Letzte Beitragsaktualisierung: 03/01/2022 von Hubert Mayer
Blogeinladung - was bedeutet das?Der Mittelrhein lockte mich erneut mit Rhein in Flammen – und so war ich dieses Jahr in Oberwesel dabei. Immerhin schon mein viertes Rhein in Flammen, nächstes Jahr wird dann das fünfte und „letzte“ voll gemacht mit St. Goar / St. Goarshausen. Also hoffe ich doch zumindest. Dieses Jahr fiel mir erstmals auf, dass ich Rhein in Flammen sogar in der Abfolge mit gemacht habe, wie sie alljährlich stattfinden. Mein Erstes war in Bonn, dann folgte Bingen und dann Koblenz. Und dieses Jahr dann Oberwesel.
Doch nicht nur für Rhein in Flammen lohnt dieses schöne kleine beschauliche Städtchen am Mittelrhein einen Besuch. Deswegen zeige ich Dir auch ein wenig von der Stadt – die Stadtführung soll sich ja gelohnt haben. Doch lass uns mit dem kürzeren Teil beginnen, das sind
Bilder von Rhein in Flammen Oberwesel 2018
Bist Du schon neugierig, wie diese Fahrt mit Feuerwerk war? Dann mal los:
Ich war dieses Jahr auf der MS RheinDream eingeladen, das als VIP- Schiff unterwegs war. Also mit dem Bürgermeister von Oberwesel und anderen geladenen Gästen.
Kurz vor 19:15 Uhr startet das Boarding auf das Schiff, auf dem wir uns es für Rhein in Flammen gemütlich machen. Nach dem (ersten) Besuch des Weinmarkts, dazu aber unten mehr.
Schnell ist klar. Wir wollen einen Platz draußen, es ist herrliches Wetter!
Der Nachteil des VIP Schiffes für mich wird schnell klar: Wir sind die letzten, die an Bord gehen und haben die kürzeste Fahrt. Denn wir werden den vordersten Platz des Schiffskonvois einnehmen.
Alle sind sehr diszipliniert und schon bald können wir ablegen, rheinabwärts in Richtung des Sammelpunktes der Schiffe auf dem Mittelrhein. Einen Blick zurück auf Oberwesel werfe ich noch,
dann tuckern wir um die Ecke. Wir genießen derweil die Schifffahrt bei dem einen oder anderen Glas Wein und einer Kleinigkeit vom Buffet (ja, frag mich bloß nicht, warum ich da kein Foto davon habe dieses Jahr…), vorrangig Wurst gab es für mich :)
Dann kommen wir auch schon bald am Sammelpunkt der Schiffe an und drehen uns in Richtung Oberwesel.
Die Lage bei St. Goar (ja, genau, da wo ich nächstes Jahr dann zu Rhein in Flammen hin möchte) lässt uns den Ausblick auf die Burg Rheinfels genießen.
Und die Sonne geht schnell unter, sodass die Beleuchtung der Ruine schnell zur Geltung kommt.
Und schon bald setzen wir uns wieder in Bewegung, zurück in Richtung von Oberwesel. Ich warte gespannt. Wundere mich. Frage nach: Nein, bei Rhein in Flammen in Oberwesel gibt es keine begleitenden Feuerwerke und Illuminationen am Wegesrand wie bei den anderen bisher besuchten Rhein in Flammen. Das ist natürlich ein wenig schade, denn da hätte ich noch etwas fotografieren üben können ;)
Denn das ist bitter nötig, wie ich Dir gleich im Eingeständnis meiner Unfähigkeit der Nacht- und Feuerwerkfotografie zeigen werde…
Verzweifelt versuche ich, das festlich beleuchtete Ufer einzufangen – und scheitere kläglich. Gut. ein wenig ist es natürlich auch dem wackelnden Schiff geschuldet. Aber ich glaube, das geht trotzdem besser:
Am funktioniert das noch mit dem iPhone, aber auch das ist eher zum Verzweifeln…
Und dann geht es los mit dem Feuerwerk. Und was soll ich sagen? Ich mache unzählige Bilder, das hier ist nur ein kleiner Rest, der übrig blieb, nachdem der Großteil der üblen Bilder ausgemustert wurde.
