Letzte Beitragsaktualisierung: 07/03/2022 von Hubert Mayer
Blogeinladung - was bedeutet das? Der letzte Tag meiner Einladung nach Bremerhaven war ganz nach meinem Geschmack schiffslastig: Erst ging es auf eine Hafenrundfahrt, dann nach einem gemütlichen Mittagessen mit Dörte von Bremerhaven erleben mit dem Schiff, der Oceania, auf der Weser nach Bremen! Doch von der Fahrt nach Bremen erzähle ich Dir ein anderes Mal. Jetzt sei Dir erst einmal die Hafenrundfahrt in Bremerhaven ans Herz gelegt.Allzu viel werde dazu gar nicht schreiben, die meisten Pötte, die da auf der Hafenrundfahrt zu bestaunen sind, sprechen für sich.
Los geht es an der Südkaje vom Neuen Hafen, wenige Schritte vom Auswandererhaus und meinem THE LIBERTY Hotel entfernt. Die Tickets für die einstündige Hafenrundfahrt kannst Du direkt im Büro der HARUFA (Maritime Tourismus GmbH), gegenüber der Abfahrtsstelle der Barkassen
für 11 EUR erwerben.
Je nach Jahreszeit starten die Schiffe hier dreimal am Tag (März und November), in der Hauptsaison dann neunmal am Tag. Ich bin auf die Fahrt am Sonntag um 10:30 Uhr gebucht (ich verrate es gleich: Ich habe danach gleich selbst noch eine Anschlussfahrt gelöhnt, also wundere Dich nicht über unterschiedliche Sonnenstände).
Was mir ausgezeichnet gefällt: Es wird live erzählt, der Kapitän und ein weiterer Seemann teilen sich die Erläuterungen auf der Hafenrundfahrt. Und das stets individuell, es sind also nicht nur auswendig runtergeratterte langweilige Geschichten, sondern von Leben erfüllt!
Es geht vorbei am Auswandererhaus,
am THE LIBERTY Hotel,
und an der MS Geestemünde, die die Dicke-Pötte-Tour macht, die ich leider dieses Mal nicht wahrnehmen kann.
Noch ein weiterer Grund, mal wieder nach Bremerhaven zu kommen, denn die Dicke-Pötte-Tour führt auf der Weser vorbei an der längsten zusammenhängenden Containerkaje der Welt, vorbei am Kreuzfahrtterminal.
Der Leuchtturm, der unmittelbar darauf neben der Schleuse folgt, ist auch schon etwas älter: 1854 wurde der Simon-Loschen-Leuchtturm erbaut und wäre eigentlich stabil, wenn da nicht später die Schleuse in den Neuen Hafen gebaut worden wäre. Jetzt bekommt dieser älteste sich noch in Betrieb befindende Leuchtturm an der Nordsee pro Jahr etwa 2 cm Schieflage.
Dann geht es vorbei am Yachthafen, hier liegen schon so einige schmucke Schiffe in allen möglichen Größen rum.
Ob ich wohl jemals auch so ein Schiff haben werde?
Kurz vor der Ausfahrt aus dem Neuen Hafen in Richtung Kaiserhafen Eins steht noch dieser schmucke Kran, mitten im Wohngebiet.
Dann geht es weiter in den Kaiserhafen Eins. Wir erfahren, dass der auch lediglich 8,5 Meter tief ist.
Hier stoßen wir dann auf das Schwimmdock VI – 162 Meter lang, 24 Meter breit!
8000 Tonnen Hebefähigkeit hat dieses Schwimmdock. Und wie das funktioniert, fragst Du? Nun, erst wird der Fluttank geöffnet. Dadurch sackt das Schwimmdock ab, dann wird es mit dem Schlepper gewissermaßen unter das Schiff gezogen und anschließend werden die Ballasttanks wieder geleert.
Das erste wirklich große Schiff, das wir sehen, ist die Peter Pan. Diese wurde hier in der Mitte durchgeschnitten und auf 220 Meter verlängert! Dadurch passen etwa 50 Lkw mehr auf dieses mächtige Fährschiff, das Lübeck und Schweden miteinander verbindet. 400 Gastarbeiter haben hier in zwei Schichten gearbeitet.
So wirklich glatt ist nicht alles gegangen bei dieser „Operation“, was die Schiffsbauingenieure, die hier am Werk waren, übersehen haben, das hörst Dir aber am besten selbst an bei einer Hafenrundfahrt.
