Letzte Beitragsaktualisierung: 04/01/2022 von Hubert Mayer
Presse-/Bloggertrip - was bedeutet das?Bremen und Bremerhaven bei einer kulinarischen Reise durch die beiden Schwesterstädte erleben: Höchste Zeit, Dir einige kulinarische Höhepunkte aus dem hohen Norden näherzubringen. Mach Dich gefasst, heute etwas zu Kaffee- und Biergenuss in Bremen zu erfahren. Und vielleicht auch noch ein wenig mehr ;) Bremerhaven Kulinarik folgt dann hier.
Zugegeben, die Reise nach Bremen stand unter keinem guten Stern. Noch nicht ganz angekommen erfahren wir schon im Zug, dass wir vorerst nicht zu unserer Unterkunft für diese Nacht kommen werden. Denn dort daneben wurde auf einer Baustelle eine Weltkriegsbombe gefunden.
Glück im Unglück: Wir wollten sowieso vor dem offiziellen Beginn unserer Bloggerreise rund um die Kulinarik in Bremen (und Bremerhaven) noch etwas eigene Kulinarik erleben und einen leckeren Burger im The L.O.B.B.Y. im Radisson Blu Hotel genießen. Dort war ich schließlich schon kulinarisch unterwegs in Bremen und die Gastfreundschaft dort sucht seinesgleichen.
Und auch dieses Mal hätte ich mich in den dort servierten Burger reinlegen können.
Hier verweilen wir dann auch bis kurz vor Programmbeginn, dann geht es los mit einer besonderen Stadtführung:
Walking Dinner – ein kulinarischer Stadtrundgang mit drei Menügängen in drei verschiedenen Restaurants
So etwas habe ich ja bereits in Füssen mitgemacht und das hatte mir schon dort gut gefallen, sodass ich sehr neugierig auf diesen Abend war.
Wir starten unsere Tour auf dem Bremer Marktplatz, ein Ort, den ich immer wieder aufs neue beeindruckend finde. Die Gebäude hier faszinieren mich einfach!
Weiter geht es zum St. Petri Dom, bei dem Du ganz schön den Kopf in den Nacken legen musst, wenn Du direkt davor stehst und nach oben schaust.
Dann kommen wir an einen besonderen Ort, den ich bei meiner nächsten Reise nach Bremen in Ruhe besuchen möchte. Ein versteckter Ort. Der Bremer Bibelgarten grenzt direkt an den Dom und gefällt mir sofort beim Betreten. Obwohl ich nicht christlich bin, fühle ich mich hier geborgen. Ein Ort der Ruhe. Perfekt geeignet, um ein wenig von der hektischen Welt Abstand zu nehmen.
Dann wird es auch bald Zeit für den ersten Gang an diesem Abend, es geht in den Ratskeller. Der hat nicht nur eine sehr lange Tradition > 600 Jahre!), sondern kann sich auch rühmen, die größter Anzahl deutscher Weine weltweit anzubieten! Das heißt natürlich auch, dass es zu unserer Vorspeise, die wir hier einnehmen, auch ein Glas Wein gibt ;)
Hier lerne ich auch über die Weinkarte, dass mein Geburtsjahr (1973) das Jahr mit dem höchsten Mengenertrag Wein der deutschen Weinbaugeschichte war ;) 10,5 Millionen Hektoliter gab es wohl! Und da sollen sogar gute Tröpfchen dabei gewesen sein trotz extrem trockenem Sommer und starken Regenfällen kurz vor der Lese… Wer hat mir jetzt eine Flasche für mich zum Probieren? (Dort gibt es eine.
Zur Vorspeise bekommen wir hier Kartoffelpuffer mit gebeizten Lachs und Gurkensalat. Passt gut zu dem Riesling.
Viel zu schnell geht es weiter, vorbei an den Priölken, kleine Séparées für bis zu 5 Personen, die früher für geschäftliche Besprechungen genutzt wurden.
Auf dem Weg zur Hauptspeise erfahren wir noch, dass Bremen im Gewürzhandel groß geworden ist. Dann kam der Baumwollhandel mit sogar einer außergerichtlichen Schiedsstelle und später auch noch eine Tabakbörse. Der wurde früher übriges in Apotheken verkauft. Sollte unter anderem gegen Läuse helfen.
Doch weiter mit dem Essen, hier soll es ja um Kulinarik gehen!
Den Hauptgang nehmen wir im Restaurant Alto im ATLANTIC Grand Hotel Bremen ein – hier wartet auf uns eine spannende Neuinterpretation eines wohl typischen bremischen Gerichts: Das Bremer Kükenragout.
Zu dem Stubenküken gibt es hier Spargel, Reis und Krabbenschwänze. Spannende Kombination, die von allen erst einmal kritisch beäugt, von den meisten dann aber gerne gegessen wird.