Erst mal falsch positioniert (gut, das kann natürlich passieren, ich kann ja nur raten, wo was hochgeht):
Manches ist einfach zu hell:
Oder einfach unscharf…
Doch manches Bild ist dann doch auch brauchbar :)
Erst mal vom iPhone:
Und dann die von meiner Systemkamera Canon EOS-M6 (Affiliatelink – was ist das?)
Alle Bilder, die nicht sofort gelöscht habe, findest Du auf meiner (öffentlichen, Du musst Dich also nicht anmelden) Facebookseite des Travellerblogs.
Dann ist das schöne Feuerwerk auch schon wieder vorbei – und der Vorteil des VIP Schiffes kommt zu tragen: Wir sind die ersten, die Anlegen nach dem Feuerwerk und können noch in aller Ruhe auf den Weinmarkt, wo ich es mir nicht nehmen lasse, ein Bild von der Weinhex Oberwesel und mir machen zu lassen :)
Fazit zu Rhein in Flammen Oberwesel 2018
Rhein in Flammen in Oberwesel ist gefühlt kürzer als die anderen Rhein in Flammen, die ich bislang kennengelernt habe. Keine begleitenden Feuerwerke während der Fahrt. Und trotzdem war es wieder ein wunderschönes Erlebnis! Das Feuerwerk mit Musik war grandios. Und erstaunlicherweise bei uns vorne auf dem schmalen Bug des Schiffes dieses Jahr auch kein Gedränge, so dass ich mein Stativ aufbauen konnte :)
Bevor ich mit Dir auf eine
Stadtführung durch Oberwesel am Mittelrhein
gehe, zeige ich Dir noch schnell das wunderschöne Rathaus von Oberwesel (das liegt mitten im Weinmarkt und war daher wohl nicht Bestandteil der Führung:
Gegenüber vom Rathaus machen wir einen ersten Stopp auf dem Weinmarkt Oberwesel beim Weingut Weiler-Fendel und genießen ein paar leckere Probierschlücke (und ja, in so einer Gegend sind die Probierschlücke eher sehr gut eingeschenkt…):
Ja, das war ein guter Auftakt vor Rhein in Flammen, lecker sag ich nur!
Auch der darauffolgende Wein, den wir über den unten aufgeführten Gutschein dann bestellt haben, schmeckt mir sehr gut:
Jetzt aber genug vom Weinmarkt und ab auf die Stadtführung. Und wenn Du jetzt überlegst, ob ich den Tag irgendwie rückwärts erzähle: JEP! Vollkommen richtig. Jetzt kommt noch ein wenig Input zur Stadt Oberwesel, garniert mit vielen Bildern.
Direkt am Bahnhof werden wir von der bezaubernden Stadtführerin Birgit Wessels abgeholt, die mich nachhaltig beeindrucken wird. Denn egal, was Kevin oder ich im Laufe der folgenden 1,5 Stunden fragen werden, keine Frage bleibt unbeantwortet! Respekt!
Wir starten am Zehnerturm direkt neben dem Bahnhof von Oberwesel. Dieser diente als Zollturm für die Kurfürsten von Trier:
Und ich lerne, dass Oberwesel die Stadt der Türme und Weine ist. Ich muss zugeben, ersteres ist kaum zu übersehen und auch Du wirst gleich noch ein paar der ursprünglich 22 Türme von Oberwesel hier sehen. Übrig sind übrigens jetzt noch 16 Türme. Da wo jetzt die Bahnlinie ist, die du gerade noch so links neben dem Zehnerturm vielleicht erkennen kannst, ist, war früher übrigens noch Rhein…
Am Rhein war es interessant, denn früher wurden über die Schiffer auf dem Rhein die Neuigkeiten von nah und fern verbreitet.
