Letzte Beitragsaktualisierung: 27/12/2021 von Hubert Mayer
Nach einer erholsamen Nacht in Lauda im Ratskeller (siehe mein Beitrag zur 1. Etappe Jakobsweg von Tauberbischofsheim nach Lauda) sollte es für mich zeitig auf die über 27 km lange 2. Etappe des Jakobswegs im Taubertal von Lauda nach Markelsheim gehen. Da das Hotel just an diesem Tag seinen Urlaub antrat, hieß da, beim Bäcker zu frühstücken.
Das alles erwartet Dich in diesem Beitrag (einfach Button klicken zum Aufklappen):
Frühstück im Weber Paneria Lauda
Das Hotel gab mir gestern noch die Empfehlung auf den Weg, in Webers Paneria zu frühstücken, nicht weit entfernt vom Hotel. Den Rat nahm ich gerne an und war dann früh morgens dort und bestellte das Amerikanische Frühstück (Name nur so grob in Erinnerung). Das war dann mehr als reichlich, für 6,90 EUR gab es einen großen Kaffee, Rührei, eine Bretzel, 2 Brötchen sowie Butter und Marmelade. Und das nicht zu knapp!
Erst kam der Brötchenteil des Frühstücks, da zweifelte ich schon, dass ich das alles so schaffen werde,
dann kam auch noch das Rührei… Spätestens da war klar, dass ich mehr als gesättigt auf meine heutige Pilgerreise gehe.
Mein Einstieg in die Etappe Lauda – Markelsheim des Jakobswegs
Ein kurzer Blick auf die Karte verriet mir, wie ich auf den heutigen Wegabschnitt des Jakobswegs im Taubertal komme – und dann musste ich nur daran denken, dass auf dem Großteil meiner heutigen Etappe die Beschilderung nicht die des Jakobswegs (weiße Muschel / Strahlen auf blauen Grund), sondern die des Panoramawegs Taubertal ist:
Steil bergauf ging es zu Beginn auf einer Strasse, doch schon nach wenigen Minuten konnte ich diese verlassen und es ging auf einen schmalen schönen Pfad oberhalb Laudas entlang. Um die Abzweigung zu sehen, muss man ein wenig aufmerksam sein.
Das war dann ein richtig schöner Weg
der sehr angenehm in der Morgensonne zu laufen war. Und auch die Aussicht war herrlich, leider mit Gegenlicht.
Solche Wege lasse ich mir gerne beim Wandern oder Pilgern gefallen, sie schonen die Füße und Knie – und es macht einfach Spass.
Irgendwann ging es dann ein kurze Stück durch ein Stück Wald,
auf dem Du auch sehen kannst, dass der Weg hier sehr gut ausgeschildert war.
Im Laufe des Tages wechselten sich dann immer wieder Wegstücke mit Aussicht, durch Wald und Wiesen, an den Weinbergen und über die Felder ab.
Nur wenige Meter ging es hier vorne links abzweigend auf eine Strasse, dann wieder rechts, kurz zwischen den Bäumen durch, wo mich erst einmal ein Reh erschreckte.
Oberhalb der Weinberge geht es bis nach Beckstein…
Vielleicht wäre es eine Empfehlung wert, am Vortag statt nur bis Lauda zu gehen, noch die weiteren gut 4 km dran zu hängen und in dieses malerische Örtchen zu pilgern. Dann gibt es auch kein Gegenlicht über Lauda ;)
Hier in Beckstein stellte ich fest, dass es eine Menge Wege gibt, die den Ort kreuzen:
Auf der anderen Seite von Beckstein ging es dann steil hoch durch Weinberge. Wer Zeit hat und Beckstein so besucht (ich habe es mir vorgenommen, das mal noch zu tun), kann hier auch den Natur- und Kulturlehrpfad Beckstein/Königshofen genießen – der lag auch auf dem Panoramaweg Taubertal, also auf meiner Strecke, aber alle Schilder wollte ich dann doch nicht lesen bei dem noch vor mir liegenden Tagespensum.
Ganz wichtig – vergesst nicht, ab und zu einen Blick nach hinten zu werfen, ihr verpasst sonst so einiges von der Schönheit dieses Landstriches.
