischen Winzerkeller und eröffnete damit auch das Festjahr zum 1650-jährigen Bestehen der Stadt Breisach.
Am Donnerstagabend ging es los mit der feierlichen Eröffnung und Konzerten, Freitag mit der SWR ELCH PARTY weiter, während am Samstagabend die DanceNight mit den Nightunes anstand. Da wollte ich eigentlich auch hin – doch nach dem Abendessen im Hotel schüttete es aus Kübeln, sodass ich keinen Schritt vor die Türe setzen wollte.
Doch Sonntag klappte es dann mit dem Jazzfrühschoppen mit den Cherry Pickers. Etwa 60 Personen sind um 11:30 Uhr als ich ankomme bereits da.
Die Kaiserstühler Weinprinzessin Katrin Schmidt aus Königschaffhausen eröffnet das Festival für den Sonntag mit einer sehr launigen Rede, bei der ich sogar ein paar Tränen verdrücken muss..
Die Führung durch die Weinkeller der Badischen Winzerkeller um 12 Uhr verpasse ich während ich an der Pfandrückgabe anstehe. Naja, eigentlich deswegen, weil von der 12 Uhr Führung um 11:59 Uhr schon nichts mehr am Treffpunkt zu sehen ist – die sind schon etwas eher los, wird mir gesagt :/
Wein gibt es auf dem Sonnenwinzer-Festival sowohl im Glas mit 0,1 l oder gleich als Flaschenwein. Und das nutzen nicht wenige der Gäste.
Als Festwein wurde ein Weisswein Cuvee kreiert, der zu 80 Prozent Rivaner besteht und dem 20 Prozent Muskateller für Geruch und die feinen Noten hinzugefügt wurde.
Die Ehre, den Wein aus dem Fass den Gästen für ein Probiererle einzuschenken, gehört natürlich der Weinprinzessin:
Ich gönne mir auch ein Glas des Festweins und zwei andere kleine 0,1 l Weine und dann ist auch schon wieder gegen 12:30 uhr und ich muss los, mich auf den Heimweg machen.
Rund 150 Gäste zähle ich um diese Zeit und gerne hätte ich an einem der umliegenden Stände auch noch einen Happen gegessen…
Hotel Kaiserstuhl: Das Hotel-Restaurant Bräutigam’s Weinstuben in Ihringen
Das Hotel-Restaurant Bräutigam’s Weinstube ist direkt am Bahnhof von Ihringen, normalerweise perfekt für die Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln. 21 Minuten von/nach Freiburg, 9 Minuten von/nach Breisach. Allerdings erst dann wieder, wenn die Elektrifizierung der Bahn dort Ende des Jahres fertiggestellt ist, derweilen gibt es einen (an dem Wochenende durchweg auf die Minute pünktlichen) Schienenersatzverkehr mit dem Bus. Dafür stört Dich im Hotel aber auch kein Zuggeräusch :)
Doch lass mich Dir nun das schöne Hotel in Ihringen im Kaiserstuhl zeigen:
Der Empfang im Ihringer Hotel Bräutigam’s Weinstuben
An der Rezeption des Hotels steht, als ich an diesem Donnerstagabend ankomme, ein Schild, man möge sich an das Personal im Restaurant wenden.
Gesagt, getan, es sind ja nur wenige Schritte zurück.
Sehr freundlich werde ich dort begrüßt und es zurück zur Rezeption, wo der Check-in schnell erledigt wird. Zimmer 2, über die Treppe hoch in das 2. Obergeschoss – ob ich Hilfe mit dem Koffer benötigen würde? Ich lehne dankend ab, ich habe nur meinen leichten Handgepäckkoffer dabei, das schaffe ich gerade noch so ;)
Unterwegs komme ich an der „Minibar“ des Ihringer Hotels vorbei – die ist im ersten Stock auf Vertrauensbasis für alle zugänglich, einfach Aufschreiben, was man hatte (wenn man sich nichts aus dem Restaurant mitnimmt, wie ich es abends dann tatsächlich machen werde).
Die Preise sind recht human, 3,00 EUR für 0,5 l Mineralwasser, ebenso das 0,33 l Pils und die gleich große Cola.
Die Zimmer 1 und 2 sind nochmal ein wenig vom Rest des Hotels abgetrennt:
Dann stehe ich vor der Türe des Zimmers 2 und bin gespannt.