Rechts oben auf dem Bild siehst Du noch leicht die Schönburg. Die Burg wurde ab 1885 wieder aufgebaut (Dank des Deutschamerikaners Rhinelander) nachdem die Menschen sie Stück für Stück für eigene Häuser abgebaut haben in den vorangegangenen Jahren. Erstmals erwähnt wurde die Schönburg schon 1149. Mr. Rhinelander verkaufte dann die Schönburg 1950 für 35.000 Mark an die Stadt.
Etwas schöner zu sehen ist sie hier:
Die ab 1308 erbaute gotische Kirche wurde 1331 fertig und wurde von Kurfürst und Erzbischof Balduin von Luxemburg eingeweiht werden.
Weiter geht es zum nächsten Turm, den Haagsturm, der früher roter Turm genannt wurde. Er war der Eingang zur Stadt.
Zufällig kommen gerade auch die Bewohner aus dem Haus und erzählen uns, dass sie insgesamt 300 qm Wohnfläche haben. Auch, dass heizen im Winter kein Spaß ist. Das glaube ich sofort.
Unser nächster Stop bei der Stadtführung in Oberwesel ist ein seltsames Rad. Etwas ratlos stehe ich davor. Was mag das wohl sein? Ein Kran war das, werden wir aufgeklärt. Und es eigentlich auch das sprichwörtliche Hamsterrad, denn in dem Rad mussten Menschen für den Antrieb desselben laufen…
Hier gibt es wenige Meter weiter auch eine Art Showschmiede – draussen stehen eine Menge Gegenstände herum, die erstaunlicherweise auch nicht geklaut werden, wie wir auf Nachfrage erfahren.
Während wir weiter laufen, erfahren wir immer mehr über Oberwesel. Zum Beispiel, dass Oberwesel lange zu Trier gehörte. Um sich zu schützen, wurden die Stadtmauern gebaut. Die wahre Gefahr drohte übrigens vom Berg, weil nicht zu sehen.
Ab und an lohnt es sich übrigens, auch einen Blick zurück zu werfen (Was mich übrigens immer an den Film Ferris macht blau von 1986 erinnert, als der sagt: „Das Leben geht ziemlich schnell vorbei. Wenn ihr nicht ab und zu anhaltet und euch umseht, könntet ihr es verpassen“).
Wir kommen auch an der Germania vorbei, die hier mit gesenkten Schwert steht. Das gesenkte Schwert deutet auf das Ende des Krieges hin.
Es hört nicht auf und das ist gut so. Birgit Wessels erzählt uns unterwegs weitere Details aus der Geschichte und von Oberwesel.
Gewaschen würde früher im Rhein. Nachbarschaften haben sich geholfen. Diese sog. Nachbarschaften waren so etwa einen Block groß, ca. 20 Häuser. Getroffen wurde sich an den Brunnen,
Der Brunnenmeister wurde für ein Jahr gewählt (bestimmt?).
Wir machen noch einen schnellen Abstecher in den schönen Stadtgarten von Oberwesel, an dem Stadtmauer noch gut zu sehen ist:
Dann geht es weiter zur Klosterruine, ein ehemaliges Minoritenkloster.
Was die Katze da macht, das habe ich vergessen zu fragen, Asche über mein Haupt!
Auch eine weisse Kirche gibt es in Oberwesel, die Martinskirche. Diese markiert auch den höchsten Ort von Oberwesel – und sie wurde auch als Wehrturm verwendet und hat daher nicht nur Glocken, sondern auch Schießscharten!
Hier gehen wir wieder runter in Richtung des Rheins und zur unteren Stadtmauer. Diese hat viele Aufgänge, da die Stadtmauer in Abschnitten von verschiedenen Zünften bewacht wurden. Die waren aber sehr stolz und wollten sich nicht gegenseitig in die Quere kommen.
Unser nächster Stopp ist der Steingassenturm,
den wir auch prompt besteigen. Mädels: besser nicht mit Highheels – vor uns haben sich zwei abgemüht und dann auf halber Höhe sich dann entschieden, auf den Strümpfen die schmale Treppe weiter nach oben zu gehen.
