Letzte Beitragsaktualisierung: 06/08/2022 von Hubert Mayer
Blogeinladung - was bedeutet das?Auch für meinen zweiten Wandertag im NaturWanderPark delux in der Eifel begrüßt mich die Sonne schon hoch am Himmel und der bleibt wolkenlos. Das Wetter also wie am Vortag, als ich den Bach Pfad in der Nordeifel gewandert bin – nur soll es heute nicht nur an, sondern auch über die Grenze nach Luxemburg gehen.
Denn auf dem Programm meiner Wanderreise in die Eifel steht heute der Rundwanderweg Nat’Our Route 2 im NaturWanderPark delux – und die Hälfte des Weges verläuft auf Luxemburger Territorium.
Josef Freichels ist pünktlichst um 09:00 Uhr am Hotel und holt mich ab für diesen Tag. Schon auf dem Weg zum Startpunkt der heutigen Etappe erzählt er mir einiges über die Gegend – und die Schäden, die von den Überschwemmungen Anfang Juni ausgehen. Die Eifel und die Wanderwege dort wurden da sehr hart getroffen und die Aufräumarbeiten dauerten auch im August noch an!
Der grenzüberschreitende Wanderweg Nat’Our Route 2 kann an zwei Stellen begonnen werden. Entweder im Norden an der Tintesmühle, was sich anbietet, wenn man tags zuvor schon die Etappe 1 an der Our entlang gemacht hat. Oder im Süden in Dasburg, was auch unser Startpunkt ist. Und woher der Wanderweg seinen Namen hat, habe ich damit auch schon verraten, es geht am Fluss Our entlang.
Am Parkplatz Dasburg-Ponte, also auf der Luxemburger Seite, wartet schon eine Überraschung auf mich: Auch der Wegemanager des NaturWanderParks delux, Dr. Hans-Bernd Kanzler, begleitet uns auf der Wanderung.
Um möglichst wenig in der prallen Sonne zu laufen (es sind wieder über 30 °C angesagt), gehen wir die 17,9 km lange Wanderung der Nat’our Route 2 entgegen des Uhrzeigersinns und überqueren erst wieder Our:
Das erste Stück der Wanderung führt noch über einen Teerweg, es ist die Zufahrt zum Campingplatz und zum Steinbruch. Bis zum Steinbruch wird der Weg auch gut und breit ausgebaut sein, damit die Laster hier verkehren können. Uns stören aber keine Laster an diesem Samstag, es bleibt die gesamte Zeit über schön ruhig.
Hier an der Our hat man beim Ausbau noch viele Munitionsreste aus Zweiten Weltkrieg entdeckt und bestehen weiterhin einige der Bunkeranlagen aus dieser Zeit – schließlich sind wir hier am berüchtigten Westwall!
Noch bleibt der Weg breit und es geht an der Fischaufstiegsanlage vorbei, fragt nicht.
Zunächst bleiben wir noch ein Stück nahe der Our,
dann geht es kurz nach dem Steinbruch kurzzeitig recht steil rechter Hand bergauf.
Oben angekommen sehe ich etwas, was ich schon länger nicht mehr bei Wanderungen gesehen habe, persönlich aber ziemlich wichtig finde und in aller Regel auch mir merke – eine Rettungspunktmarkierung.
Gerade wenn Du allein unterwegs bist sehr hilfreich, wenn etwas passiert und Du beschreiben sollst, wo Du gerade bist. Reisen ist schließlich nicht ganz ungefährlich. Warum dem so ist und was da Versicherungen helfen können, darüber habe ich unlängst auch einen bezahlten Beitrag veröffentlicht.
Kurz darauf geht es schon wieder runter in Richtung der Our.
Nach etwa 4,5 km zweigt der Wanderweg nach links ab – rechts hoch an dieser Stelle geht es ein paar Meter hoch zu einem kleinen netten Rastplatz mit einer Bank-/Tischgarnitur.
Wir sind jedoch noch frisch und belassen es daher bei dem kurzen Abstecher hier hoch und machen uns weiter auf den Weg in Richtung Tintesmühle.
Ein kurzes Stück geht es in der Sonne unten nahezu direkt an der Our entlang, dann kommen wir schon wieder in den Wald. An der Seite sehen wir einige schöne Schiefer (?) Geröllhalden,
gaaanz sanft geht es bergauf, nur kurz wir es etwas steiler, dann geht es auch schon wieder bergab ganz bis zur Our.