Zu dem Hauptgericht gibt es einen Merlot, der mich mehr begeistert als jeder Merlot, den ich bislang getrunken habe!
Nach dem Hauptgang geht es in Richtung des Nachtischs in das bekannte kleine verträumte Schnoorviertel. Das habe ich schon bei meinem letzten Besuch in Bremen kurz bestaunen können – und bei meinem nächsten werde ich das endlich mal in aller Ruhe machen, dann gibt es auch Bilder, einverstanden?
Wir landen im Teestübchen, eine gemütliche kleine Location und bekommen ein Mousse au Chocolat an Früchten.
Während die anderen eigentlich stilgerecht Tee dazu trinken, bevorzuge ich ein Hopfenfänger Kräusen ;)
Hier endet der Abend auch, wir holen nur noch unsere Koffer aus dem Ratskeller und nehmen das Taxi ins Hotel. Und da es gut zur kulinarischen Tour durch Bremen noch passt, hier ein Bild meines Begrüßungsgeschenks im Steigenberger Hotel Bremen:
Übrigens: Auch das Frühstück ist hier lecker!
Am nächsten Morgen geht es dann weiter auf unserer kulinarischen Tour. Erste Station ist die
Lloyd Caffee Rösterei
Und die hat es in sich. Schon 1930 von Albert Laube gegründet ist es die älteste, noch traditionell röstende Kaffeerösterei in Bremen. Seit 2009 ist sie im Bremer Holz- und Getreidehafen zu finden und hierher machen wir uns auch auf den Weg.
Das Gebäude, in dem Lloyd Caffee jetzt ist, hat auch eine lange Geschichte. Hier wurde früher der bekannte Kaffee-HAG hergestellt. Wenn es jetzt dich ebenso schüttelt wie ich, dann weiß ich, dass Dir Kaffee auch schmeckt ;)
Eines der Highlights dort ist der von Ludwig Roselius gestaltete Raum für die Direktoren von Kaffee-HAG. Hier erfahren wir auch, wie es zu dem entkoffeinierten Kaffee gekommen sein soll: Angeblich soll sein Vater um die 100 Tassen am Tag getrunken haben. Und Ludwig Roselius als grandioser Kaufmann suchte Anfang des 20. Jahrhunderts ein Alleinstellungsmerkmal auf dem Markt.
Auch sonst lohnt es sich, hier eine kleine Führung über das Gelände mit zu machen, man findet einige Kleinode.
Christian Ritschel, der Geschäftsführer, lädt uns nach der Führung noch zu einer frischen Tasse Kaffee ein und ich muss sagen, der kann sich echt sehen (bzw. schmecken) lassen!
Der sehr sympathische Herr Ritschel stellt sich übrigens als wandelndes Lexikon heraus, was Kaffee anbelangt.
Und das nicht nur in der Theorie, sondern sehr anschaulich erzählt er seine Geschichten und die Geschichten vom Kaffee. Wusstest Du, dass Handelsvertreter quasi von Ludwig Roselius erfunden wurden? Menschen aus Ballungsgebieten wurden hier über Kaffee geschult und sind dann mit Holzkisten voller abgepackten Kaffee losgezogen. Bei Lebensmittelhändlern wurden diese dann angeboten mit der Besonderheit, dass die Händler nur den tatsächlich verkauften Kaffee bezahlen mussten, wenn der Handelsvertreter nach 3 Wochen wieder kam und den alten, nicht verkauften Kaffee gegen frischen austauschte.
Kaffee galt damals als Statussymbol und davon wollte natürlich auch die Gastronomie etwas abhaben. Dem gab Roselius dann nach – unter der Maßgabe, dass der Kaffee nur im eigenen Porzellan in der aktuellen Kollektion ausgeschenkt werden durfte. Das musste natürlich ebenfalls bei ihm gekauft werden. Und es gab jedes Jahr neue Tassen, die erstaunlicherweise wohl nie auf die Unterteller des Vorjahres passten. Was für Schlitzohr.
Hier wird uns übrigens auch klar, warum der günstige Kaffee im Supermarkt jetzt nicht so die Wahnsinns-Qualität haben kann. Wir erfahren, dass auf ein Kilogramm Kaffee Kaffeesteuer in Höhe von 2,19 EUR kommt. Und obendrauf dann die Mehrwertsteuer…
Rund 4.000 Besucher kommen im Jahr, die Kaffeerösterei von Lloyd Kaffee anzuschauen, die meisten sollen glücklicher rausgehen, als gekommen zu sein. Ich glaube das sofort!
Wir blicken uns nochmal um,
und dann geht es weiter, weiter zu einem weiteren Kleinod Bremens, der
Union Brauerei Bremen
Die beeindruckt mich schon äußerlich, als wir mit unserem Minibus vorfahren.