Dann kommen wir an der BBC Neptun vorbei. Die ist auf dem Weg nach Göteborg mit einem Tanker kollidiert, der ihr 30 Meter an der Seite aufgerissen hat und die linke Ankerkette und sie den Anker gekostet hat. Normalerweise verbindet dieses Schiff Nordeuropa und Brasilien.
Wusstest Du, dass in Bremerhaven im Jahr 2018 voraussichtlich 2,3 Mio Fahrzeuge umgeschlagen werden? Einen nicht geringen Anteil daran hat die norwegisch-schwedische Reederei Wallenius Wilhelmsen, die mit 188 Schiffen Weltmarktführer in diesem Logistikbereich ist!
Wie mächtig die Don Juan ist, wird einem erst bewusst, wenn man mit der Barkasse ganz nahe daran vorbeifährt:
Doch nicht nur Schwerlastverkehr gibt es hier im Hafen von Bremerhaven, auch Luxusyachten werden hier gebaut, auch wenn einem der Blick hierauf leider verwehrt wird. Hier im Dock der Lloyd Werft Bremerhaven soll wohl eine Jacht für den russischen Oligarchen Roman Abramowitsch gebaut werden.
Ein wenig springe ich jetzt durch die verschiedenen Häfen von Bremerhaven, es gibt hier so viele, dass ich mit den beiden Hafenrundfahrten ein wenig den Überblick verloren habe.
Unter der Brücke hier
kommen wir tatsächlich nur einmal durch – bei der ersten Fahrt! Da sind wir mehr Personen an Bord, und schon bei der Unterfahrung sind es keine 10 cm die uns in der Höhe von der Unterseite der Brücke trennen. Auf der zweiten Fahrt müssen wir daher darauf verzichten in den Wendehafen zu fahren.
Kleiner Funfact noch am Rande, den ich während der Hafenrundfahrt aufschnappe: Die Hälfte aller in die Bundesrepublik eingeführten Bananen kommen in Bremerhaven an.
1400 Schiffe kommen in Bremerhaven im Jahr an, in der Regel haben diese nicht länger als 48 Stunden Aufenthalt. Und so sehen wir noch eine Menge Schiffe hier auf der Hafenrundfahrt, so beispielsweise auch die recht schmucke Blue Giant.
3 Liebherr-Krane mit einer Hebefähigkeit zweimal 350 Tonnen (im Tandembetrieb bis zu 700 Tonnen) sowie einmal 200 Tonnen hat dieses Schiff. Das wird meistens für Russlandfahrten gechartert, wo an Gas- und Ölplattformen gearbeitet wird.
Die gelben Container, die Du in der Mitte des Schiffs siehst, sind isoliert und mit Strom und Wasser für die Arbeitstruppen ausgestattet.
Und auch die Combi Dock I sehen wir auf dieser Hafenrundfahrt.
Wenn Du Dir jetzt ein wenig die Augen reibst – keine Sorge, alles ist gut, es ist ein Schwesterschiff der Blue Giant! Weitere Informationen zu den Schiffen gibt es auch bei THB.
Jetzt habe ich Dir so viele Schiffe schon gezeigt, Zeit für eine Pause, doch keine Sorge, ein paar habe ich noch.
Doch auch die anderen Docks sind einen zweiten Blick wert:
Und was es hier natürlich auch ohne Ende gibt: Kräne, soweit das Auge reicht!
Die Neue Kaiserschleuse wurde 1897 fertig gestellt – und war schon damals riesig. Die nutzbare Länge beträgt seinerzeit 223 Meter bei einer Durchfahrtsbreite von 28 und einer nutzbaren Kammerbreite von 45 Metern. Jetzt wurde sie umgebaut, sie sollte größer (305 Meter Länge und 55 Meter Breite) und die schnellste Schleuse der Welt werden. Das ging wohl gehörig schief: 50 Minuten dauert nun ein Schleusvorgang.
Im Hintergrund siehst Du vielleicht noch oberhalb des roten Bereiches einen Kamin in türkis aufragen? Das ist die MS Artania der Phoenix Reederei. Hier nicht zu sehen, aber auch das Traumschiff MS Deutschland liegt direkt davor.
Bevor wir uns schnell noch ein paar Schiffe anschauen, zeige ich Dir noch ein Highlight der Hafenrundfahrt, ein altes Maschinen- und Pumpenhaus:
Ein weiteres schniekes Schiff, das wir unterwegs sehen, ist das Forschungsschiff Geo Barents. 77 m lang, 20 m breit und gerade, als ich den Beitrag schreibe, gar nicht so weit von Helgoland entfernt, wo ich am Vortag der Hafenrundfahrt noch einen Tagesausflug hin gemacht habe, auf dem Weg zur NSO WINDFARM.