Der Weg wird dann schmaler und felsige, was mir sehr gut gefällt. Genüsslich lausche ich dem schönen Plätschern der Our und schalte ein wenig ab. Dann geht es wieder wenige Meter bergauf
und kurz nach dem Beginn des Geländers übersehe ich fast, was von der anderen Seite kommend aufgefallen wäre: das schwarze Loch. Das schwarze Loch ist ein Fledermausrefugium – und nicht ausgeschildert!
Nach insgesamt etwa 6 km führt und der Weg aus dem Wald raus in die Sonne.
Doch auch diese Bank verschmähen wir, der Campingplatz Tintesmühle ist nicht mehr weit und ich höre mein Radler schon laut schreien. Doch erst einmal heißt es Grenzen zu überschreiten – nicht meine körperlichen, sondern die territorialen:
Wer sich wie ich über diese Schild wundert: links davon ist deutsches Territorium. Und rechts das Deutsch-luxemburgerische Kondominium. Häähh? Was?
Tröste Dich, mir geht es genauso – ich habe das noch nie gehört. Kondominium bedeutet „Gebiet, das unter der gemeinsamen Herrschaft mehrerer Staaten steht“, es handelt sich hier also um eine deutsch-luxemburger Gebietsüberschneidung. Die Our ist beides.
Deutsch und Luxemburgerisch.
Und da sage mal jemand, man würde beim Reisen nichts lernen.
Etwa die Hälfte des Weges haben wir hier geschafft, die Wegmarkierung ändert sich auf der Luxemburger Seite auch ein wenig.
Wir lassen uns davon natürlich nicht stören und gönnen uns eine kleine Pause am Campingplatz Tintesmühle mit einem gemütlichen Radler aus der Flasche.
Nach etwa 30 Minuten Pause zieht es uns weiter – ich bin gespannt, wie es auf der Luxemburger Seite der Nat’Our Route 2 wohl aussehen mag.
Auch hier – das mag ich schonmal vorwegnehmen, ist die Markierung einwandfrei, verlaufen kann man ausschließen!
Auf einem Waldweg geht es kurzzeitig etwas steiler bergauf,
und dieses bergauf, bergab wird sich noch so einige Male wiederholen auf dieser Seite. Jedoch nie so, dass es wirklich anstrengend wird – naja, fast nie, gegen Ende schlaucht es dann auch mich doch ein wenig ;)
Der Wald hier auf Luxemburger Seite bringt mich auch dazu, eine neue Wortschöpfung zu kreieren:
Mikado Wald. Ist eine passende Bezeichnung, oder?
Zwischendurch kommen auch mal kurz Treppenstufen unter die Füße, jedoch nicht so lange, dass es den Wandergenuss stören würde.
Der Weg wird nun wieder eine Weile breiter, zwischendurch kommt sogar ein kurzes Stück Asphalt dazwischen, doch das ist glücklicherweise bald vorbei. Für die Freunde von gepflegten Pausen gibt es hier dann auch eine Bank an einem fast ausgetrockneten Bach in einer schönen Schneise im Wald.
Gut zu wissen: Es hat hier sogar einen Mülleimer – wobei ich ja großer Freund davon bin, dass jeder seinen Müll beim Wandern einfach mit nimmt bis er am Ziel ist (oder eben bis nach Hause).
Reste der Unwetter des Jahres sind hier noch gut zu sehen, nicht nur mit dem Mikado Wald, sondern auch direkt auf dem Wanderweg.
Aber ja, so ist das eben in der „Nat’Our“ ;) Mir gefällt das Wortspiel hier ja wirklich gut…
Der Weg wird wieder schön schmal, ein regelrechter Trampelpfad, teilweise mit Felsen an der Seite.
Dann führt uns ein schöner mittelbreiter Waldweg wieder nach unten ins Tal, das Wasser plätschert fröhlich neben uns vor sich hin. Einfach herrlich zum Genießen und den Kopf frei zu bekommen.