Zimmer (2) im Ihringer Hotel Bräutigam’s Weinstuben
Türe auf – und wie immer zeige ich Dir den ersten Blick ins Zimmer, wenn Du die Türe öffnest:
Hui, das sieht nach etwas Größerem aus! Vor mir liegt eine kleine Leseecke mit hellen Fenstern, sehr gemütlich eingerichtet und eine tolle Idee:
Das Hauptzimmer zweigt aus dem Flur nach rechts ab – und auch das ist, wie ich es schon angenommen habe nach dem ersten Blick, ziemlich groß! Die Schränke (und Kommoden im Flur) bieten Stauraum ohne Ende, das Bett ist schön groß und sehr bequem – und es gibt Rollläden!
Das mit den Rollläden finde ich per se ja toll, so kann man sein Zimmer verdunkeln wie man es eben mag. Wenn, wenn da nicht ein kleiner Haken wäre im Hotel-Restaurant Bräutigam’s Weinstuben. Und das ist tatsächlich der einzige Kritikpunkt, den ich an diesem ansonsten wundervollen Hotel vorbringen muss. Denn die Türe zum Flur ist nur ein Durchgang, keine Türe. Und die Fenster im Flur lassen sich nicht verdunkeln, sodass ich sehr früh jeden Morgen im Hellen lag und dadurch wach wurde.
Genug der ehrlichen Kritik (die ich selbstverständlich auch vor Ort geäußert habe) und weiter mit der Roomtour.
Der Fernseher ist entweder nagelneu oder allen anderen Gästen geht es wie mir – ich kann mich nicht erinnern, wann ich das letzte Mal in einem Hotelzimmer einen Fernseher an hatte. Die letzten Jahre auf alle Fälle nicht.
Das Bad ist komplett neu gemacht und gefällt mir sehr gut (und meine Frau wäre happy, denn es gibt hier, obwohl nur mit 3 Sternen kategorisiert, einen Fön und Kosmetikspiegel. Keine Selbstverständlichkeit, leider!
Nette Details runden den guten Eindruck ab und es fehlt Dir hier an nichts.
Das war s auch schon mit der Roomtour, gehen wir mal weiter und schauen uns das
Frühstück im Hotel-Restaurant Bräutigam’s Weinstuben Ihringen
an.
Die Auswahl ist reichhaltig, von Ei über Wurst, Käse, Marmeladen, Gemüse, Jogurt und Kuchen ist ebenso alles da wie eine ordentliche Auswahl an Brot/Brötchen, Tee und Säften. Und der Kaffee wird frisch in einer kleinen Kanne gebracht, wenn Du wie ich den am Morgen „brauchst“ ;)
Klar, als Erstes stürze ich mich immer auf das Rührei – erstaunlicherweise gibt es aber keinen Speck dazu.
Macht aber nichts, ich nehme einfach Schinken von der Wurstplatte, das passt für mich auch. Mein zweiter Teller ist dann recht bescheiden, ich weiß ja, dass jeden Abend ein Drei-Gänge-Menü auf mich wartet…
Kann man lassen, oder?
Meine Einladung in das Ihringer Hotel umfasste aber nicht nur das Frühstück, sondern Halbpension – und da gab es täglich zum
Abendessen im Hotel-Restaurant Bräutigam’s Weinstuben: Drei-Gänge-Menü
Vorneweg: Der Service hier im Hotelrestaurant ist überaus gut. Sehr aufmerksam und freundlich, Sonderwünsche wegen des Essens werden beachtet und das Menü vorher angekündigt. ich habe mich auch allein dort sehr wohlgefühlt…
3-Gänge-Menü am Donnerstagabend
Los ging es mit einem Gruß aus der Küche, einer Gurkenkaltschale, es folgte eine Spargelcremesuppe, in der ordentlich viel Spargelstücke drin waren. Als Hauptspeise folgte ein lecker Badisches Schäufele und zum Dessert dann ein Fruchtsorbet! Durch die Bank sehr lecker. Und wie man eine Gurkenkaltschale macht, schaue ich mir gerade beim Schreiben auch mal an in der Erinnerung :)
Zum Abschluss gönnte ich mir an diesem Abend noch zwei Schnäpse:
Am Freitag hab eich ja schon mittags ein Schnitzel verdrückt – doch ich habe Glück mit meinem
3-Gänge-Menü am Freitagabend
Denn das ist recht leicht. Es beginnt mit einem erneuten Gruß aus der Küche, einer wieder leckeren Tomaten Jogurt Kaltschale.