Die Bremer Union Brauerei hatte ebenfalls eine traditionsreiche Geschichte.
Bis 1968 wurde das gesamte Gelände für die Brauerei genutzt, erzählt uns Pascal bei seiner Führung. Seit der Wiedereröffnung 2015 wird nahezu nur das Erdgeschoss genutzt (ich meine, am Rande gesehen zu haben, dass das Hopfenlager dennoch im 1. Stock ist, aber vielleicht irre ich mich auch)…
Während zur Wiedereröffnung das Bier traditionell mit Pferden und Kutschen ausgeliefert wurde, gibt es auch ein Prachtfahrzeug mit etwas mehr Pferdestärken heute.
Der Alte Pferdestall hinter dem Auto wird jetzt auch wieder entwickelt, dort wird Whisky hergestellt und gelagert.
Das gesamte Gebäude wurde kernsaniert, die großen Sudkessel währenddessen durch die Fenster hereingebracht.
Pascal erklärt uns ganz entspannt den Herstellungsprozess von Bier. Ich höre dabei wenig zu, dafür habe ich schon viel zu viele Brauereien besichtigt, aber ich sehe die Neugierde meiner Begleiterinnen und Begleiter, die an seinen Lippen hängen :)
Dann geht es weiter, die großen Tanks bestaunen, in denen das Bier gelagert wird und vor sich hin reift.
Ich kann natürlich nicht nein sagen, als Markus, einer der Gesellschafter, uns fragt, ob wir einen Schluck Hanseat 2.0 direkt aus dem Tank verkosten möchten.
Im Eingangsbereich der Brauerei gibt es übrigens eine riesige Tafel mit einer Übersicht über die verschiedenen Bierstile, die sehr interessant ist und für die Du Dir bei Deinem nun hoffentlich bald kommenden Besuch ein paar Minuten Zeit nehmen solltest.
Einkaufen kannst Du hier direkt im Shop.
Nach der Führung geht es rein in die Brauereigaststätte, die ich unbedingt auch so erneut besuchen möchte, denn hier gibt es allerlei Köstlichkeiten auf der Karte, auf die ich neidisch starre. Zum Beispiel frisch gewolftes Rindermett, Pulled Pork Burger oder auch Wiener Schnitzel.
Für uns gibt es heute nach einer extrem leckeren Suppe „nur“ Happen, passend zur Bierprobe, die wir hier natürlich auch noch haben.
Außerdem gefällt es mir hier sowieso ziemlich gut. Also tatsächlich ein weiter Grund für einen erneuten Bremenbesuch!
Und damit endet mein Bericht von unserer kulinarischen Tour durch Bremen – einen Eindruck von Bremerhaven erhältst Du im kommenden Jahr!
Weitere Berichte zum Genüssen in Bremen und Bremerhaven findest Du bei meinen Bloggerkollegen:innen:
- Martina von Places and Pleasure erzählt: Kaffee und Bier in Bremen: Meine Empfehlung für zwei gute Adressen, Bremen kulinarisch entdecken, Fischstadt Bremerhaven: mehr als ein kulinarisches Erlebnis rund um Fisch
- Roselinde von wearetravellers.nl schrieb: DICHTBIJ OP CITYTRIP IN DUITSLAND? DIT ZIJN DE ALLERBESTE TIPS VOOR BREMEN OP EEN RIJTJE
- Bianca von Foodtravelphotography.com berichtete wie folgt: Weekendje weg in Duitsland: Doen in (culinair) Bremen en Bremerhaven
Hinweis: Alle Bilder sind, trotz dass sie noch recht groß sind, einigermaßen für das Web optimiert und damit spätestens auf einem Retinadisplay nicht mehr 100 % scharf. Das nehme ich bewusst in Kauf. Die Originale habe ich natürlich trotzdem: falls ein Partner bedarf haben sollte, können wir uns gerne austauschen, wie wir ins Geschäft kommen!
Wenn Du mir nun auch was Gutes tun willst – meinen Amazon Wunschzettel findest Du hier!
Ich wurde von der Bremer Touristik-Zentrale und Erlebnis Bremerhaven zu dieser Blogger-Gruppenrecherchereise eingeladen. Die Einladung umfasste die Übernachtungen, das gesamte Programm inklusive Verpflegung sowie die Anfahrt mit der Deutschen Bahn 2. Klasse. Vorgaben, ob, was und wann ich etwas schreibe, wurden nicht gemacht. Es erfolgt keine Bezahlung für den Artikel.
Anzeigen:
Pingback: Mit der Oceania von der Seebäderkaje Bremerhaven zur Schlachte Bremen (Martinianleger) | Travellerblog
Pingback: Knipsen und kosten: #tastebremen – eine Bloggerreise | Bremen Blog