Doch mich zog es weiter – und dann O’bacht, nach rund 200 m auf der Anhöhe macht der Weg eine Rechtskurve, hier geht unser Weg gerade aus ins Gras weiter. Auf dem Fussboden ist eine schwache weiße Markierung zu sehen
und in ca. 30 m Entfernung ein schmaler Pfosten mit Schildern.
Auf einem wieder schönen Fussweg geht es jetzt stetig bergab, immer wieder erhasche ich einen schönen Blick runter ins Taubertal.
Vorbei an Streuobstwiesen im unteren Bereich und immer wieder interessanten Schildern des Lehrpfades geht es runter Richtung Königshofen.
Unterwegs stosse ich auf eine Kapelle,
an der ein Schild darauf hinweist, dass es die „Käppele“ ist, die 1898 von von F. J. Müller erstellt wurde. Auf der Rückseite der wurde 1928 eine Sandsteinplatte als Rest des ältesten Königshöfer Bildstocks (ca. 1450-1500) mit einer Kreuzigungsgruppe eingemauert.
Achtung, kurz danach geht es rechts, das Schild am linken Wegesrand ist fast nicht zu sehen.
Im Zickzack durch Königshofen, da die Bahn durch die Unterführung am Bahnhof gekreuzt wird, dann geht es bald wieder über einen Wiesenweg durch Streuobstwiesen weiter.
Durch diese Unterführung geht es, dann heißt es wieder bergauf zu pilgern. Am Waldrand bietet es sich nochmal an, eine kurze Pause mit Ausblick einzulegen auf der Bank, die hier oben steht.
Dann heißt es, ein Stück der Sonne zu entfliehen und im Wald weiter bergauf zu wandern. Als ich anhalte, um ein Bild vom Weg
zu machen, verscheuche ich ein Reh.
Nach oben geht es, das heißt, irgendwann sollte mich auch wieder ein schöner Ausblick erwarten auf dieser Etappe des Jakobswegs – und ich wurde nicht enttäuscht:
Die Abkühlung, die mir der Wald bis dahin verschaffte, war nur kurz. Der weitere Weg führte mich nach links durch die Weinberge, immer in der prallen Vormittagssonne.
Auch hier heißt es, immer wieder einmal anzuhalten, innezuhalten und mich umdrehen. Einfach den Anblick genießen, auch das muss auf einer langen Wanderstrecke drin sein.
Im kommenden Waldstück heißt es für den Pilgerer, ein wenig aufmerksam zu sein, denn es sind immer wieder kleine Abzweigungen, bei denen das Schild, das auf den weiteren Weg hinweist, erst nach rund 20 m weiter zu sehen ist.
Auf einmal stolpere ich über einen Briefkasten am Wegesrand. Neugierig wie ich bin, halte ich, denn ich bin mitten im gefühlten Nirgendwo, was also macht ein Briefkasten hier?
Tatsächlich ist er offen und darin befindet sich ein dickes Büchelein, in das jeder ein paar Grußworte, seine Erfahrungen oder was auch immer schreiben kann. Diese Gelegenheit nehme ich gerne wahr – auch wenn ich fürchte, dass das, was ich schrieb, niemand lesen kann ;)
Weiter geht es durch den Wald auf netten, gut begehbaren Wegen
bis ich oberhalb von
Bad Mergentheim auf ein Schild mit 4 km
stosse, da kommt dann Freude bei mir auf, weiss ich doch, dass ich damit 2/3 meiner heutigen Etappe des Jakobsweges durch das Taubertal damit bald geschafft habe. Der Weg selbst ist hier oberhalb von Bad Mergentheim nicht so schön, auf Asphalt führt er mich in die Stadt.
Dort erwartet mich erst einmal Reste des Mühlwehrtors mit dem Torwärterhaus, das heute als Zeughaus des Schützen-Corps genutzt wird.
Kurz danach, es war Mittagszeit und ich hatte Hunger, stieß ich auf die
Konditorei Cafe Ehrler
Das war ein echter Glücksgriff. Draussen gemütlich sitzen, ein Radler zu trinken und eine Gulaschsuppe zu löffeln.