Dann folgt als Vorspeise ein Salat mit Zwiebelquiche. Jetzt bin ich ja ned so der Salatfan, aber in Quiche kann ich mich ja auch rein legen.. Als Hauptspeise dann ein Bachsaibling – da war ich ja gespannt, denn Fisch ist auch nicht so meins. Und habe vor Ort noch eine Evernoteliste angefangen, um mir endlich mal „merken“ zu können, welchen Fisch ich esse und welchen nicht. Bachsaibling steht auf der Liste für essbare Fische jetzt ;)
Zum Schluss noch ein Dessert mit Eis, Erdbeeren und einer Creme.
und dann war da noch der Samstag, an dem ich es gerade noch geschafft habe, draußen aufzuessen. Denn in dem Moment, wo ich reinlaufe, der Himmel war schon bedrohlich dunkel, beginnt es wie aus Kübeln zu schütten. Doch schau mal, was es da fantastisches gab:
3-Gänge-Menü am Samstagabend
Der schon obligatorische Gruß aus der Küche ist heute eine Tomaten-Gurke-Kaltschale. Dann geht das große Umbestellen los für mich – und da zeigt sich, welches Restaurant seine Gäste schätzt und welches nicht. gegeben hätte es Champignonsuppe, doch da spielt meine Unverträglichkeit nicht mit. Daher konnte ich einen Salat bekommen. Und weil ich auch kein großer Freund von Fett bin, gab es anstelle des geplanten Koteletts für mich einen fantastischen Rostbraten!
Und zum Abschluss erneut etwas Süßes ;)
Und dass die Küche es drauf hat, das siehst Du auch daran, wie der Rostbraten (nach vorheriger Rückfrage beim Bestellen) zubereitet ist – perfekt medium!
Da siehst dann auch, dass ich mit dem Spinat nicht geschwindelt habe :)
Fazit zum Wochenende Wandern und Schlemmen im Kaiserstuhl
Ich weiß, warum ich unbedingt in den Kaiserstuhl wollte. Eine Kurzreise mit Wandern, Natur und Genuss, das war es, was ich erwartet habe – und meine Erwartung wurde sogar noch übertroffen. Der Kaiserstuhlpfad ist ein wunderschöner abwechslungsreicher Wanderweg mit tollen Aussichten. Auf dem Brunnenpfad durfte ich viel über Wasser lernen und Breisach, ja die Stadt möchte ich mir inklusive des Münsters noch mal in Ruhe anschauen (und mit dem Schiff dann nach Colmar oder zurück) fahren!
Und was das Schlemmen anbelangt, da sind wohl schon bei den Bildern keine Fragen offen geblieben, oder?
Hinweis: Alle Bilder sind, trotz dass sie noch recht groß sind, einigermaßen für das Web optimiert und damit spätestens auf einem Retinadisplay nicht mehr 100 % scharf. Das nehme ich bewusst in Kauf. Die Originale habe ich natürlich trotzdem: falls ein Partner bedarf haben sollte, können wir uns gerne austauschen, wie wir ins Geschäft kommen!
Wenn Du mir nun auch was Gutes tun willst – meinen Amazon Wunschzettel findest Du hier!
Offenlegung: Zu dem Wochenende im Kaiserstuhl wurde ich von der Naturgarten Kaiserstuhl GmbH eingeladen. Hierbei wurden die Anfahrtskosten mit der Bahn, das Hotel mit Halbpension und die Getränke im Hotel übernommen. Vielen Dank für die Einladung und die unkomplizierte Kommunikation im Vorfeld an Herrn Meier vom Naturgarten Kaiserstuhl!
Den Rest, also Getränke und Essen unterwegs und die Schifffahrt habe ich selbst bezahlt. Eine Bezahlung für die Contenterstellung bekomme ich nicht. Vorgaben, was ich mir anschauen soll oder zur Veröffentlichung von Beiträgen wurden keine gemacht. Ich schildere hier meine persönlichen Eindrücke und Erfahrungen. Vorgaben, worüber ich zu berichten habe, lehne ich generell ab.
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Lust auf mehr Kaiserstuhl? Dann schau Dir doch mal das Buch: „Vergessene Pfade Kaiserstuhl und Markgräfler Land: 32 außergewöhnliche Touren abseits des Trubels (Erlebnis Wandern)“ an!
Hallo Hubert,
danke für diesen Beitrag. Es ist sehr interessant, die eigene Heimat aus der Sicht eines Besuchers und Blogger-Kollegen zu „sehen“. Wird Zeit für mich mir diesen Pfad auch einmal genauer anzusehen.
Grüße Thomas
Moin Thomas,
mach das, es lohnt sich! Ist eine tolle Gegend, die du vielleicht einfach nur selber mal wieder wahrnehmen musst 😉
Kenne ich hier aus Stuttgart. ..
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