Bei Kilometer 15 km wird es wieder etwas herausfordernd – erst kommt ein leichter, dann steiler Aufstieg. und es geht wieder gleich 2x steil runter. Ein kurzes Stück laufen wir hier auch in der warmen Sonne. Der Weg führt auf einmal ein Stück weg von der Our, dann bei Kilometer 16 nochmal ein steiler herausfordernder Aufstieg.
Hier ist dann auch die Abzweigung Kasselslay, wo es noch einmal weitere 100 m hoch auf einen Aussichtspunkt geht. Ganz ehrlich? Ich finde, ganz hoch zu laufen lohnt nicht, es ist alles zugewachsen.
Auf halber Höhe jedoch, da gibt es auf einem Felsen einen sehr lohnenswerten Blick zurück ins Ourtal – also in die Richtung, aus der wir gekommen sind.
Wir wandern weiter auf dem Weg und unten folgt dann ein Stück in der prallen Sonne. Mein Stichwort, dass ich mir hier ohne weiteren Angaben notiert habe: „Bullenheiss !“
Mehr ist auch nicht erforderlich, wenn Du Dich an diesen heißen August noch erinnern kannst!
Die Strecke auf der Luxemburger Seite im NaturWanderPark delux empfinde ich übrigens als vielseitiger und schöner
als auf der deutschen Seite – aber auch anstrengender.
Nochmal geht es direkt an der Our entlang, ein Wanderweg wie ich ihn mag. Weicher Boden, schmal – einfach ein Wandergenuss!
Ein letztes mal heißt es Treppen hoch und nochmal folgt ein steiler Anstieg. Dann ist es fast geschafft, unser Ziel rückt in greifbare Nähe. Nur noch ein paar Schafe gibt es zu bestaunen,
dann sind wir wieder an unserem Startpunkt Dasburg-Ponte angelangt. Und ich freue mich sehr auf das Radler, das wir noch vor unserer Rückfahrt ins Hotel uns gönnen!
Fazit zur Nat’Our Route 2 des NaturWanderParks delux ab Dasburg-Pont
Die Etappe war etwas länger als die des Vortages als ich den Bach Pfad gelaufen bin. Auch ein paar Höhenmeter mehr gab es – trotzdem hat mich die Wanderung entlang der Our deutlich weniger angestrengt, vermutlich weil die Schattenanteile der Strecke deutlich überwogen.
Die Nat’Our Etappe 2 ist auf alle Fälle eine Wanderung, die sich lohnt, mir hat es hier sehr gut gefallen! Und Du kannst das ja anhand der Bilder für Dich auch entscheiden, ob es Dir ähnlich geht, gell ;)
Die Wanderung auf der Nat’Our Route 2 von/bis Dasburg-Pont habe ich auch bei komoot mitgetrackt:
(Du musst für die Karte und Details den funktionalen Cookie aktivieren, da diese direkt von Komoot geladen wird)
Hinweis: Alle Bilder sind, trotz dass sie noch recht groß sind, einigermaßen für das Web optimiert und damit spätestens auf einem Retinadisplay nicht mehr 100 % scharf. Das nehme ich bewusst in Kauf. Die Originale habe ich natürlich trotzdem: falls ein Partner bedarf haben sollte, können wir uns gerne austauschen, wie wir ins Geschäft kommen!
Wenn Du mir nun auch was Gutes tun willst – meinen Amazon Wunschzettel findest Du hier!
Ich wurde vom Naturwanderpark delux als Kostenträger zu diesem Aufenthalt in der Eifel über Uschi Regh von der Eifel Tourismus GmbH eingeladen. Die Einladung umfasste die Übernachtungen, Frühstück und Abendessen inklusive der Getränke. Von den einzelnen Begleitern am jeweiligen Wandertag wurde ich jeweils mit dem PKW abgeholt/zurückgebracht und tagsüber auf ein, zwei Getränke eingeladen. Die Anreise habe ich selbst gezahlt.
Es floss keine Bezahlung und es wurden keine Vorgaben gemacht, ob und wann ich etwas schreiben „muss“ – lediglich die Bitte, dass wenn ich etwas schreibe, das erst im Herbst veröffentliche, wenn mir das möglich sei. Grund, etwas schönzuschreiben, gibt es nicht. Ich schreibe immer übermeine persönlichen Eindrücke.
Anzeigen:
Pingback: NaturWanderPark delux: Teufelsschlucht, Felsenweiher, Wasserfälle und Hopfen | Travellerblog