Aber der Aufstieg lohnt, du bekommst eine tolle Aussicht, egal in welche Richtung Du blickst. Zurück zur ehemaligen Wernerkapelle, die an die Stadtmauer gebaut ist,
als auch seitlich hoch zur Pfarrkirche St. Martin
und gerade aus weiter zum Ochsenturm:
Toll, oder? Der vorletzte Stopp dieser Stadtführung führt uns noch zum ehemaligen Fuhrmannshaus, jetzt als goldener Pfropfenzieher bekannt.
Hier gab es im 19. Jahrhundert konspirative Treffen, unter anderem mit Emmanuel Geibel, Ferdinand Freiligrath und August Heinrich Hoffmann von Fallersleben hier auch das von ihm verfasste „Lied der Deutschen“ vortrug.
Am letzten Halt stehen wir vor dem Kölner Torturm und dieser Grabplatte:
Unsere Führung endet am
Kulturhaus Oberwesel
das wir uns auch noch anschauen. Dort kann man sogar heiraten im Gewölbekeller!
Zum Kulturhaus gehört auch das Stadtmuseum, wo mehrere Ausstellungen über die Geschichte des Mittelrheins zu finden sind. Das Kulturhaus befindet sich im modernisierten ehemaligen Gebäude des ehemaligen Hoffmann’schen Weinguts. Die letzte Bewohnerin war Antoinette Hoffmann, die erst im Jahr 2000 im Alter von 104 Jahren verstarb.
Wir sind eher fix durch gelaufen, wollten wir doch noch auf den Weinmarkt und waren in der Tourist Info verabredet. Dabei würde ich schon gerne mal noch eine Führung wie die „Humorige Zeitreise mit Hausmädchen Martha“ mitmachen, das wäre bestimmt spannend! Und Wein gibt’s auch dazu :)
Hier im Kulturhaus erfährst Du viel über die unterschiedlichen Zeiten und „Geschichten“ des Mittelrheintals und Oberwesel. Einige der Tafeln zeige ich Dir mal, damit Du die Vielfalt erahnen kannst.
Im Kulturhaus finden neben den Führungen durch die Ausstellungen auch verschiedene Events wie Filmvorführungen und Konzerte statt. Schau doch einfach mal vorbei, wenn Du in Oberwesel bist!
Fazit Oberwesel
Ich muss gestehen, Oberwesel hatte ich nie so recht auf dem Schirm. Obwohl ich ja diese Bahnstrecke entlang des Rheins total gerne mag. Während der Führung wurde mir aber auch klar, woran diese „Ignoranz“ meinerseits bisher lag: Ich schaue immer in Richtung des Rheins – und Oberwesel liegt quasi komplett auf der anderen Seite der Schienen, die Bahntrasse geht fast direkt am Rhein entlang.
Ich hoffe, Du hast hier einen ersten Eindruck bekommen, warum es sich definitiv lohnt, auch mal einen längeren Stopp einzulegen in dieser schönen Stadt und diese in aller Ruhe zu erkunden!
Hinweis: Alle Bilder sind, trotz dass sie noch recht groß sind, einigermaßen für das Web optimiert und damit spätestens auf einem Retinadisplay nicht mehr 100 % scharf. Das nehme ich bewusst in Kauf. Die Originale habe ich natürlich trotzdem: falls ein Partner bedarf haben sollte, können wir uns gerne austauschen, wie wir ins Geschäft kommen!
Wenn Du mir nun auch was Gutes tun willst – meinen Amazon Wunschzettel findest Du hier!
Ich wurde von der Tourist-Information Oberwesel und von der Romantischer Rhein Tourismus GmbH zu dieser Reise zu Rhein in Flammen eingeladen. Die Einladung umfasste AN-/Abfahrt, Hotel mit Frühstück, Schiffsticket für Rhein in Flammen inkl. Buffet und Getränken, Stadtführung und Gutscheine für Getränke und Essen auf dem Weinmarkt. Vielen herzlichen Dank für die schöne Zeit und die großzügige Einladung!
Es floss keine Bezahlung und es wurden keine Vorgaben gemacht, ob und wann ich etwas schreiben „muss“. Grund, etwas schönzuschreiben, gibt es nicht. Ich schreibe immer über meine persönlichen Eindrücke.
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