Aber auch Tanker gibt es hier im Hafen, zum Beispiel die 99,91 m lange, 16,75 m breite Stolt Razorbill, die immerhin 5797 Tonnen Traglast hat!
Und zu guter Letzt noch ein Schiff, das vermutlich ein Autotransporter ist, über das ich aber weder Notizen habe, noch etwas im Netz finden kann, die „Autobride„…
Das soll es von der Hafenrundfahrt gewesen sein – ich verrate Dir jetzt noch ein Geheimnis: Eigentlich sollte der Beitrag auch noch von der Schifffahrt nach Bremen handeln – doch in Anbetracht der Menge an schöner Schiffe und Erzählungen, die ich über die Rundfahrt durch die Häfen zu berichten hatte, wäre das doch des Guten zu viel geworden.
Von der Fahrt mit der Oceania auf der Weser von Bremerhaven nach Bremen erzähle ich Dir daher ein anderes Mal.
Ich hoffe, ich konnte Dir ein wenig Lust auf das maritime Bremerhaven machen – denn ich selbst komme gerne wieder. Schließlich will ich mal noch ans Kreuzfahrtterminal, auf das U-Boot, in die Letzte Kneipe vor New York und auch noch in das Deutsche Schifffahrtsmuseum.
Noch mehr zu den Schiffen und Bremerhaven, das gibt es bei Monika nachzulesen – man spürt regelrecht ihre Begeisterung!
Hinweis: Alle Bilder sind, trotz dass sie noch recht groß sind, einigermaßen für das Web optimiert und damit spätestens auf einem Retinadisplay nicht mehr 100 % scharf. Das nehme ich bewusst in Kauf. Die Originale habe ich natürlich trotzdem: falls ein Partner bedarf haben sollte, können wir uns gerne austauschen, wie wir ins Geschäft kommen!
Wenn Du mir nun auch was Gutes tun willst – meinen Amazon Wunschzettel findest Du hier!
Ich wurde auf meine Reise nach Bremerhaven von verschiedenen Partnern eingeladen, die ich alle gerne mit dem jeweiligen Umfang für alle Beiträge gesammelt nenne: Organisation und zwei der Nächte im Hotel The Liberty, Eintritt auf die Aussichtsplattform Sail City, die Tour de Fisch sowie die Hafenrundfahrt und das Essen mit Dörte bezahlte die Erlebnis Bremerhaven GmbH. Das Hotel The Liberty Bremerhaven lud mich auf eine weitere Nacht ein.
Den Besuch im Auswandererhaus hat das Auswandererhaus Bremerhaven übernommen. Meinen Trip nach Helgoland durfte ich auf Einladung der Reederei Cassen Eils unternehmen. Und last, but not least – die Fahrt von Bremerhaven nach Bremen mit der Oceana ging auf die Rechnung der Reederei Hal över. Ich sage allen Partnern, die diese Recherchereise damit ermöglicht haben, herzlichst Danke! Und Dir, liebe Dörte Behrmann von Erlebnis Bremerhaven – vielen Dank für die Organisation und Danke, dass ich ein zweites Mal da sein darf! Und natürlich für das schöne gemeinsame Mittagessen.
Anfahrt, Getränke und Speisen (außer Frühstück und das Essen am Sonntag mit Dörte) habe ich selbst bezahlt, es floss keine Bezahlung und es wurden keine Vorgaben gemacht, ob und wann ich etwas schreiben „muss“. Grund, etwas schönzuschreiben, gibt es nicht. Ich schreibe immer über meine persönlichen Eindrücke.
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Moin lieber Hubert,
mit großer Freude bin ich dir auch diesmal durch den Artikel gefolgt. Du hast die Barkassenfahrt ja wirklich genossen und dabei das große Plus Bremerhavens en passent gezeigt: Man kommt einfach überall ganz nah ran. :-)
Sehr gern organisiere ich dir auch einen dritten Aufenthalt – das Programm steht ja nun schon fest. Machen wir nächstes Jahr?
Herzlich, Dörte Behrmann
Pressereferentin Erlebnis Bremerhaven GmbH
aaaawwwwhhhhhhh – kein Mensch ist so schnell dabei, mich wieder und wieder einzuladen, liebe Dörte!
Sehr gerne komme ich wieder, nur dann muss ich ja danach auch NOCHMAL kommen.. denn das DSM ist dann ja noch nicht fertig ;))
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