Und das zu Preisen, die ich nicht gewohnt bin, die Gulschsuppe gab es im Cafe Ehrler für 2,80 EUR, das Radler für 2,50 EUR…
Dazu sehr nette und hilfsbereite Gäste, die ich gleich nach dem Oberbürgermeister befragte, denn den kenne ich aus Stuttgart und ich hätte mich sehr gefreut, Udo mal kurz wieder zu sehen. Frau Ehrler selbst versuchte dann alles, den Aufenthaltsort rauszufinden, telefonierte mit dem Bürgeramt – und so stellte sich raus, dass er wohl gegen später bei dem an diesem Tag anläßlich des Volksfestes stattfindenden Umzug dabei sein würde. Leider zu spät für mich und so zog ich, begeistert von der Hilfsbereitschaft dort, weiter auf meinem Weg durch die Innenstadt von Bad Mergentheim.
Achtung, der Weg führt durch die Anlage des Deutschordenamuseum durch, die Abzweigung hatte ich erst verpasst. Dort dann weiter geradeaus in Richtung Kurpark und durch diesen durch.
Dann habe ich mich wieder kurz verlaufen, aber dank meiner Karte war ich dann eine Brücke später wieder richtig. Kurz danach wurde es nochmal tricky. Pfeil zeigt mitten in eine hohe Wiese, ohne dass ich einen Weg gesehen hätte. Da wäre es aber wohl tatsächlich lang gegangen. Ich folgte stattdessen dem ausgebauten Weg gefolgt, oben auf der Strasse, zweigte ich dann rechts ab und gleich wieder auf den Schotterweg rechts – und sah ein rotes Schild in einiger Entfernung. War aber ein ausgeschilderter Nordic Walking, doch wenige Meter weiter dann sah ich aber doch den richtigen Wegweiser zum Panoramaweg.
Dieser führte mich weiter über einen Golfplatz nach Igersheim, wo der Wechsel der Beschilderung vom Panoramaweg Taubertal auf den Jakobsweg war.
Achtung: Wenn ihr nach einem Bogen nach links an einer Kreuzung steht und keinen Hinweis findet, wie es weiter geht, dann steht ihr, wenn ihr nicht zuvor ständig die Karte kontrolliert habt, hilflos wie ich da. Rechts geht es hier, aber ohne sichtbaren Hinweis! Kurz vor Hauptstraße kommt dann wieder ein Schild, die Strasse überquert, rechts dann weiter. Am Fliesengeschaft den mittleren Weg den Berg hoch, nicht geradeaus oder rechts. Auch hier fehlt leider eine sichtbare Wegkennzeichnung.
Nach ca. 200-300 m geht es dann rechts auf einen Feldweg und unter den Weinbergen der Weinlage Mönchsberg in den Weinort Markelsheim.
Ich freute mich dann doch sehr, nach dieser Strecke endlich mein Hotel zu sehen, das flair Hotel Weinstube Lochner.
Den Weg zum Hotel kannte ich, hatte ich am Vorabend doch hier schon mein Gepäck abgegeben. Über das Hotel schreibe ich euch aber in den nächsten Tagen noch einen extra Beitrag (Link s.o.). Wichtig für das Ende meiner heutigen Pilgeretappe war vor allem für mich, dass im Zimmer eine 0, 5 l Flasche Teinacher Wasser auf mich wartete ;)
Am Abend erwartete mich noch eine tolle Führung von Michael Schmitt und eine Weinprobe bei den Markelsheimer Weingärtnern – das hat mich so begeistert, dass ich dazu einen extra Beitrag drüben in meinem Testblog geschrieben habe…
Disclosure:
Über den Multi Channel Marketeer Hallimash wurde ich vom Tourismusverband “Liebliches Taubertal e.V.” eingeladen, drei Tage auf dem Jakobsweg zwischen Tauberbischofsheim und Niederstetten zu pilgern. Inhaltliche Vorgaben zu dem erwarteten Blogpost zumWanderSüden gab es wenig – 400 Wörter in einem Blogbeitrag über das Wochenende war eine der Erwartungen.
Nun habe ich alleine im Testblog über die Markelsheimer Weingärtner bereits über 1.500 Wörter geschrieben – daran kannst Du gut sehen, dass meine Leidenschaft beim Schreiben von solchen Einladungen eher unberührt bleibt ;)
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